Belarus-Flüchtlingsroute - Weiterhin zahlreiche illegale Grenzübertritte

Sa 23.10.21 | 15:47 Uhr
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Bundespolizisten stehen neben einer Gruppe von Migranten, die zuvor über die deutsch-polnische Grenze gegangen waren. (Quelle: dpa/Danilo Dittrich)
Bild: dpa/Danilo Dittrich

Die Bundespolizei greift im deutsch-polnischen Grenzgebiet nach wie vor viele aus Belarus kommende Migranten auf. Die Fahndungsmaßnahmen werden eng mit dem polnischen Grenzschutz abgestimmt.

An der deutsch-polnischen Grenze bleibt die Zahl der illegalen Grenzübertritte nach Deutschland unvermindert hoch. Das teilte eine Sprecherin der Bundespolizei am Samstag mit. Konkrete Zahlen nannte sie nicht. Die Lage sei sehr dynamisch.

Bis einschließlich 21. Oktober hatte die Bundespolizei nach eigenen Angaben nur für den laufenden Monat 3.751 unerlaubte Einreisen aus Belarus nach Deutschland registriert. Damit wurden in diesem Jahr insgesamt bereits 6.162 unerlaubte Einreisen festgestellt.

Intensivierte Fahndungsmaßnahmen

Stationäre Grenzkontrollen gibt es weiterhin nicht. Die Bundespolizei ist mit Fahrzeugen im gesamten Grenzraum unterwegs und führt intensivierte Fahndungsmaßnahmen durch. Diese werden eng mit dem polnischen Grenzschutz abgestimmt, wie es von der Bundespolizei weiter hieß.

Bei der deutsch-polnischen Grenze handelt es sich um eine Schengen-Binnengrenze, die grundsätzlich zu jeder Zeit und an jeder beliebigen Stelle überschritten werden kann.

"Schleuser als Präsident"

Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hatte als Reaktion auf westliche Sanktionen erklärt, er werde Migranten auf dem Weg in die Europäische Union nicht mehr aufhalten. Sie kommen per Flugzeug nach Minsk. Die Zahl der Direktflüge beispielsweise aus Beirut, Damaskus oder Amman nach Belarus hatte nach Beobachtungen des Auswärtigen Amts zuletzt zugenommen.

Der Grünen-Co-Vorsitzende Robert Habeck nannte Lukaschenko in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" einen "Schleuser als Präsident", der Menschen für hybride Kriegsführung einsetze. Die EU dürfe sich nicht von ihm epressen lassen, forderte Habeck.

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37 Kommentare

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  1. 37.

    Das ist eigentlich die Grundidee der Vereinbarungen von Schengen. Jeder Schengen-Binnenstaat weist zurück, bis der Migrant schließlich an den Schengen-Staat zurück gelangt ist, wo er vom Nichtschengenraum hereingekommen ist. Nur so werden auch die notwendigen Aktivitäten und Resourcen an dem Schengen-Aussenstaat an der Stelle generiert, wo sie wirksam sein können und gebraucht werden. Das setzt voraus, daß alle Schengenstaaten auch solidarisch handeln und die Schengen-Aussenstaaten gemeinschaftlich unterstützt werden. Die mandatslose EU Verwalterin v.d.Leyen hat aber in diesen Tagen verlauten lassen, dass sie das genau nicht unterstützen will. Damit ist m.E, der Zerfall der ganzen Konstruktion vorprogrammiert.

  2. 36.

    Unsere Gesellschaft kann und will es leisten. Du hast wohl die Wahlen im Bund und in Berlin nicht verfolgt.
    Aufgebaut hast du nichts. Freue dich lieber, dass wir Menschen helfen können. Je mehr, desto besser.

  3. 35.

    Das brauchen sie nicht. Die kenne ich berufsbedingt besser als sie. Aber sie sollten mal ihre unrealistischen und deshalb unverschämten Forderungen zurückschrauben auf ein vertretbares Mass, das unsere Gesellschaft leisten kann.
    Ich kann dieses Gefasel nicht mehr ertragen.
    Auch ich habe mit meiner Familie und meinen Kindern EIN RECHT in diesem Land zu leben, VERSTEHEN SIE DAS?
    Wir haben es aufgebaut und geformt.

  4. 32.

    Wenn die Grenze dicht wäre, würde Belarus auf den Leuten sitzen bleiben. Und würde keine neuen mehr ins Land lassen. Also müssen die Polen die Grenze schließen. Oder wir eben die Flüchtlinge wieder nach Polen zurückschicken, damit sie dort registriert werden. Der jetzige Zustand ist unerträglich.

  5. 31.

    Anstatt die Flüchtlinge mit dem soundosovielten Artikel ständig im Lichte eines Problems durch "illegale Grenzübertritte" zu betrachten, könnte der rbb mal mehr über Unterstützung der Menschen durch ehrenamtliche Helfer berichten. Das würde die rechten Scharfmacher auch etwas ausbremsen und die Motivation steigern sich solidarisch zu zeigen.

  6. 30.

