Pilotprojekt -
Auf Neuköllns Fußwegen kommt der Feind mit dem Rad und dem Roller: Weil es viele Unfälle und Verstöße durch Radler und Roller gibt, die auf dem Bürgersteig fahren, greift Neukölln durch. Der Bezirk malert Verbotsschilder auf das Pflaster seiner Gehwege.
Der Bezirk Neukölln will mit einer neuen Kennzeichnung Fahrräder und E-Scooter vom Gehweg holen.
Der Bezirk stellte am Freitag ein Pilotprojekt vor, mit dem mehr Rücksicht auf Fußgänger eingefordert werden soll. An fünf Stellen im Norden des Bezirks wurden Piktogramme auf die Gehwege gesprüht, die ein durchgestrichenes Fahrrad bzw. einen durchgestrichenen E-Scooter zeigen.
Fahren auf dem Gehweg ist nur kleineren Kindern gestattet
"Gehwegfahrende werden so aufgefordert, die vorhandene Radinfrastruktur, also die Straße zu benutzen und sich damit straßenverkehrskonform zu verhalten", teilte der Bezirk bei der Vorstellung des Projekts mit.
Hintergrund dieser Initiative sind zunehmende Konflikte auf Gehwegen. "In den vergangenen Wochen hat sich die Beschwerdelage im Bezirksamt deutlich erhöht", hieß es zur Begründung. Schließlich sei das Radfahren auf dem Gehweg ausschließlich für Kinder bis zu zehn Jahren in Begleitung einer Aufsichtsperson erlaubt.
Strafen für falsch abgestellte E-Scooter
"Die Stadt wird enger. Nur durch mehr Miteinander, gegenseitige Rücksichtnahme und durch die Einhaltung der geltenden Regeln können wir die Konflikte im Verkehr reduzieren", sagte Bezirksbürgermeister Martin Hikel. Es gelte, Unfälle zu verhindern und diejenigen zu schützen, die einen Schutz am stärksten benötigen – Ältere und Kinder. Das Ordnungsamt werde das Verbot nun stärker kontrollieren, Rad- bzw. E-Scooter-Fahrende ansprechen und Fehlverhalten sanktionieren.
Das Bezirksamt begleitet die Sprühaktion auf Gehwegen nach eigenen Angaben zudem mit einer zweisprachigen Kampagne über soziale Medien unter dem Hashtag #bessermiteinander bzw. #bettertogether. Die Aktion ist zunächst auf etwa drei Monate angekündigt. Auch werde nun das falsche Abgestellen der E-Scooter auf Gehwegen geahndet. Hier würden Bußgelder von bis zu 30 Euro fällig.
Sendung: Abendschau, 23.09.2021, 19.30 Uhr