Ende des Mietendeckels - Wenn der Vermieter plötzlich die Nachzahlung fordert

Fr 16.04.21 | 20:50 Uhr | Von Sebastian Schöbel
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Symbolbild: Zwei Maenner gestikulieren am 24.01.2020 in Berlin. (Quelle: dpa/Zacharie Scheurer)
Bild: dpa/Zacharie Scheurer

Nachdem der Mietendeckel für nichtig erklärt wurde, müssen Tausende Mieter in Berlin Rückstände begleichen, sonst droht ihnen die Kündigung. Einige Vermieter werden kulant bleiben. Ein Beispiel aus Kreuzberg zeigt, dass es auch anders geht. Von Sebastian Schöbel

Dass die E-Mail des Vermieters keine freundliche sein wird, merkt man schon daran, dass die Anrede fehlt. Stattdessen kommt sofort der Hinweis, dass der Berliner Mietendeckel gekippt wurde.

Mehrere Mieter in Kreuzberg haben diese E-Mail nun von ihrem Vermieter erhalten, dem rbb liegen mehrere Versionen vor. Mal mit einem süffisanten "zu früh gefreut" statt einer Anrede, mal mit einem hämisch grinsenden Smiley.

Auch Susanne* hat die Mail bekommen. Die richtigen Namen der Beteiligten nennen wir nicht, um die betroffenen Mieter zu schützen. Doch die kurze E-Mail vermittelt einen Einblick davon, was Tausende Menschen in Berlin nun fürchten, nachdem der Mietendeckel für verfassungswidrig und vor allem nichtig erkärt wurde. Damit können Vermieter, die ihre Mieten senken mussten, Nachzahlungen einfordern - und zwar umgehend.

Eine Woche Zeit, um alles nachzuzahlen

Wie schnell das passieren soll, macht der Vermieter von Susanne bereits im dritten Satz klar: Bis zum 23. April, also nächste Woche, soll sie "jegliche Mietminderungen" nachzahlen. Von der zweiwöchigen Kulanz, von der unter anderem der Mieterverein spricht, ist keine Spur.

Und damit kein Missverständnis auftaucht, folgt im nächsten Halbsatz: "Sollten wir bis dahin nicht die vollständige Nachzahlung ihres Mietenkontos erhalten haben, werden wir dies unverzüglich an unseren Rechtsbeistand übergeben, was ihnen [sic] weitere Koste verursachen wird".

Das Wort "vollständig" ist extra fettgedruckt. Ob sich dieser Vermieter auf Ratenzahlungen oder Stundungen einlassen wird, darf also bezweifelt werden.

Vermieter will "Mietverhältnis beenden"

Offenbar reichte das dem Vermieter aber noch nicht. Unter Missachtung von Groß- und Kleinschreibung fügt er noch hinzu: "zusätzlich schlagen wir ihnen vor, das mietverhältnis so schnell wie möglich zu beenden. solche Mieter brauchen wir nicht." Einigen Mietern hat der Vermieter hinter diese Drohung noch ein grinsendes Smiley gesetzt.

Eine Verabschiedung fehlt ebenso wie die Begrüßungsformel. Stattdessen endet die E-Mail mit den Kontaktdaten des Vermieters: eine Anschrift in Schöneberg und eine in Florida (USA) - verziert mit dem Bild eines kleinen Flamingos.

Verträge mit Schattenmiete eventuell unzulässig

Der Berliner Mieterverein rät allen Betroffenen, Nachzahlungsforderungen nachzukommen - bei Verträgen mit Schattenmiete aber nur unter Vorbehalt. Denn ob diese Verträge rechtens sind, wird noch geklärt. In Rückstand geraten sollte man dennoch nicht: Laut Mieterverein droht eine Kündigung, wenn die Mietrückstände mehr als eine Monatsmiete und einen Cent beträgt. Deswegen sollten Mieter, die die Rückzahlungen absehbar nicht leisten können, frühzeitig Kontakt mit ihrem Vermieter aufnehmen - und hoffen, dass dieser gesprächsbereit ist.

