Gesetzesnovelle - CDU und FDP wollen Bauordnung in Berlin vereinfachen

Mi 03.02.21 | 15:13 Uhr
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Bauarbeiten in Berlin Karlshorst am 24.01.2021. (Quelle: rbb|24)
Bild: rbb|24

Die CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus hat gefordert, die Landesbauordnung zu verschlanken, um schnelleres Bauen in Berlin zu ermöglichen. Unter anderem setzen sich die Christdemokraten für schnellere Abstimmungen bei Baugenehmigungen mit der Denkmalschutzbehörde ein und befürworten, eine sogenannte Typengenehmigung in die Bauordnung einzuführen. Genehmigungsverfahren für baugleiche Gebäude sollen auf diese Weise beschleunigt werden.

Der wohnungspolitische Sprecher der Fraktion, Christian Gräff, kündigte am Mittwoch an, die CDU werde ihren Entwurf für eine Novelle der Landesbauordnung noch in dieser Woche im Abgeordnetenhaus einbringen.

FDP: Dachgeschosse genehmigungsfrei ausbauen

Die rot-rot-grüne Koalition arbeitet seit Längerem an der Überarbeitung der Bauordnung. Ein entsprechender Referentenentwurf liegt bereits vor. Bis zum 12. Februar können im Rahmen der sogenannten Verbändeanhörung Stellungnahmen dazu abgegeben werden. Anschließend befasst sich der Senat mit der Gesetzesnovelle.

Die Berliner FDP-Fraktion verlangte am Mittwoch ebenfalls, die Landesbauordnung zu entschlacken und zu modernisieren sowie eine Festschreibung der Typenbau-Genehmigung in der Bauordnung. Darüber hinaus sollte der genehmigungsfreien Ausbau von Dachgeschossen erlaubt und die Umwandlung von dauerhaft leerstehenden Gewerbeeinheiten in Wohnraum erleichtert werden.

Die landeseigenen Wohnungsgesellschaften reagierten zurückhaltend. Typenbauten seien ideal für die grüne Wiese, heißt es von der Degewo. In der Innenstadt würden aber vielfach Baulücken geschlossen - dabei gebe es spezielle Anforderungen.

Sendung: Abendschau, 03.02.2021, 19.30 Uhr

8 Kommentare

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  1. 8.

    Und wer soll nach der einfachen Bauordnung noch freiwillig sein Geld in Berlin versenken solange RRG mit seinen Enteignungs- und Sozialismuspahntasien regiert? Kann man ja gleich zum Hütchenspeiler an der Ecke gehen, denn da ist die Investition sicherer aufgehoben. Wer weiß welche rechtmäßigen Verträge von Heute morgen rückwirkend ungültig sind. Muss man sich ja nur mal den Kühnert aus der Giffey SPD angucken. Und die wollen im Herbst die regierende Bürgermeisterin stellen. Buhuhuahh der Bock zum Gärtner...
    Die "sozialistischen" Wohnungsgesellschaften sind pro Wohnung mit über 30.000 Euro verschuldet. Und das bereits ohne Mietendeckel, mit günstigem Baugrund an Marktpreisen vorbei und trotzdem reichen die Mieten nicht zur Bewirtschaftung aus. So billig wie es sonst neimand bekommt, zum Schaden der Allgemeinheit. Jeder Mieter müsste da also der Fairness halber über 30.000 € zu wenig gezahlte Miete nachzahlen.

  2. 7.

    Endlich eine brauchbare Idee, in den Bauämtern Personalstellen zu streichen Die eh Niemand besetzen will. Tolles Wahlgeschenk für ... na, das erratet Ihr doch !?

  3. 6.

    "Da werden unsere Gerichte alle Hände voll zu tun haben."

    Jetzt verstehe ich den Vorschlag der FDP! Danke. Die FDP, Partei der Immobilienbesitzer und Rechtsanwälte...

  4. 5.

    Damit zieht man nur weitere windige "Unternehmer" an. Das Beispiel Pohlestraße sollte Warnung genug sein.

    https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2021/01/koepenick-baugrube-wasser-nachbargebaeude-evakuiert.html

    Aber mit windigen Unternehmen hat die FDP ja einschlägige Erfahrungen...

  5. 4.

    Was ne Lachnummer !
    Da werden unsere Gerichte alle Hände voll zu tun haben.

  6. 3.

    In dem Zusammenhang fällt mir ein, was ist eigentlich mit dem Mehrfamilienhaus am Hindenburgdamm? Vor zwei Jahren sollte da großartig was passieren, bis auf diese Ankündigung und dem Auswechseln des Bauzauns ist NICHTS passiert ...

  7. 2.

    Dachgeschosse ohne Genehmigung auszubauen, wäre ja mal eine echte Maßnahme um dem Wohnungsmangel zu begegnen. Unser Eigentümer musste sich hier im Haus 2! Jahre vor Gericht streiten, um dann natürlich recht zu bekommen. In der gesamten Straße sind die Vorderhäuser ausgebaut. Dann müssten auch nicht überwalle Flächen für Neubau versiegelt werden.

  8. 1.

    Sehr gute Vorlage. Dann muss man auch den "Nachbarn" besser berücksichtigen. Menschliche (Schreibtisch-)Fehler, die entstehen, müssen heilbar sein, erst dann wird vieles einfacher. Bisher ist das Verwaltungsrecht so ausgestaltet, das jeder Einspruch mit Standardtextbausteinen "abgeschmettert" wird, wenn das Bauamt eine, wenn auch rechtswidrige Entscheidung, getroffen hat. Als Einzelner hat man dann keine Chance mehr. Also zwingend den Nachbarn pro aktiv auf Veränderungen hinweisen und seine Belange gleichwertig berücksichtigen. Dies ist im VR so nicht vorgesehen - weil Behörden machen keine Fehler...Eine Änderung ist hier überfällig.

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