Christopher Street Day als Demo -
Die Parade zum Christopher Street Day findet in diesem Jahr corona-bedingt in kleinerem Rahmen statt, und zwar als Demonstration. 20.000 Teilnehmer erwarten die Veranstalter - das sind weitaus weniger als in den Jahren vor Corona. Bevor der CSD im vergangenen Jahr coronabedingt ausfiel, wurden 2019 noch rund eine Million Teilnehmer und Besucher gezählt.
Laut Veranstaltern sind am 24. Juli fünf Trucks, mehr als 70 Fußgruppen, Fahrräder und Rikschas dabei. Wer beim Umzug mitläuft, muss Abstand halten und einen Mund-Nasen-Schutz tragen.
Veranstalter raten: Bitte nicht aus anderen Städten anreisen!
Starten wird die CSD-Parade nahe dem Potsdamer Platz. Die Strecke führt von dort über das Brandenburger Tor und die Siegessäule zur Urania. Eine Abschlusskundgebung soll es nicht geben.
Ein Sprecher des veranstaltenden und die Demo anmeldenden Vereins begründete die geringe erwartete Teilnehmerzahl damit, dass die Corona-Maßnahmen viele Menschen abschreckten und der Verein abrate, aus anderen Städten zur Veranstaltung anzureisen. Außerdem sei der CSD dieses Jahr betontermaßen eine politische Veranstaltung - "ohne 80 Trucks wie sonst üblich".
Am 28. Juni 1969 hatte die Polizei die Schwulenbar Stonewall Inn in der New Yorker Christopher Street gestürmt. Es folgten tagelange schwere Zusammenstöße zwischen Aktivisten und Sicherheitskräften. Der Aufstand gilt als Geburtsstunde der modernen Schwulen- und Lesbenbewegung. Inzwischen wird der CSD jährlich in zahlreichen Ländern weltweit gefeiert, in Berlin bereits zum 43. Mal.
Sendung: rbb88,8. 14.07.2021, 18 Uhr