Ab sofort - Brandenburg fördert Abbiegeassistenzsysteme

Do 19.08.21 | 15:45 Uhr
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Ein Lkw biegt rechts ab (Bild: imago images / Frank Sorge)
Bild: imago images / Frank Sorge

Brandenburg fördert ab sofort die Nachrüstung von Abbiegeassistenzsystemen an Nutzfahrzeugen wie Lkw und Bussen. Wer solche Systeme nachträglich installieren lasse, bekomme künftig einen Zuschuss von 80 Prozent der Kosten und maximal 1.500 Euro pro Einzelfall, teilte das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung in Potsdam am Donnerstag mit.

Es würden jedoch jährlich nur maximal drei Einzelmaßnahmen je Zuwendungsempfänger gefördert.

Radfahrer und Fußgänger sollen geschützt werden

Assistenzsysteme können laut Ministerium schwere Unfälle beim Rechtsabbiegen verhindern. "So kann das Unfallrisiko für Radfahrerinnen und Radfahrer sowie Fußgängerinnen und Fußgänger durch rechtsabbiegende Lkw und Busse deutlich minimiert werden", sagte Minister Guido Beermann (CDU). Die neue Richtlinie solle Gewerbetreibenden und jenen, die freiberuflich, gemeinnützig oder im öffentlich-rechtlichen Bereich tätig sind, einen finanziellen Anreiz geben.

Sendung: rbb24, 19.08.2021, 16:00 Uhr

13 Kommentare

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  1. 13.

    Ich mag Ihnen in der Sache nicht mal widersprechen, viele Radwege sind lebensgefährlich. Nichts desto trotz ist es nach der StVO aber erlaubt, dass Radfahrer stehenden Verkehr rechts überholen (was sonst wegen der Gefahren streng verboten ist!) und auch an Rechtsabbiegern rechts vorbei zu fahren und dabei Vorfahrt haben. Juristisch sind sie damit im Recht und alle anderen müssen aufpassen und warten. Geht das schief, was wegen der von Ihnen genannten Physik sehr oft vorkommt, zieht eben dieser Radfahrer dann zwangsläufig den Kürzeren und landet mindestens im Krankenhaus, all zu oft gleich im Grab. Es muss also die Verkehrsführung verändert werden und/oder die StVO. An Rechtsabbiegern sollten Radfahrer, so wie alle anderen auch, nur noch links vorbei fahren, wenn Kreuzungen nicht so gestaltet werden können, dass die Abbiegenden erst nach dem Abbiegen auf dann querende Radfahrer treffen. In den Niederlanden wird das zunehmend umgesetzt, weil Radler so besser erkannt werden.

  2. 11.

    "natürlich" im Recht ist so eine Sache. Natürlich ist, dass man im toten Winkel nichts sieht PUNKT, DAS ist natürlich !
    Die vernarrte Politik bestimmt nun einfach, dass diese physikalische Naturgesetzmäßigkeit für LKW Fahrer nicht mehr gilt. Und etabliert daraus ein erfundenes Recht, das den unveränderlichen Naturgesetzen entgegensteht. Dann kommt sowas eben dabei raus. Kann man sich jetzt drüber aufregen, ändert aber nichts an den Naturgesetzen der optischen Physik.
    RRG sitzt vielleicht im Senat von Berlin aber eben nicht im Senat der Naturgesetze.
    Vielleicht ist es keine so gute Idee Radwege direkt neben oder auf die Fahrbahnen zu malen, wo Radfahrer "verschwinden".
    Die Politik hat mit ihrem Fahrradwahn manche Kreuzungen so unübersichtlich und gefährlich gemacht, dass man sich nur wundern kann, warum nicht noch viel mehr passiert.

  3. 10.

    Steffen,

    TOP geschrieben, genauso ist es.

    Fahre selbst LKW mit Anhänger im Lieferverkehr in und um Berlin und weis was da tagtäglich angeht.

    Man könnte manchmal meinen, man hat es mit radelnden Selbstmördern zu tun, so wie sich manche im Verkehr benehmen...

  4. 9.

