Noch drei Ermittlungen zum Tatkomplex Sachsenhausen -
Die Zahl der bundesweiten Ermittlungen gegen Beschuldigte, denen Verbrechen während der NS-Herrschaft in Konzentrationslagern vorgeworfen werden, geht zurück.
Derzeit liefen noch neun Ermittlungsverfahren bei deutschen Staatanwaltschaften, sagte der Leiter der Zentralen Stelle zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen in Ludwigsburg, Thomas Will, der "taz" (Montag). Noch im November des vergangenen Jahres waren es demnach 13 solcher Verfahren.
Demnach ermitteln örtlich zuständige Staatsanwaltschaften derzeit gegen drei Personen zum Tatkomplex KZ Sachsenhausen (Landkreis Oberhavel), zwei Personen zum Tatkomplex Buchenwald, sowie jeweils eine zu den Konzentrationslagern Mauthausen und Neuengamme und gegen zwei Angeklagte in Wuppertal und Itzehoe.
Oft werden Verfahren wegen Verhandlungsunfähigkeit eingestellt.´
Durch das hohe Alter der Beschuldigten und deren Verhandlungsunfähigkeit oder Tod kommt es immer wieder zu Verfahrenseinstellungen.
Gegen zwei weitere Beschuldigte haben Staatsanwaltschaften in Dortmund und Itzehoe Anklage erhoben. Beide beziehen sich auf Taten im früheren KZ Stutthof bei Danzig. Betroffen ist ein früherer SS-Wachmann, der heute in der Region Wuppertal wohnt.
Erst am Freitag war bekannt geworden, dass die Staatsanwaltschaft Itzehoe Anklage gegen eine 95 Jahre alte, im Raum Pinneberg lebende Frau erhoben hat. Die Landgerichte in Wuppertal und Itzehoe müsse nun darüber entscheiden, ob die Anklage zugelassen und ein Prozess eröffnet wird.
Sendung: Inforadio, 7. 2. 2021, 17 Uhr