Erinnerung an Kämpfe im Oderbruch - Ein neuer Gedenkort für Kriegsopfer entsteht in Klessin

Im letzten Winter vor dem Kriegsende 1945 kämpften sowjetische und deutsche Truppen erbittert um jeden Meter - auch im Oderbruch. Ein Gedenkort am einstigen Gut Klessin soll künftig an die Opfer auf beiden Seiten erinnern.
Nahe dem Oderbruch-Örtchen Klessin (Märkisch-Oderland) entsteht ein Gedenk- und Erinnerungsort, der über die schweren Kämpfe zum Ende des Zweiten Weltkrieges im Frühjahr 1945 informieren soll.
Der Heimatverein aus dem benachbarten Wuhden (Märkisch-Oderland) und der Hamburger Verein zur Bergung Gefallener in Osteuropa (VBGO) [vbgo.de] hatten Klessin als solch einen Erinnerungsort gewählt, weil dies ein authentischer Kriegsschauplatz war, wie es aus dem Verein heißt. Die Kampfhandlungen dort werden von Militärhistorikern auch als "Kessel von Klessin" bezeichnet. Im Februar 1945 kämpften dort Volkssturmeinheiten und Wehrmachtsverbände erbittert für mehrere Tage. Der Ort wurde fast völlig zerstört und nur weniges wieder aufgebaut.
Bereits 237 Gefallene auf dem Gelände geborgen
In den vergangenen zehn Jahren wurde das Gelände des ehemaligen Gutes beräumt, das zu DDR-Zeiten als Müllhalde für einen angrenzenden Agrarbetrieb diente. Seit 2005 wurden insgesamt 237 gefallene deutsche Soldaten und Soldaten der Roten Armee geborgen, die bei den Kämpfen um Klessin ums Leben kamen.
"Das sechs Hektar große Gelände ist das inzwischen am besten dokumentierte Kampfgebiet aus dem Zweiten Weltkrieg im Oderbruch", sagt VBGO-Vorsitzender Albrecht Laue. Im kommenden Frühjahr, am 6. Mai 2022, soll der dann neu geschaffene "Gedenk- und Erinnerungsort Klessin" feierlich eingeweiht werden.
Sendung: Antenne Brandenburg, 13.10.2021, 10:00 Uhr