Potsdam -

Der Preis der Medienkonferenz M100 Sanssouci Colloquium geht in diesem Jahr an den inhaftierten Kremlkritiker Alexej Nawalny und seine Antikorruptionsstiftung. Damit solle ein deutliches Zeichen gesetzt werden: für die Bedeutung der Verteidigung europäischer Werte durch eine unabhängige Opposition und Zivilgesellschaft, faire Justizverfahren und das Recht auf Ausübung grundlegender Menschenrechte. Das teilten die Veranstalter am Freitag mit. Die Preisverleihung ist am 6. Oktober im Schlosstheater des Neuen Palais in Potsdam.
FDP-Chef Lindner hält Laudatio
Die Laudatio hält der FDP-Bundesvorsitzende Christian Lindner. Nawalny sei ein unermüdlicher Kämpfer für Gerechtigkeit, Transparenz und Demokratie, sagte Lindner, der sich für die Freilassung Nawalnys einsetzt. Trotz rechtswidriger Haft kämpfe er weiter für ein freies und demokratisches Russland. Den Preis nimmt Nawalnys engster Mitarbeiter und Vertrauter Leonid Wolkow entgegen.
Bekannt wurde Nawalny durch seine Anti-Korruptions-Ermittlungen gegen staatliche Unternehmen und hochrangige Regierungsbeamte. Am 20. August 2020 wurde er vor oder auf einem Flug nach Moskau vergiftet. Er überlebte und kehrte im Januar 2021 nach Russland zurück, wo er sofort verhaftet wurde. Er wurde dort zu zweieinhalb Jahren Straflager verurteilt.
Der M100 Media Award wird seit 2005 jährlich im Rahmen der internationalen Medienkonferenz an Persönlichkeiten verliehen, die sich für Demokratie, europäische Verständigung, Meinungs- und Pressefreiheit einsetzen. Frühere Preisträger sind der ehemalige Außenminister Hans-Dietrich Genscher und der Journalist Deniz Yücel.
Sendung: Antenne Brandenburg, 03.09.2021, 10 Uhr