Protest am Samstag - Elbbrücke bei Wittenberge für Autobahngegner-Demo zeitweise gesperrt

Ihr Protest richtet sich gegen den Ausbau der Autobahn 14 und den damit verbundenen Bau einer neuen Elbüberquerung: Hunderte Demonstranten haben am Samstagnachmittag die Brücke der B189 bei Wittenberge lahmgelegt.
Die Polizei hat am Samstagnachmittag die Elbbrücke der B189 bei Wittenberge an der brandenburgischen Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt stundenlang gesperrt. Grund war eine Demonstration von rund 200 Autobahngegnern, die per Fahrrad, zu Fuß oder per Schlauchboot kamen. Sie ging gegen 18:30 Uhr weitgehend friedlich zu Ende, die Brücke wurde nach Angaben der Polizeidirektion Nord gegen 21:00 Uhr wieder für den Verkehr freigegeben.
Die Proteste richteten sich gegen den Bau der A14-Nordverlängerung und den damit verbundenen Bau einer neuen Elbüberquerung bei Wittenberge. Die Demonstration auf und an der Elbbrücke war Teil eines bundesweiten dezentralen Aktionstages für eine Mobilitätswende. Auch in Berlin demonstrierten am Samstag Autobahngegner.
Platzverweise und Strafanzeigen
Nach Angaben der Polizei gab es zusätzlich zu der angemeldeten Demonstration eine Gegenversammlung. Zudem protestierten weitere Demonstranten auf einem Floß unterhalb der Elbbrücke und an Seilen.
Nach dem regulären Ende der Versammlung weigerten sich demnach die Personen auf dem Floß und an den Seilen, die Brücke zu verlassen. Sie wurden daher mit Hilfe von Wasserschutzpolizisten und Höhenrettern abgeseilt und weggebracht. Dabei seien mehrere Platzverweise ausgesprochen und insgesamt drei Strafanzeigen sowie mehrere Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten aufgenommen worden.
Nach Angaben der Polizeien in Stendal (Sachsen-Anhalt) und Neuruppin (Brandenburg) vom Sonntag seien die Proteste "weitestgehend friedlich" und "ohne große Störungen" verlaufen. Insgesamt waren den Angaben zufolge mehrere Hundert Polizisten und Polizistinnen im Einsatz - allein 250 aus Brandenburg. Aus dem Bereich der Polizeiinspektion Stendal und der Landesbereitschaftspolizei Sachsen-Anhalts waren demnach in Stendal und an der Elbbrücke insgesamt 300 Polizisten und Polizistinnen im Einsatz.
Hälfte der 32 km in Brandenburg fertig
Die A14-Nordverlängerung zwischen den Autobahnkreuzen Magdeburg und Schwerin umfasst 155 Kilometer. Derzeit wird mit Gesamtbaukosten in Höhe von 1,7 Milliarden Euro gerechnet. Die 26 Kilometer in Mecklenburg-Vorpommern und die Hälfte der 32 Kilometer in Brandenburg sind bereits fertig. In Sachsen-Anhalt rollt auf knapp 15 von 97 Kilometern der Verkehr. Gegen die Planungen für zwei Abschnitte liegen Klagen vor. Die anderen Abschnitte in Sachsen-Anhalt sind im Bau oder es besteht bestandskräftiges Baurecht.
Für Autofahrer unterwegs in Richtung Norden bedeutete die Brückensperrung am Samstag das Fahren langer Umwege. Die Polizei und der Landkreis Stendal hatten bereits am Freitag empfohlen, den Bereich um die Elbbrücke weiträumig zu umfahren.
Sendung: Brandenburg aktuell, 05.06.2021, 19:30 Uhr
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