Senat beschließt Gesetzentwurf - Solaranlage auf Neubauten soll ab 2023 in Berlin Pflicht werden

Mi 03.03.21 | 08:41 Uhr
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Archivbild: Solardach an der Frankfurter Allee in Berlin Lichtenberg. (Quelle: dpa/Schoening)
Bild: dpa/Scheodning

Ab 2023 muss jeder Neubau in Berlin aus Klimaschutzgründen eine Solaranlage auf dem Dach haben. Den Entwurf für ein entsprechendes "Solargesetz Berlin" hat der Senat am Dienstag beschlossen. Die Regelung gilt auch für Bestandsgebäude, bei denen das Dach wesentlich umgebaut wird.

Die Idee dahinter sei, dass Solaranlagen ein ganz natürlicher Bestandteil von Neubauten würden, sagte die Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe, Ramona Pop (Grüne) nach der Senatssitzung. In Berlin gibt es laut Pop jährlich rund 2.300 Neubauten. Wenn die Solarpflicht bei allen angewendet werde, ließen sich in den nächsten fünf Jahren rund 37.000 Tonnen CO2 einsparen.

Bis spätestens 2050 will Berlin ein Viertel seines Strombedarfs aus Solarenergie abdecken. Das ist Ziel des Masterplans Solarcity, den der Senat im März beschlossen hat.

Der Rat der Bürgermeister der Berliner Bezirke hat dem Gesetzentwurf bereits zugestimmt. Nun muss das Vorhaben noch vom Abgeordnetenhaus beschlossen werden.

Sendung: Abendschau, 02.03.2021, 19.30 Uhr

32 Kommentare

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  1. 32.

    Man kann das Dach auch vermieten, wobei dann ein Dritter die Installationskosten trägt, aber auch die Gewinne weitgehend bei sich verbuchen kann.

  2. 31.

    Mich interessiert, ob jetzt die Solaranlagen zur Erzeugung von Warmwasser gemeint sind, oder die Photovoltaikanlage zur Erzeugung von Strom? Wenn man so einen Artikel verfasst, sollte man diesen feinen Unterschied kennen...

  3. 30.

    Mal wieder Neues aus dem Elfenbeinturm ...

  4. 29.

    Interessant finde ich den verlinkten Artikel über die „Solardachmiete“. Ich denke, wenn das Gesetz wirklich kommt, dann wird es noch viele Varianten geben. Wärmecontracting entstand auch so. Auf jeden Fall eher eine Variante, die die Betriebskosten für die Mieter erhöhen wird. Wartung ...

  5. 28.

    Sie erwarten echt, dass Vermieter noch Kredite aufnehmen, um in die Immobilie zu investieren? Und auf einen Zeitraum von mind. 15 Jahren zu planen? Bei der Berliner Politik ist es eher sinnvoll, nichts mehr an zusätzlichen Kosten zu haben. Das Vertrauen in die Landespolitik ist weg.

  6. 27.

    Träume muss man sich leisten Können. Ich baue gern so wenn ich die Mehrkosten erstattet bekomme. Von wem ist mir egal.

  7. 26.

    Und abgeschattete Dächer müssen zwangsweise auch mit teurer Solaranlage bedeckt werden? Kommt schon vor, dass ein kleines Reihenhaus gegenüber einem hohen Gebäude in Südrichtung liegt und keine Sonne abbekommt (in meiner Straße trifft das auf viele Häuser zu).

    Aber daran hat der Senat sicher gedacht, so wie immer an alles gedacht wird. Deshalb funktioniert es ja auch so gut in Berlin. Ironie Ende.

  8. 25.

    In 2023 sind alle Schul-, Hochschul- und Sporthallen-Programme in Berlin in Betrieb. Dann betrifft das nur noch die Privatwirtschaft. Und der Sommerstrom betreibt dann die Tageslicht-Lampen. Irgendwo muss der Strom ja hin. Ins Auto ? Geht nicht. Gibt ja keine mehr. Ins Fahrrad, keiner mehr da der sich das leisten kann. Windmaschinen mit Strom betreiben ?

  9. 24.

    Ja, 15 Jahre zu spät. Röttgen und Altmaier und Co haben die Solarbranche in D. ruiniert. Der Schrott aus China und Indien taugt nichts. Wir hatten in Adlershof die Firma Solon AG. Von den oben genanten Leuten mit freundlicher Unterstützung der deutschen Bundesregierung in die Insolvenz getrieben.

  10. 23.