    Gegenseitige Rücksichtnahme und vor allem gegenseitiges Verständnis sind tatsächlich viel zu gering ausgeprägt. Gerade bei den Rechtsabbiegeunfällen gibt es eine breite Spannweite. Da gibt es LKW-Lenker, die schlicht "vergessen", dass sie gerade einen Radfahrer überholt haben - hier ist die Schuld eindeutig, so etwas darf nicht passieren. Auf der anderen Seite gibt es aber eben auch die Radfahrer, die an der Ampel rechts am LKW vorbeifahren und neben ihm stehen bleiben, um dann gleichzeitig loszufahren. Dass ist schlicht lebensgefährlich, weil die Gefahr viel zu groß ist, dass der LKW-Fahrer einen gar nicht bemerkt hat und entsprechend gar nicht weiß, dass da jemand ist. Und nein, in der Realität ist es eben nicht so, dass die Spiegel alles abdecken. Dafür bräuchte es einen Einstellplatz und der Fahrer dürfte danach weder Position noch Haltung wieder verändern, was unmöglich ist. Leider sind sich viele Radler dieser Gefahr gar nicht bewusst. Natürlich sind sie im Recht, aber eben tot.

  5. 8.

    Richtig! Sogar für PKW ist es rechts vorn neben einem LKW gefährlich, weil man schlicht aus dem Blickfeld verschwindet. Dort sollte man sich niemals aufhalten. Ein Radfahrer, zumal unter allen möglichen anderen visuellen Einflüssen in der Stadt, ist da noch viel weniger sichtbar, zumal ein Fahrer noch alle anderen Richtungen im Blick haben muss. Damit reichen bereits Sekundenbruchteile des Blicks in eine andere Richtung und der herannahende Radler wird gar nicht bemerkt.

    Was ich bis heute nicht verstehe: Die meisten modernen LKW verfügen heute über Rückfahrkameras mit entsprechendem Screen auf dem Amaturenbrett und Kameramodule sind spottbillig. Warum gibt es kein System, welches beim Setzen des Blinkers diesen Screen nutzt, um ein Kamerabild von der Seite des LKW anzuzeigen? Akustische Warnsysteme werden wahrscheinlich hohe Fehlerraten aufweisen, der Bildschirm dagegen trügt nicht.

  6. 7.

    Eine Pflicht kann es ohne europäisches Recht gar nicht geben, wann kapiert die Mehrheit das endlich. Dort wird der Assistent erst in einigen Jahren zur Pflicht. Die Forderung nach einem Alleingang ist reiner Populismus. Mehr als freiwillige Förderung geht momentan leider nicht.

  7. 6.

    Im Paragrafen 1 der StVO heißt es sinngemäß: Vorsicht und gegenseitige Rücksichtnahme.....
    Das habe ich nicht erst in der Fahrschule gelernt, es wurde uns schon in der Grundschule beigebracht. allerdings habe ich das Gefühl, dass es damit wieder von Auto- noch von Radfahrenden so genau genommen wird.

  8. 5.

    Glaubt eigentlich irgendjemand an die warnende Wirkung des "Gefahrenbereich für Radfahrer"-Schildes auf dem Kotflügel des LKW?
    Es soll ja Radfahrer geben, die "übersehen" den ganzen rechtsabbiegenden LKW und quetschen sich schnell noch rechts daran vorbei, um sich besser von ihm überrollen zu lassen...

    In meiner Schul- und Fahrschulzeit war einer der wichtigsten Warnhinweise immer, dass rechts neben LKW IMMER ein gefährlicher Platz ist und man davon ausgehen sollte, dort nicht gesehen zu werden...

    Aber statt Vorsicht wird ja mittlerweile lieber auf dem eigenen Recht bestanden, egal ob man mit dem Fahrrad unterwegs ist oder mit einem 60t-Brückenlegepanzer!
    Letzterer hätte zumindest eine reelle Chance, wenn der LKW-Fahrer ihn beim Rechtsabbiegen übersieht, der Radfahrer halt nicht :-((

  9. 4.

    @Robert: 15 Zeilen Text sind Ihnen zu lang, um sie zu lesen?!
    Wieviele Zeilen dürften es denn für Sie höchstens sein? Sollten die Nachrichten vielleicht in Form eines Comics dargestellt werden, damit Sie lange genug die Lust und Konzentration behalten, diese aufzunehmen und zu verarbeiten?

    In der Sache bin ich allerdings ganz Ihrer Meinung.

  10. 3.

    Es würde schon reichen, die StVO zu ändern, dass im Kreuzungsbereich sowohl rechtsabbiegende LKW als auch Fahrräder komplett stoppen müssen. Mit sportlichen Geschwindigkeiten von Fahrradfahrern können LKW Fahrer nicht alles im Blick haben. Weiterhin sollte bereits in der Schule mal ein Klassenausflug zu einer LKW Fahrschule geplant werden. Nur so wird Fahrradfahrern bewusst wie wenig man im Führerhaus sieht.

  11. 2.

    "Fordern" wär besser als "fördern".

  12. 1.

    tldr,
    Meine Meinung: Plicht und nichts anderes, sonst kein Tüv.

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