Pläne des Bezirks - Schloßstraße in Steglitz soll an Sonntagen autofrei werden

So 28.11.21 | 18:00 Uhr
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Schlossstrasse Steglitz (Quelle: dpa/Pacific Press/Simone Kuhlmey)
Bild: dpa/Pacific Press/Simone Kuhlmey

Die größte Einkaufsstraße im Berliner Südwesten soll an Sonntagen autofrei werden: Das sehen Pläne für die Schloßstraße von Grünen, SPD und FDP vor. Die Parkplätze am Straßenrand sollen Ladezonen und einem breiteren Bürgersteig weichen.

Die Schloßstraße in Berlin-Steglitz könnte künftig an Sonntagen autofrei werden. Auf ein entsprechendes Modellprojekt haben sich nach Informationen der "Berliner Morgenpost" [Bezahlinhalt] Grüne, SPD und FDP in der Bezirksverordnetenversammlung geeinigt.

Breiterer Bürgersteig ersetzt Parkplätze

Die autofreie Schloßstraße soll eins der ersten Regierungsprojekte der neuen Zählgemeinschaft von Grünen, SPD und FDP im Bezirk Steglitz-Zehlendorf werden. Unter der Woche hatten sich die drei Parteien in der Bezirksverordnetenversammlung auf eine Zusammenarbeit geeinigt. Damit sieht alles danach aus, dass die CDU erstmals seit 50 Jahren den Posten des Rathauschefs im Berliner Südwesten verliert.

Dem Plan zufolge sollen die Parkplätze am Rand der Schloßstraße wegfallen. Stattdessen sollen Ladezonen und Behindertenparkplätze eingerichtet und der Bürgersteig verbreitert werden. Die Parkraumbewirtschaftung soll zudem aktiv überwacht werden. Der Durchgangsverkehr der Schloßstraße soll über die A103 führen. Wann das Modellprojekt starten soll, ist noch nicht bekannt.

500 Meter der Friedrichstraße bleiben auf Dauer autofrei

Die Schloßstraße in Steglitz ist 1,7 Kilometer lang und führt in nordöstlich-südwestlicher Richtung durch den Bezirk. Schon im 18. Jahrhundert gab es an der heutigen Stelle eine Chaussee, die Berlin mit Potsdam verband. Sie gehörte zu den ersten gepflasterten Straßen in Preußen.

Das bislang prominenteste Modellprojekt mit einer autofreien Straße gibt es in Mitte. Dort dürfen auf der Friedrichstraße schon seit Ende August 2020 keine Autos mehr zwischen Leipziger Straße und Französischer Straße fahren. Stattdessen wurde ein breiter Radweg angelegt. Der Platz für Fußgänger wurde ausgeweitet und neue Sitzgelegenheiten und Pflanzkübel aufgestellt. Die autofreie Zone startete auf dem 500 Meter langen Abschnitt zuerst als Modellprojekt, soll aber nun dauerhaft bleiben.

Sendung: Abendschau, 28.11.2021, 19:30 Uhr

53 Kommentare

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  1. 53.

    Schön wenn alle etwas planen und plötzlich am Botanischen Garten sind. Noch mal zur Info - es geht um das Stück zwischen WS-Platz und S-Steglitz! Nicht botanischer Garten!
    Also, wer nicht an der Schlossstrasse wohnt oder in den Seitenstraßen, sollte mal gar nichts entscheiden. Wann werden denn mal direkt sie Anwohner befragt? Ich finde kaum einen Parkplatz, weil alle sie zur Schlosstrasse wollen, ihre Autos in den Seitenstraßen abstellen. Wenn es dann so ist wie in der Wilmersdorfen, dann erwarte ich dass nur noch mit Bewohnerparkausweis parken darf. Denn ja, ich bin beruflich in der Pflege auf mein Auto angewiesen, bevor sich gleich alle aufregen .

  2. 52.

    An der Stelle kann man keinen rechtskonformen Radweg auf dem Hochbord bauen ohne alle Eichen zu fällen. Besser wäre es daher ein Stück von der Fahrbahn für Radfahrer zu nehmen.

  3. 51.

    Grüne Ideologie siegt, mit dieser Planung legt man die Axt an einer der bisher beliebtesten Einkaufsstraßen Berlins. Kurzparkmöglichkeiten schadet dem Einzelhandel. Und breitere Fußwege sollen wohl zukünftig Coronagerecht sein.

  4. 50.

    Noch mal zur Erinnerung;Die Schloßstraße sollte einst für den Autoverkehr geschlossen werden, wenn die Autobahn fertig gestellt ist! Wieviele Jahre werden wohl noch vergehen!?

  5. 49.

