Zählgemeinschaft für SPD-Kandidat - Bündnis in Marzahn-Hellersdorf will CDU-Kandidat als Bürgermeister verhindern

Bei der Wahl zur BVV in Marzahn-Hellersdorf hat die CDU die meisten Stimmen geholt, ob sie den Bürgermeister stellt, ist aber fraglich. Ein Bündnis mehrerer Parteien will jetzt in dem Bezirk einen SPD-Bürgermeister durchsetzen.
Im Bezirk Marzahn-Hellersdorf will eine Zählgemeinschaft aus SPD, Linken und Grünen die Wahl eines SPD-Bürgermeisters durchsetzen.
Zwar war die CDU mit 20,8 Prozent der Stimmen stärkste Partei bei der Wahl zur Bezirksverordnetenversammlung (BVV) geworden, knapp vor der SPD. In der BVV kommt sie allerdings wie die SPD auf zwölf Sitze. Während bei der Besetzung der fünf Stadtratsposten die Stärke der Fraktionen ausschlaggebend ist, sieht die Berliner Verfassung bei der Wahl der Bürgermeister ausdrücklich die Bildung von Zählgemeinschaften mehrerer Fraktionen vor.
CDU kritisiert Absprache
SPD, Grüne und Linke bestätigten auch Gespräche mit der FDP und der Tierschutzpartei. Sie seien ebenfalls eingeladen, sich an der Bildung eines Bündnisses zu beteiligen, hieß es. Die SPD will Gordon Lemm als Bezirksbürgermeister durchsetzen, für die Linke soll Juliane Witt Stadträtin für Stadtentwicklung werden.
Die CDU kritisierte die Absprache ohne ihre Beteiligung. Es widerspreche der seit vielen Jahren im Bezirk gelebten demokratischen Regel, dass die drei größten Parteien an einem Strang zögen. Der Kreisvorsitzende der CDU-Marzahn-Hellersdorf, Mario Czaja und der CDU-Fraktionschef in der BVV, Johannes Martin, gaben bekannt, dass sich das Bündnis nicht mit der CDU über die Ressortverteilung verständigen wolle, sondern der stärksten Partei lediglich verbleibende Ressorts zuordnen wolle, ohne Führungsposition übrigzulassen. Die CDU war in Marzahn-Hellersdorf mit Nadja Zivkovic als Spitzenkandidatin für das Bürgermeisteramt ins Rennen gegangen.
Sendung: Inforadio, 25.10.2021, 15:00 Uhr
Die Kommentarfunktion wurde am 25.10.2021 um 18:10 Uhr geschlossen. Die Kommentare dienen zum Austausch der Nutzerinnen und Nutzer und der Redaktion über die berichteten Themen. Wir schließen die Kommentarfunktion unter anderem, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt.