Internationaler Frauentag - Wandbild in Kreuzberg erinnert an ermordete Politikerin Marielle Franco

Mo 08.03.21 | 07:09 Uhr
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Kate Voronina steht vor dem fertigstellten Gemälde "Brave Wall" im Februar 2021 (Bild: Amnesty International/Nika Kramer)
Bild: Amnesty International/Nika Kramer

Amnesty International will zum Internationalen Frauentag mit einem Wandgemälde an den weltweiten Kampf für Menschrechte erinnern. An einer Hausfassade in Berlin-Kreuzberg soll mit einem 100 Quadratmeter großem Kunstwerk an das Leben von Marielle Franco erinnert werden. Die in Moskau geborene und in Berlin lebende Künstlerin Katerina Voronina gestaltet das Bild.

Amnesty kooperiert bei dem Vorhaben mit dem Urban Nation Museum for Urban Contemporary Art in der Schöneberger Bülowstraße. Die Idee der "Brave Walls" hat die Organisation nach eigenen Angaben bisher in etwa 20 Ländern umgesetzt. Für das Berliner Wandgemälde hatte eine Jury im Herbst 2020 das Motiv der Künstlerin Voronina ausgewählt.

Vertreterin der schwarzen Bevölkerung in Rios Armenvierteln

Marielle Franco war am 14. März 2018 in ihrer Heimatstadt Rio de Janeiro im Alter von 38 Jahren ermordet worden. Zwei Jahre zuvor war sie als Abgeordnete in das Stadtparlament der Millionenmetropole gewählt worden. Als Schwarze, offen lesbisch lebende Frau und Mutter sowie aufgrund ihrer Herkunft aus einer Favela, einem Armenviertel Rios, vertrat Franco eine Reihe von Minderheiten in der brasilianischen Politik.

Kurz vor ihrem Tod hatte sich Franco mit Gewalt durch Polizei und Militär in Rio de Janeiro beschäftigt. Sie wurde bei einem Attentat erschossen, bei dem auch ihr Fahrer sein Leben verlor. Die genauen Hintergründe der Tat sind bis heute nicht vollständig aufgeklärt.

Sendung:Abendschau, 08.03.2021, 19.30 Uhr

3 Kommentare

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  1. 3.

    Es braucht mehr Frauen wie sie überall auf der Welt. Aber überprüfen Sie bitte mal, ob sich Marielle Franco nicht als bisexuel identifiziert hat- Nein, das ist nicht unwesentlich sondern bi-erasure.

  2. 2.

    Genauso ist es. Bolsonaro steht sehr weit rechts, dass hat in der westlichen Welt nie geschadet. Ausserdem hat Brasilien viel billiges Palmöl.

  3. 1.

    Ich finde es gut, in der Weltstadt Berlin an Menschen wie Marielle Franco zu erinnern. Doch es ist verantwortungslos, dass in der Hauptstadt Berlin von politischer Seite nichts unternommen wird, damit die brasilianischen Behörden den Mord aufklären. Wenn unsere Politiker meinen, in Russland würde einem politisch Aktiven eine Ungerechtigkeit widerfahren, sind sie dagegen ganz schnell zur Stelle.

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