Folgen des Lockdowns - Senat zahlt Millionen für Säuberung vermüllter Parks in Berlin

Die Vermüllung von Berliner Grünflächen hat laut Wirtschaftsenatorin Ramona Pop gerade in der Innenstadt zugenommen. Neben Kneipen und Spätis würden Einwegverpackungen die Orte verschmutzen. Die Reinigung ist teuer.
Der Müll in Berliner Parks und Grünanlagen ist besonders in der Corona-Pandemie ein großes Problem. Allein in diesem Jahr bezahlte der Senat rund 14 Millionen Euro aus dem Landeshaushalt für die Reinigung zahlreicher Parks, Grünflächen und Spielplätzen an die Stadtreinigung (BSR). Das teilte Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) am Mittwoch bei einem Rundgang im kleinen Weinbergspark in Berlin-Mitte mit.
Vor allem in der Nähe von Kneipen und Spätis liegen laut BSR bei gutem Wetter immer mehr Einwegverpackungen. Das gehe auf den Außer-Haus-Verkauf der Gastronomiebetriebe zurück. Bei dem Rundgang anwesend war auch BSR-Chefin Stephanie Otto.
Das Unternehmen räumte im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben rund 15.000 Kubikmeter Abfall aus Parks, Grünanlagen und Forstrevieren. Dazu zählte auch der Müll aus aufgestellten Abfallbehältern sowie die Reste auf Wiesen.
"Vermüllung der Parks ist in der Innenstadt vorangeschritten"
Pop sprach ihren Dank an alle Reinigungskräfte aus, die in der Corona-Zeit dafür gesorgt hätten, dass die Lebensqualität in den Berliner Parks erhalten geblieben sei.
Die Senatorin, die auch Aufsichtsratsvorsitzende der BSR ist, appellierte zudem an die Besucher von Parks, weniger Müll liegen zu lassen. "Mit den steigenden Temperaturen, als wir auch noch den Lockdown hatten, wollten die Menschen raus in die Parks, was ich vollkommen nachvollziehen kann." Der Drang auf die Grünanlagen habe jedoch Folgen gehabt. "Aber natürlich führte das noch stärker als in der Vergangenheit dazu, dass in den Park- und Grünanlagen konsumiert wurde und die Vermüllung der Parks gerade in der Innenstadt noch weiter vorangeschritten ist", sagte sie.
Der Berliner Senat sehe auch das Problem der zunehmenden Schädigung der Rasen- und Grünflächen. "Natürlich gehört zu der Lebensqualität dazu, dass der Park nicht nur nicht vermüllt ist, sondern auch als dieser erkennbar ist", sagte Pop. Gerade in Mitte seien die Grünflächen ziemlich rar, weshalb sie viel und stark genutzt würden. An die Bezirke, die hauptsächlich für die Grünflächenpflege verantwortlich sind, sei deshalb mehr Geld überwiesen worden.
Stadtreinigung zuständig für 79 Parks, Spielplätze sowie 17 Forstreviere
Die BSR reinigt insgesamt 79 Parks, kleinere Grünanlagen, Spielplätze sowie mehrere Schwerpunktbereiche in 17 Forstrevieren. Dazu gehören auch einige bekannte Parks wie der Görlitzer Park, der Park am Weißen See, der Lietzenseepark, der Volkspark am Weinberg und der Treptower Park.
Insgesamt hat die BSR für die Park- und Forstreinigung rund 280 neue Stellen geschaffen. Seit 2016 flossen mehr als 60 Millionen Euro in die Bezuschussung der Parkreinigung, so Pop.
Im laufenden Haushalt sind der Senatorin zufolge bis zu 13 Millionen Euro dafür vorgesehen. "Wenn mehr Mittel zur Verfügung stehen, können auch mehr Parks gereinigt werden", sagte sie. "Wir wollen natürlich, dass die Menschen die Parks beleben und nutzen, aber dass sich die Leute auch klar machen, das ist meine Stadt und ich habe keine zweite andere und die halte ich eben auch sauber."
Sendung: Abendschau, 07.07.2021, 19:30 Uhr