Nach Säure-Austritt in Neuhardenberg - Brandenburg berät über Brandschutz für Solaranlagen

Ein Großaufgebot der Feuerwehr war am Wochenende notwendig, um im Solarpark in Neuhardenberg einen brennenden Batteriespeicher zu löschen. Giftige Säure trat dabei aus. Jetzt ist eine Debatte über den Brandschutz von Solaranlagen im Gang.
Nach dem Brand in einem Batteriespeicher des Solarparks in Neuhardenberg (Märkisch-Oderland) am Wochenende wird über die Sicherheit solcher Anlagen in Brandenburg diskutiert. Der Landrat von Märkisch-Oderland, Gernot Schmidt (SPD), will sich dazu am Dienstag mit dem Brandenburger Innenministerium beraten. Dabei soll es um Brandschutzkonzepte für Solaranlagen gehen und auch darum, welche Ausstattung die Feuerwehr für solche Löscheinsätze braucht.
Giftige Flusssäure ausgetreten
In dem Batteriespeicher am Flugplatz Neuhardenberg war in der Nacht zu Sonntag aus noch ungeklärter Ursache ein Feuer ausgebrochen. Mehr als 100 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Als die Lithium-Ionen-Akkus der Batterien mit dem Löschwasser in Berührung kamen, wurde hochgiftige Flusssäure freigesetzt - zwölf Feuerwehrleute befinden sich deswegen noch immer unter vorsorglicher Beobachtung im Krankenhaus.
Nach Angaben der Feuerwehr ist die Flusssäure in geringer Konzentration ausgetreten, sodass für die Bevölkerung keine Gefahr bestanden habe.
Die Polizei gab den Schaden unter Berufung auf den Betreiber des Solarparks mit rund einer Million Euro an. Ermittlungen zur Ursache des Brandes seien eingeleitet worden. Der Solarpark Neuhardenberg produziert Strom für 52.000 Haushalte und ist damit der größte in Europa.
E-Autos wurden schon zum Problem für die Feuerwehr
Bereits im Sommer 2020 war die Ausstattung der Brandenburger Feuerwehr für das Löschen von Batteriebränden kritisch diskutiert worden. Damals war bei Groß Kreutz (Potsdam-Mittelmark) ein E-Auto in Brand geraten. Die 19-jährige Fahrerin verbrannte bei dem Unfall im Juli vergangenen Jahres.
Als die Feuerwehr am Unfallort eintraf, mussten die Einsatzkräfte damals zuerst von dem brennenden Wagen ablassen. Weil es sich um ein E-Auto handelte, musste zunächst Material nachgeordert werden, um mit dem brennenden Wagen umzugehen. Unfälle mit Elektrofahrzeugen seien für die Feuerwehrleute eine neue Herausforderung, hieß es damals vom Feuerwehr-Verband. Spezielle Schulungen zum Umgang mit brennenden Batterien hätten gefehlt, hieß es weiter.
Sendung: Inforadio, Nachrichten, 19.07.2021, 10:40 Uhr