Susanne hat im Zuge der Mietsenkungen seit Dezember 150 Euro weniger für ihre 40-Quadratmeter-Wohnung gezahlt als zuvor. Inzwischen ist ihr Mietrückstand also auf gut 700 Euro angewachsen. Wie sie es bezahlen wird? "Aus meinem Ersparten - also meiner Rente, sozusagen."

Dass nicht jeder Vermieter so reagiert wie der von Susanne, bewies der Konzern Vonovia. Man werde in Berlin keine Mieten nachfordern, sagte Vonovia-Chef Rolf Buch. "Wir alle brauchen gesellschaftliche Akzeptanz für unser Geschäftsmodell."

* Name von der Redaktion geändert

Beitrag von Sebastian Schöbel

50 Kommentare

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  1. 50.

    Die Sache mit dem abnehmenden Angebot durch den Deckel ... waren es nicht vielmehr Vermieter, die einfach bis zur Entscheidung des BVerfG mit einer Neuvermietung abgewartet haben?

    Oder wurden tatsächlich im großen Stil Wohnungen verkauft? Gibt es hierzu belastbare Zahlen?

  2. 49.

    Was haben Mietpreise aus dem Jahr 2013 mit der heutigen Zeit, z.B. haben sich die Handwerker und Instandhaltungspreise stark verteuert.

    Was hat die Lohnentwicklung mit Ausstattungsmerkmalen zu tun. Hier wurde einfach versucht nach minimalsten Kriterien Preise zu setzten. Wohnungen sind einfach zu unterschiedlich von den Ausstattungen, dass nicht nur das Alter des Hauses entscheidend sein darf.

    Daher waren die Preise willkürlich und nicht objektiv gesetzt.

    Man muss gegen überteuerte Mieten vorgehen, jedoch transparent und verständlich für die Mieter und Vermieterseite und nicht Pauschal auf alle Vermieter einprügeln.

    Ist ja auch nicht jeder Mieter ein Messi oder zahlt seine Miete nicht pünktlich.

  3. 48.

    Ich dachte, Grundlage war der Mietspiegel 2013, erhöht um Faktoren entsprechend der Lohnentwicklung. Darauf nochmals 20% um eine Senkung verlangen zu können.

  4. 47.

    Der Artikel vergaß zu erwähnen, daß als "Abschiedsformel" noch FY beigefügt war. Es braucht nicht viel Phantasie um dies als Beleidigung einzustufen und dürfte auch für die Hausverwaltung Blaczko noch ein rechtliches Nachspiel haben.

  5. 46.

    Die Mietpreise des Mietendeckels wurde nach Lust und Laune erstellt und nicht nach tatsächlichen Ausstattungsmerkmalen bzw. Lage und sonstiges.

    Daher kann die Mietpreisbremse sagen, ob diese überteuert vermietet wurden.

  6. 45.

    Dann bitte andere Zahlen, wer von dem Deckel profitieren sollte.

    Es wird das gleiche dabei rauskommen.

    Danke!

  7. 44.

    Das Berlin nicht in einer Miethöhen-Liga mit den Vorbildern München oder Frankfurt spielt ... das kann nur ein Argument sein, wenn man die normative Kraft des Faktischen weiterwalten lässt.

    Oder man versucht es, nicht soweit kommen zu lassen.

    Hier läuft die Linie zwischen CxU / FDP und der Richtung, in die RRG in Berlin geht.

  8. 43.

    Stimmt, vollkommen, Wohnen an sich ein Grundrecht, aber nirgendwo steht geschrieben, dass man als Vermieter auch Wohnraum anbieten muss. Daher muss der Preis stimmen, damit es überhaupt ein Angebot gibt. Beim Experiment Mietendeckel hat man gesehen, was passiert, wenn dieser nicht stimmt. Das Angebot nimmt ab! Ein absoluter Bärendienst für Mieter und blanke Stimmungsmache durch Rot-Rot-Grün und Mietervereine, die auf Mitglieder- bzw. Stimmenfang sind.

  9. 42.