    Ist die Frage wie das Gesetz praktisch umgesetzt wird. Auch das EEG brauch sicherlich 2023 ein Update. Mal sehr grob über den Daumen:
    Nehmen wir mal an, ein "mittelgutes" Süddach bringt in Berlin jährlich rund 1000kWh/kWp.
    Nehmen wir an, in 2023 würden pauschal 5,5cent je eingespeiste Kilowattstunde gezahlt.
    Mit einer 60kWp Anlage auf einem Mietshaus bin ich da nach 15-16Jahren raus, wenn ich mal Installationskosten von 750-800€/kWp ansetze, NK sind drin. Hier ist Direktverbrauch (Mehrertrag) z.B. via funktionierender Mieterstromregelung noch nicht bei. PV kann via KfW Kredit zu 1-1,5% Zins finanziert werden.
    Passt schon.

  11. 22.

    OK, klar - die Mieter sollen weiterhin die nach Mietendeckel eingefrorene Miete, ggf. sogar Altmiete eines historischen Mietvertrags, bezahlen während auf die Kosten für die Dachinstandsetzung dann zusätzliche Kosten für eine PV Anlage nebst jeglicher Hausinstallation und weiterer Instandhaltung hinzukommt.
    Können Sie mir erklären woher sie das ganze Geld dafür nehmen wollen? Wir haben vor 2 Jahren das Steildach auf einem Mietshaus (nur Vorderhaus!) erneuern dürfen. Macht mal eben 60.000 Euro. Ohne Balkensanierung oder aufwendige zusätzliche Maßnahmen.
    Die nachhaltige Modernisierung eines Gebäudes durch den Mietendeckel zu verhindern und gleichzeitig die Anforderungen nach oben zu schrauben - es funktioniert so einfach eben nicht. Egal wie optimistisch man an die Sache herangeht.

  12. 21.

    Und darunter aber das Gründach nicht vergessen. Da war doch auch etwas ;-)

  13. 20.

    Erinnert ein wenig an die Einführung der Wärmedämmung... Das war auch ein Preisschub für alle

  14. 19.

    Ein Dach müssen Sie eh bezahlen oder denken Sie die Dachziegel gibts umsonst und der Dachstuhl steht von alleine da? Es gibt überschaubare Mehrkosten, dafür hat man quasi für immer den Strompreis eingespart. Auch wenn nach 30 Jahren nur noch 80% der Leistung erbracht wird. Je mehr man selbst nutzt, um so eher hat man die überschaubaren Mehrkosten wieder drin. Beim Eigenheim kann man sogar bequem kostenlos tanken. (Momentan 1,30 je Liter Benzin) Man kann also nur gewinnen. Jeder, der das auch jetzt schon nicht freiwillig von sich aus macht, der hat die Zeit verpennt.
    Materialkosten Dachziegel ca 45 € pro m². Ein ca 2 m² großes Solarpanel (160 W) gibt es schon für unter 100 € (gerade gecheckt). Also pro m² um die 50,- €. Die Mehrkosten sind Pillepalle, selbst wenn man dazu noch die Betterie rechnet.
    Die öffentlichen Wohnungsgesellschaften könnte man auch in die Pflicht nehmen die Fassaden und Balkonbrüstungen ihrer Wohnsilos mit Solarzellen zu versehen. Winige gibts ja schon.

  15. 18.

    Hat auch mal jemand an den Brandschutz gedacht. Feuerwehrleute muessen natürlich auch auf ihre Gesundheit achten und bei einer Voltikanlage auf dem Dach im Zweifel besser Leben retten und brennen lassen.
    Es sind ni ht nur Einzelfälle.

  16. 17.

    Modernisierung ja. Aber viele Vermieter werden das nicht bezahlen wollen oder können. Bei dem Mietendeckel und der Ungewissheit macht das keiner freiwillig. Da muss auch überall ein Statiker ran, die Versicherungen werden sich verändern. Da hängt viel mehr an Kosten dran als Sie ahnen.

  17. 16.

    Sorry, aber es muss jetzt finanziert werden und 20 Jahre sind eine Ewigkeit. Wartungskosten kommen noch hinzu. Da trägt sich nichts von alleine. Die Kosten müssen natürlich auch die Mieter umgelegt werden können, und bei Neubauten werden die Kosten entsprechend steigen. Mit einem Einfamilienhaus kann es man auch nicht vergleichen.

  18. 15.

    Ich find's auch gut. Aber, Ich denke Deine Anlage war ein klein wenig teurer. *Smiley
    Die Wohnungen müssen durch PV-Pflicht nicht teurer werden, so eine Anlage trägt sich in fast jedem Fall innerhalb von 20Jahren - es gibt keinen Grund die Mieter zusätzlich zur Kasse zu bitten. So ein Beschluss hätte längst früher kommen können.
    @Heinrich so viele Häuser, nur mit Norddach gibt es in Berlin nicht.

  19. 14.

    Kommt spät, aber gut. Endlich mal was sinnvolles. Auf jeden Fall besser als Straßenverkleinerung.

  20. 13.

    Vermieter können das sicher auch als Modernisierungskosten umlegen, wenn damit zB. das Treppenhaus beleuchtet wird.

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