Parteiaustritt nach rassistischen Tweets -

Marvin Neumann, der ehemalige Bundesvorsitzende der AfD-Nachwuchsorganisation Junge Alternative (JA), ist jetzt Sprecher der AfD-Fraktion im Brandenburger Landtag. Das hat AfD-Fraktionschef Hans-Christoph Berndt dem rbb bestätigt. Neumann war Anfang Mai aus der AfD ausgetreten, nachdem mehrere rassistische Tweets öffentlich gemacht worden waren.
Parteiaustritt nach innerparteilichem Druck
Erst kurz zuvor war Neumann zum Bundesvorsitzenden der Jungen
Alternative gewählt worden. Damals hatten die Brandenburger Junge
Alternative und auch die Spitze der Brandenburger AfD Neumann gegen die
Rassismusvorwürfe verteidigt und sich hinter ihn gestellt: Fraktionschef
Berndt hatte dem AfD-Bundesvorstand vorgeworfen, Neumann zu Unrecht
auszugrenzen. Dieser sei unter Druck gesetzt worden, hieß es.
In
einem internen Schreiben der vom AfD-Bundesvorstand berufenen
parteiinternen Arbeitsgemeinschaft Verfassungsschutz von Ende April war
unter anderem ein Tweet von Neumann angeführt worden, in dem es hieß:
"Es gibt keine "Schwarze(n) Deutsche(n) und Europäer". Sie sind
bestenfalls Teil der Gesellschaft und besitzen bestimmte
Staatsbürgerschaften, aber sie sind nicht Teil einer tradierten
authentischen "europäische(n) Identität"".
Die Arbeitsgemeinschaft riet dem Parteivorstand daraufhin, Neumann zum Rücktritt aufzufordern und ihm die Mitgliedsrechte zu entziehen. Andernfalls drohe eine Beobachtung der JA als erwiesen extremistische Bestrebung durch den Verfassungsschutz. Neumann verließ daraufhin die Partei.
Sendung: Brandenburg aktuell, 08.06.2021, 19:30 Uhr