    Aber bei der Mietentwicklung muss man doch auch beachten, woher Berlin kommt. Klar, die Mieten sind gestiegen, die Löhne aber eben auch. Vor dem Jahr 2007 lag die mittlere Miete noch bei unter fünf Euro. Und zum vollständigen Bild gehört auch, dass man als Verwalter natürlich auch eine Kostenexplosion erlebt: Die Preise für Sanierungen haben sich in den vergangenen zwölf Jahren fast verdoppelt. Ich weiss inzwischen von Ausschreibungen für Sanierungen, die schlagen jeden Höchstpreis der Kostenschätzung der Architekten. Oder man bekommt gar keine Angebote mehr. In Berlin sind alle in der Branche derzeit noch unter Volllast.

  10. 41.

    Das zeigt den Zahlen nach erst einmal, dass vermietete Altbauten in hohem Maße überteuert waren ... immerhin war eine Absenkung erst bei 20%ger Überschreitung der Grenzen nach Deckel zulässig.

    Auch der Schluss Altbau = schön saniert ist eher mit grobem Daumen gepeilt, und dann lässt pb3c noch die restlichen Wohnungsgruppen unter den Tisch fallen.

    Eine doch eher tenziöse und ungenaue Schätzung.

  11. 40.

    Sie führen hier allen Ernstes Vertreter der Immobilenmafia als Beweis an? *pruuuust* Als nächstes fragen wir doch gleich professionelle Einbrecher, was die vom Eigentumsrecht halten? :-D

  12. 39.

    Der Vermieter kommuniziert in einer unglaublich anmaßenden Weise, legt der Vermieterin nahe auszuziehen (weil diese das damals geltende Recht angewandt hat ?) ... und das scheint für einige "normal" und akzeptabel zu sein.

    Und im Herbst wählen wir statt RRG dann lieber die Christlichen, die in Hinblick Mieterinteressen dort, wo sie agieren könnten - in der Bundesregierung - nur bremsen? Oder die FDP, bei der - dem aktuellen Bundeswahlprogrammentwurf - von den städtischen Gesellschaften nur ein kleiner Rest bleiben würde? Dafür aber Mieteinnahmen in noch größerem Maße steuerfrei bleiben?

    Sind die Vermieterin? Nicht nur einer Wohnung?

  13. 38.

    „Laut F+B sei der Grund hierfür, dass die Mieten in Altbauquartieren meist deutlich über den gemäß Mietendeckel maximal zulässigen Werten lägen, sodass vor allem Mieter der 165.665 vor 1918 errichteten Altbauwohnungen profitierten, deren Absenkungspotenzial bei rund 16,15 Mio. Euro monatlich liege. Die Mieten für die rund 146.000 Einheiten der beiden Baualtersklassen 1965 bis 1972 und 1973 bis 1990, zu denen viele Plattenbau- und Großsiedlungen mit günstigeren Wohnungen gehörten, müssten laut F+B nur um 1,85 Mio. Euro abgesenkt werden.“

    Das die sozial schwächeren in den Plattenbauten wohnen und Besserverdiener (unter anderen das Linke obere Klientel) in den schön sanierten Altbauwohnungen muss man glaube ich nicht extra erwähnen. Daher war ein Grund, dass der Mietendeckel auch Klientelpolitik war und keine zielführende Maßnahme.

    https://pb3c.com/pb3cnews/pb3c-news-30-11-2020/vom-mietendeckel-profitieren-die-besserverdiener/

  14. 37.

    Was ist daran populistisch wenn der rbb aufzeigt wie ihre Abzockerkumpanen vorgehen?

    "Offenbar reichte das dem Vermieter aber noch nicht. Unter Missachtung von Groß- und Kleinschreibung fügt er noch hinzu: "zusätzlich schlagen wir ihnen vor, das mietverhältnis so schnell wie möglich zu beenden. solche Mieter brauchen wir nicht." Einigen Mietern hat der Vermieter hinter diese Drohung noch ein grinsendes Smiley gesetzt."

  15. 35.

