Vor geplanter Räumung - Bewohner der Bauwagen-Siedlung "Köpi 137" verschanzen sich
Mehr als 20 Jahre haben sie in der Wagenburg gelebt, nun sollen die etwa 30 Menschen der Köpenicker Straße 137 das Gelände aufgeben. Die Räumung ist für den 15. Oktober geplant. Die Bewohner hatten Widerstand angekündigt - und setzen ihn nun um.
Kurz vor der angekündigten Räumung des linksalternativen Bauwagencamps "Köpi-Platz" in Berlin-Mitte rüsten sich die Bewohner gegen einen möglichen Polizeieinsatz am 15. Oktober. Der Zaun um das Grundstück mit den Bauwagen wurde auf mehr als vier Meter erhöht und zum Teil mit Blechen und Platten verstärkt. Mitte der Woche standen Männer mit Akkuschraubern auf Leitern und befestigten weitere Bleche von außen an den Gittern vor dem Grundstück an der Köpenicker Straße, an der Grenze zwischen Mitte und Kreuzberg.
Räumung vom Berliner Landgericht im Juni angeordnet
Auf dem Gitterzaun vor dem Haus Köpenicker Straße 137, genannt "Köpi", und dem Bauwagencamp verläuft an einigen Stellen Stacheldraht, daneben Metallverstrebungen zur Befestigung. In großen weißen Buchstaben steht auf der Blechwand: "Köpi-Platz Tag X 15/10". Die "Köpi" gilt als eines der letzten verbliebenen Symbolprojekte der linksradikalen Szene in Berlin. Widerstand gegen die Räumung wurde bereits bei Demonstrationen und im Internet angekündigt. Der Bewohner-Verein will auf einer Pressekonferenz am Freitag seine Position darlegen.
Im Juni hatte das Berliner Landgericht die Räumung des Grundstücks mit den bewohnten Bauwagen angeordnet. Geklagt hatte der Eigentümer. Laut Urteil muss das unbebaute, 2.600 Quadratmeter große Grundstück frei gemacht werden. Der Eigentümer hat dort eine Baugenehmigung. Nach Angaben des Bewohner-Vereins leben dort etwa 30 Menschen. Das
Haus selbst ist von der Räumung nicht betroffen.
Sendung: Inforadio, 07.10.2021, 09:05 Uhr
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