    "Schreiben Sie ihm doch mal eine Mail." Wieso, das ist doch ein Präsident nach ihrem Geschmack. Und unter Gleichgesinnten...

  7. 29.

    Die Übertritte sind halt nicht in Bayern da interessiert es den WESTMINISTER doch nich ob diese Leute halt in BRandenburg landen!

  8. 28.

    Wieso verhindert Polen das die Flüchtlinge Ihren Fuß auf das polnische Gebiet setzen ?
    Die Menschen kommen doch über Polen nach Deutschland sonst würden Sie hier nicht an der Grenze aufgegriffen werden .

  9. 27.

    Es gibt keinen Unterschied. Was die da machen ist teilweise Nötigung. Wenn man dann noch die Haptik sieht wird einem schlecht.

  10. 26.

    " Laut EU Gesetz müssen die Flüchtlinge dort wo Sie Ihren Fuß auf auf das Gebiet der EU setzen auch Asyl bekommen "

    Polen verhindert aber, dass die Flüchtlinge Ihren Fuß auf das polnische Gebiet setzen

  11. 24.

    " Ist die EU tatsächlich nicht in der Lage, ihre Außengrenzen wirkungsvoll und dauerhaft vor illegalen Einwanderern zu schützen? "

    Antwort von Radio Eriwan : im Prinzip ja , die EU wäre dazu in der Lage , ist aber politisch nicht gewollt

  12. 23.

    " einen "Schleuser als Präsident",

    wo ist nun aber der große & entscheidende Unterschied zu den Schleusern im Mittermeer und deren Zuarbeitern ? ungeachtet der Tatsache, dass man im Wald nicht ertrinken kann . Die Rettungsschiffe nehmen die Migranten auf See auf, Lukaschenko läßt die Migranten an die polnische u. litauische Grenze bringen. Die Rettungsschiffe bringen die meisten Migranten nach Italien/ Sizilien und bauen Druck auf um einen Hafen zugewiesen zu bekommen. Belarus macht Druck , indem er die Migranten nicht zurück lässt. meine Frage ist rein sachlich u. nicht politisch gemeint

  13. 22.

    Warum soll ausgerechnet ICH Herrn Lukaschenko schreiben, wenn SIE doch anscheinend viel mehr das Gefühl haben, von ihm erpresst zu werden? Zum Erpressen(lassen) gehören übrigens immer noch zwei …

    Aber ja, was der Typ macht, geht natürlich gar nicht; da gebe ich Ihnen vollkommen Recht.

    Davon mal abgesehen schäme ich mich regelrecht dafür, dass offenbar so viele hier Menschen, die alles zurücklassen mussten und zu uns kommen, weil sie fernab von Krieg, Angst vor Verfolgung, Vergewaltigung, Folter und Tod einfach nur ein friedliches Leben leben möchten, nicht helfen wollen und sie stattdessen einfach nur als Problem wahrnehmen; aus der irrationalen und egoistischen Angst heraus, diese Leute könnten und würden ihnen allein durch ihre bloße Anwesenheit irgendetwas wegnehmen. Das ist doch Unsinn. So gut wie alle, die herkommen, wollen arbeiten und auf eigenen Beinen stehen, hier leben wie jeder und jede andere auch. Nicht mehr und nicht weniger. Kein Grund, Angst vor ihnen zu haben.

  14. 21.

    Stimmt, aber Sie müssen jedoch auch erklären, woher das Geld kommt, wo gewohnt wird, wer die Rente bezahlt........

    ..

  15. 20.

    Die EU Grenzen müssten halt mal dicht gemacht werden. Was ist nun mit Frontex? Nur auf Belarus zu schimpfen führt nicht zum Ziel. Und in Moskau lacht Putin über die unfähige EU. Es ist aber auch echt erschreckend, wie unsicher die Grenzen sind.

  16. 19.

    Grenzen kann man nicht komplett schließen, das haben wir am Beispiel DDR erlebt, wo neben den vielen gescheiteren Fluchten dankenswerterweise einige gelangen. Wozu das überhebliche Gequatsche gegen die angeblich bösen Flüchtlinge. Ihr glaubt zwar, dass wir hier in Europa dauerhaft sicher leben - NIX IST DAUERHAFT SICHER. Dann möchte ich diejenigen sehen, die heute groß die Klappe aufreißen und morgen als Flüchtlinge überall abgewiesen werden. (Auf dem Mars soll es noch freie Kapazitäten geben).

  17. 18.

    Lukaschenko hat Sie erpresst? Sachen machen die Berlarussen, echt ey. Ich schätze, Sie haben ihm bereits eine Mail geschrieben, was?

    Bevor es Missverständnisse gibt: Allen Autokraten/Diktatoren gehört das Handwerk gelegt. Frontex übrigens auch. Wirtschaftsweise rechnen seit Jahren vor, dass wir in Deutschland jedes Jahr 400.000 Zugewanderte brauchen, um den Fachkräftemangel ausgleichen können, aber Menschen wie Sie, wollen die Leute, die ein besseres Leben suchen, zurück auf Meer schieben. Applaus für so viel Menschenverachtung.

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