    Was für ein populistischer Artikel des RBB! Der Vermieter bekommt lediglich verspätet das zurück, was er mit seinem Mieter vertraglich vereinbart hat. Ich möchte gar nicht wissen wie viele Mietverhältnisse durch den rechtswidrigen Mietendeckel zerrüttet wurden. RRB hat sich mit Ansage bis auf die Knochen blamiert und hält es jetzt noch nicht mal für nötig sich für diese stümperhafte Arbeit zu entschuldigen und zurückzutreten. Sie sind unfähig sich ihre Fehler einzugestehen und blasen noch zum Gegenangriff über und beschweren sich bei den Abgeordneten der CDU/FDP, dass diese durch ihre Normenkontrollklage den Deckel zerstört hätten. Unfassbar! Was muss denn noch alles passieren bis der Wähler endlich begreift, dass er nur als Wahlköder benutzt wird? Im Herbst bitte komplett abwählen!

  16. 34.

    Haben auch so eine Mail bekommen! Diese Hausverwaltung ist seit vielen Jahren unangenehm unterwegs. Bei uns: Jedes Jahr aufgeblähte Nebenkostenabrechnungen (die vor Gericht kassiert werden), Aufschlag für die Vermietung möblierter Wohnungen (aber ohne Möbel), illegale Videoüberwachung der Gemeinschaftbereiche(Kameras zum Teil dilettantisch versteckt), kindische E-Mails (mit Sprachsoftware diktiert, gern mit Unverschämtheiten garniert) und bei Mängelanzeigen Diskussionen (sollen erst einmal bei Gericht strittige Nebenkosten zahlen). Ein Teil der Bewohner:innen im Haus ist gut in einem Mieterverein mit Rechtsschutz organisiert, viele lassen es aber über sich ergehen. Mutmacher: Klagen haben regelmäßig Erfolg. Sie schreiben nicht nur unterirdische E-Mails, sie engagieren auch unterirdische Anwälte.

  17. 33.

    Der Mietendeckel kam sogar überwiegend Besserverdienern zu Gute, da diese genau in den Wohnungen leben, deren Miete am stärksten abgesenkt wurde und die gleichzeitig die größere Wohnfläche haben. Mieter von Sozialwohnungen hatten dagegen überhaupt nichts vom Deckel. Der Staat sollte jene unterstützen, die Hilfe wirklich nötig haben, und nicht Geldgeschenke auf Kosten Dritter an die verteilen, die gar keine Unterstützung brauchen.

  18. 32.

    Interessant der Satz "...solche mieter brauchen wir nicht". Mieter die sich an geltendes Recht ... und das war die Bremse bis letzte Woche ... halten? Zumal es die ordnungswidrigkeitsbewehrte Pflicht des Vermieters war, diese zu senken. Musste die Mieterin ihn erst darauf hinweisen ?

    Ein bissel inhaltlich dünn der Artikel
    leider.

    Vlt war auch anderes, was den Vermieter zu dieser Aussage bewog, der Gesamtkontext des Schreibens und Handelns lässt das eher nicht vermuten.

  19. 31.

    "Eine Verabschiedung fehlt ebenso wie die Begrüßungsformel" - das stimmt so nicht ganz: Die betreffenden Emails wurden mit "FY" signiert, was nicht den Initialen entspricht sondern wohl für "Fuck You" steht.

  20. 30.

    Das Verhalten ist unanständig, aber sicherlich nicht repräsentativ für das Verhalten aller Vermieter.
    Der Artikel ist populistisch, weil er Ressentiments schürt und das Feindbild Vermieter bedient.
    Nicht alle Mieter sind arm, und alle Vermieter reich.
    Der Mieter der von mir vermieteten Wohnung hatte ein monatliches Netto von über 5000€ und durch den Deckel 270€ gespart. Das ist doch nicht der Sinn der Sache gewesen.

  21. 29.

    Anstatt immer nur auf die Mieten zu schauen, sollte man sich hier auch mal die Verteilung des Wohnraums anschauen.
    Vielleicht sollten die Hilfsangebote mal in eine andere Richtung gehen statt immer nur auf den Wohnungsgebern herumzueiern! Viele Senioren scheuen z.B. einer Studie zufolge einen Umzug – auch wenn sich ihr Haushalt verkleinert hat Vielleicht könnte hier die Stadt dann die Differenz zwischen neuer und alter Miete zahlen oder Anreize setzen, damit hier ein Teil des Wohnraums z.B. an Berufsschüler und Studierende untervermietet wird. Dadurch würde auch schon wieder Wohnraum geschaffen - unkompliziert und schnell.

  22. 28.

    Wäre sehr schön, wenn man mal den Namen der Vermieter-Firma erfahren könnte.
    Inhaltlich mag es ja korrekt sein.
    Die Form ist aber wirklich unter aller Kanone. Einfach nur verachtenswert!

  23. 26.

    Liebe Brigitte ... bei dem im Text aufgeführten Schreiben ... wie wären Ihre Emotionen gegenüber diesem Vermieter?

    Und: Wie hoch ist wohl die Chance, das ein Rentner noch einen Immobilienkredit bei den derzeitigen Immobilienpreisen erhält?

  24. 25.

    Ich kann da die Mieter nur warnen. Die Aussagen des sonst von mir sehr geschätzten Mieterverein sind mit Vorsicht zu genießen.
    Viele Vermieter werden die Situation nun nutzen um ungeliebte oder nicht zahlungskräftige Mieter vor die Türe zu setzen.
    Das ist ein Spiel mit dem Feuer.
    Im Mietwesen haben sich schon längst radikale Strukturen etabliert, welche wir uns besser nicht wünschen sollten.
    Das zeigen auch die Kommentare der radikalen Vermitermafia.
    Für 5,- € treiben die die Menschen in die obdachlosigkeit und glauben dabei noch dummdreist auf der moralischen Seite zu stehen. Wacht auf - Wehrt euch!!!

  25. 24.

    Die Vermieter haben immer klar deutlich gemacht, dass sie gegen den Mietendeckel klagen und bei Erfolg die ausstehenden Zahlungen nachfordern werden. Selbst der Senat hat zum Zurücklegen der Differenz geraten. Die Mieter waren also durchaus gewarnt. RRG hat diesen Konflikt bewusst geschürt. Den Schaden haben jetzt die Gutgläubigen.
    Zu Ihrem letzten Satz: Wohnen mag ein Menschenrecht sein. Ist es aber weder für Wohnen an einem bestimmten, selbstgewählten Ort, noch nach dem Standard, den wir alle für angemessen halten. Bereits mit Zuweisung eines beheizbaren Zimmers für die ganze Familie, mit Gemeinschaftsklo und eventuell einer Kochmöglichkeit hat der Staat diese Pflicht erfüllt. Den Ort darf der Staat dann auch noch festlegen. Klingt hart, ist es auch, ist aber die Realität. Unser Sozialstaat bietet bereits heute ein Vielfaches dessen, was bloßes Menschenrecht ist.

  26. 23.

    Auch wenn Sie bei der Beschreibung des "Charakters" unbestritten Recht haben, aber das Geld steht dem Vermieter nun mal tatsächlich zu. Unabhängig von diesem Vorfall hier dürfte es aber so einige Fälle geben, in denen das Verhältnis zwischen Mieter und Vermieter durch die Mietkürzungen völlig zerrüttet wurden, letztendlich zum Schaden beider Seiten. Denn auch Mieter sind keine Heiligen gewesen und zum Teil extrem unverschämt gegenüber den Vermietern aufgetreten. Da wundert mich jetzt so manche Retourkutsche nicht, auch wenn das von wenig Größe zeugt.

  27. 22.

    Dem kann ich nur zustimmen. Ohne dieses ungültige Gesetz hätten die Leute die Miete doch auch bezahlen müssen. Wer die Vermieter so sehr hasst, muss sich halt Eigentum zulegen. Das heißt arbeiten und sparen.

  28. 21.

    Jede Wette, dass die Vermieter-Adresse in Schöneberg nur aus einem Briefkasten besteht. Die miese Rechtschreibung des Vermieters lässt nicht gerade ein seriöses Unternehmen vermuten. Die Mail klingt eher nach spätrömischer Dekadenz eines zwielichtigen Hardcore-Geschäftemachers.

  29. 20.

    Mal abgesehen davon, dass der Vermieter Probleme mit der Rechtschreibung hat macht er doch alles richtig. Wer die Miete nicht zahlen kann hat in der Wohnung nix zu suchen.
    Würde ich genau so machen, wenn ich der Vermieter wäre.

    Das einzige was da wirklich hilft ist massiver geforderter Neubau, damit sich die Mittelschicht die Stadt noch gut leisten kann. Dann kriegt der raffgierige Vermieter seine Wohnung aufgrund der Konkurrenz auch nur noch zu vernünftigen Preisen vermietet...

  30. 19.

    Wie wäre es denn, wenn die Schuld jetzt mal wirklich bei denen zu suchen, die auch wirklich dafür verantwortlich sind? Dem Berliner Senat! Nicht die Vermieter, die fordern nur ein, was ihnen auch zusteht und durch eine widerrechtliche Anordnung des Senats für einen gewissen Zeitraum entgangen ist. Über die Art und Weise der Einforderung, so wie im Artikel beschrieben, braucht man nicht diskutieren, das ist unter aller Sau, wenn es denn so stimmt.

  31. 18.

    Also „plötzlich“ stimmt ja nicht ganz. Es wurde von vornherein immer gesagt, dass man als Mieter die Entscheidung des Gerichts abwarten soll, ob das Mietendeckelgesetz mit dem Grundgesetz vereinbar ist. Ein Blick in das Gesetz hätte jeden vorher in der Erkenntnis erhellt, dass das Gesetz auf sehr wackeligen Beinen stand. Außerdem sollte man doch jetzt mal langsam aus der Empörung herauskommen, zumal ja wohl lt. Erhebung nur 22% der Berliner ihre Mieten gesenkt bekamen, das heißt dass 78% der Mieten in Berlin sogar unter Mietdeckelniveau liegen. Und von den 22% muss man noch die Mieter abziehen, die lt. Mietendeckel in Spitzenwohnlagen wie Kurfürstendamm etc. in luxuriösen Altbauten wohnen und die Miete absenken konnten, obwohl diese in der Regel TOP-Verdiener sind. Neue Wohnungen wurden dadurch nicht geschaffen. Aber das ist es, was der Stadt fehlt, der Neubau von Wohnungen im niedrigen und mittleren Preissegment.

  32. 17.

    Sie wissen schon, dass Verträge durchaus von Gesetzen überstimmt werden können und dass dies keine Erfindung der aktuellen Regierung ist, oder? Entweder kennen Sie das BGB nicht oder wollen es durch derartige Rhetorik aus dem Bewusstsein Ihrer Vertragspartner verdrängen, so dass man Ihnen auch die Geschäftsfähigkeit oder aber eine hinreichende Loyalität absprechen könnte.

  33. 16.

    1. Ein solches Schreiben eines Vermieters ist natürlich im höchsten Maße verachtenswert, wenn der Vermieter nicht mal eine vernünftige Anrede schreibt und anscheinend auch noch schadenfroh ist. Sehr unseriös!
    Da das Gericht nun mal entschieden hat, muss die Miete nachgezahlt werden. Allerdings sollte doch auch hier möglich sein, eine Lösung zu finden, z.B. eine Ratenzahlung zu vereinbaren.
    Das Vonovia die Zahlungen erlässt, finde ich auf der einen Seite sehr nett, auf der anderen Seite
    aber ungerecht.
    Alle Anderen Mieter müssen nachzahlen.

  34. 15.

    Es ist keine Nachzahlung. Sonden die Zahlung ausstehender Miete, die aufgrund eines nichtiges Gesetzes vom Mieter einbehalten wurde. Und der Senat hat mehrfach ausdrücklich gesagt, dieser Betrag solle zurückgelegt werden, die wussten schon , was kommt.

  35. 14.

    Die Vermieter fordern nicht wie in der Überschrift suggeriert "plötzlich" die ihnen zustehende Miete nach, sondern mit Ansage. Die Linke hat bewusst ein Win-Win-Situation geschaffen. Hätte der Mietendeckel wider Erwarten bestand gehabt, wären die die Helden gewesen. So sind jetzt andere die Buhmänner. Lompscher und Co. erkannten die doppelte Gewinn-Chance für die Partei auf den Weg zum Roten Berlin erkannt. Die Mieter durften dank des knapperen Angebotes und dürfen jetzt wegen der in der Fußnote versteckten Nachzahlung deren Politik ausbaden.

  36. 12.

    Antworte: Wieso, weil normale Menschen kein Jurastudium haben und sich auf Gesetze verlassen? Manche Menschen arbeiten zuvviel um sich juristische Spitzfindigkeiten aneignen zu können. Hörste drauf, haste verloren. Und da wundern sich manche Menschen, dass es Leute gibt, die keinen Bock auf Kapitalismus haben. Wohnen ist Menschenrecht!

  37. 11.

    Jepp, genau den selben Wortlaut in meiner Email bekommen. Vermieter in Schöneberg. Tut gerade gut zu wissen, dass es kein Privatkrieg gegen mich, sondern Masche ist...Psychorieg, anscheinend.

  38. 10.

    Selbst wenn dem Vermieter das Geld jetzt zustehen sollte, diese Art und Weise ist einfach ekelhaft - und entlarvend. Da kann man doch nur in seinen Worten entgegnen: "Solche Vermieter brauchen wir nicht!"

  39. 9.

    "Noch ein Grund mehr alle privaten Vermieter zu enteignen."
    Also einer für alle, alle für einen geht nur im Film - echt jetzt - und so'n "Kutschputsch" vor der Tür einer solchen Mietmakrele würde zwar das Mütchen kühlen, aber eher kontraproduktiv sein.

  40. 8.

    Dann klag doch die Zinsen ein! Du benötigst das Geld bestimmt, um dir Deine "Freunde" und Deine "Familie" weiter halten zu können...

  41. 7.

    Kann man den Namen des Vermieters veröffentlichen oder steht dann der Hausjustiziar auf der Fensterbank?

    Auf jeden Fall ist dieser Vorgang der erneute Beweis dass manche Vermieter weder die geistige, noch die sittliche Reife besitzen zu vermieten.

    Noch ein Grund mehr alle privaten Vermieter zu enteignen.

  42. 6.

    Das Geld muss nicht nachgezahlt werden, weil es vom Mieter rein rechtlich nur zurück gehalten wurde. Es wurde ja immer gesagt, dass die Mieter das Geld zurück legen sollen, steht es doch dem Vermieter zu, spätestens da war es klar, dass die Berliner Lokalpolitik aus Rot-Rot-Grün von Anfang an wusste, dass es sich nur um eine Blendgranate purer Sympolpolitik handelte. Somit ist hier "plötzlich" nicht nachvollziehbar.

  43. 5.

    "Susanne hat im Zuge der Mietsenkungen seit Dezember 150 Euro weniger für ihre 40-Quadratmeter-Wohnung gezahlt als zuvor. Inzwischen ist ihr Mietrückstand also auf gut 700 Euro angewachsen. Wie sie es bezahlen wird? Aus meinem Ersparten - also meiner Rente, sozusagen." - eh? WTF? das war doch ihre eigentlich Miete! Der Mietendeckel hat ihre Miete illegalerweise gesenkt, aber es ist nicht so, als ob sie dieses Geld sowieso nicht hätte zahlen müssen! Das steht doch in ihrem Mietvertrag. Ich finde ehrlich gesagt solche Artikel echt populistisch, habe ich von rbb24 nicht erwartet.

  44. 4.

    Wenn ich bewusst einen Mietvertrag mit der mir bekannten Miete unterschreiben habe muss ich diese auch zahlen. Die Flausen die dann eine RRG Regierung den Leuten ins Ohr geflüstert hat war irreführend und sollte dann von diesen Parteien bezahlt werden. Unglaublich was hier in Berlin passiert.

  45. 3.

    Jetzt zeigt sich, wer zu den Miethaien und wer zu den
    vernünftigen Vermietern gehoert, denen es wirklich um eine sozial vernünftige Vermarktung von Wohnraum geht. Leider wurden diese durch den Deckel gleichsam bestraft obwohl ein gutes Mietverhältnis eiventlch bestand. Die
    Miethaie dagegen zogen weiterhin Profit auf irgendeine Art sus den Mietobjekten und wenn sie sie einfach verkommen ließen.

  46. 2.

    ... Bitte was? Ich hoffe doch mal sehr die Adresse in Schöneberg bekommt bald Besuch...

  47. 1.

    Was ist an der Situation denn bitte "plötzlich"?
    Die Mieter müssten eigentlich noch Zinsen zahlen.

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