    Ja @Martin, insbesondere das Stück neben dem Botanischen Garten, Da fragt man sich, wie man da überhaupt auf dem Radweg fahren soll und auf der Straße ist dort wirklich suizidal zu fahren.
    Btw. bin ich dort auch schon gestürzt mit anschließendem Arztbesuch. Grund: die Hochwölbungen durch die Wurzeln, aufbrechender Bitumenbelag und drüber eine rutschige Laubmasse.
    Da hat sich weder Botanischer Garten noch Bezirksamt bemüßigt gefühlt, die Arztkosten und mir Entschädigung zu erstatten. Die Gehweg-Bußgelder sind eine Unverschämtheit angesichts der völlig desolaten Zustände der Radwege und Kamikaze-Fahrmöglichkeiten auf Fahrbahn. (Wo ja ebenfalls genau dort, wo Radler gemeinhin fahren, aufbrechender Belag, Schlaglöcher und Gullikante warten. Jetzt im Winter dann auch Schneematschberge.)

  6. 48.

    Vielleicht werden das ja mal alles E-Busse. Für die ganz autosüchtigen, die nicht ohne Abgasgestank überleben können, wird sicher mal jemand die co²-Maske zur schnellwirkenden Eigenvergiftung entwickeln. Die Entfernunhg Walther-Schreiber-Platz bis Rathaus Steglitz scheint auf einige marothonmäßig ellenlang vorzukommen. Wenn erst nur noch autonomes im-Auto-gefahren-werden flächendfeckend gilt, kann ja der/die Verkehrssenator/in willkürlich auf der playstation ganze Straßen blocken (bloggen?).

  7. 47.

    Wer bitte geht noch in der Schloßstraße einkaufen ? Diese „Einkaufsmeile“ hat die beste Zeit hinter sich .

  8. 46.

    Nicht die Benutzerpflicht, es werden schon genug Fahradwege nixht benutzt, obwohl vorgeschrieben, sondern deren Instandandsetzung. Pocht als Fahrradentusiasten doch einmal darauf und fordert eure Rechte ein, bevor ihr Bürgersteige benutzt oder man sich in schwierige Situatione begibt wie die B1.

  9. 45.

    Der "Radweg" entlang Unter den Eichen ist der absolute Skandal. Da müsste vor dem Botanischen Garten mal die Benutzungspflicht weggeklagt werden. Mit der Verwurzelung ist der absolut unzumutbar.

  10. 44.

    Sonntags shoppt es sich doch am besten... erst lesen dann meckern. Wobei ich den Sinn der geplanten Aktion auch nicht verstehe. Freitag und Samstag autofreie Schlossstraße . Das wäre mutig.

  11. 43.

    Nur an Sonntagen? Was für ein Blödsinn. Wie hier schon eine Userin sagte: da ist eh kaum Verkehr.
    Das könnte auch unter der Woche stattfinden und nur noch für Krankenwagen, Feuerwehr, Busse und Taxi - und Radler - offen sein.
    Der Radweg dort ist ein Segen und darf sehr gerne bis nach Wannsee, nee, Potsdam, verlängert werden in dieser Breite.
    Das wäre mal was!
    Und bitte mal endlich regelmäßige Kontrollen und Blitzer die gesamte Süd-B1 entlang, hier wird gerast, was das Zeug hält.

  12. 42.

    Entlang der Schlossstrasse gibt es meines Wissens 6 Parkhäuser, die alle übers Seitenstraßen und sowieso nicht über die Schlossstr erreichbar sind. Platz für Autos ist somit mehr als genug da :) Und wer Sonntags mit dem Auto in die Schlossstrasse zum shoppen fahren will, kennt wohl die Ladenöffnungszeiten in Deutschland nicht allzu gut. Gute Idee, ich würde mich übers die Umsetzung freuen.

  13. 41.

    Ihr Besuch des Fitness-Studios mit einem Fahrrad ist ebenfalls " persönliche Befindlichkeit wg einer Strasse". Also bitte.

  14. 40.

    Adieu, Berliner Einzelhandel, schön war es! Willkommen Online-Shopping"
    So isses.
    Wer kennt das nicht-Sonntags Nachmittags braucht man dringend ein paar neue Socken. Und da ist es wirklich angemessen, das man dann 18 km quer durch Berlin fährt um in der Schloßstrasse eine Auswahl zwischen Micky-Mouse- und quergestreiften Plastik-Socken zu haben.

  15. 38.

    Köstlich ironischer Kommentar, danke!! :-) Ich habe mir mal die Mühe gemacht: U Walther-Schreiber-Platz, S Feuerbachstraße, U Rathaus Steglitz, S Rathaus Steglitz, verschiedenste Busse im Einzugsbereich: 170, 181, 186, 188, 282, 283, 284, 285, 380, M48, M76, M82, M85, N9, X83 ...erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, ich hab irgendwann aufgehört, weiterzuschauen, die Botschaft ist klar...

  16. 37.

    Köstlich. Für ein paar Stunden in der Woche an einem Tag mit weniger Verkehrsaufkommen traut sich in Berlin mal jemand, das Experiment zu wagen, einen ÖPNV-mäßig gut angebundenen Straßenzug dem Autoverkehr zu entreißen. Und schwupps, ist er wieder da: Der Schaum vor'm Mund bei Menschen, denen das Auto fast schon an den Hintern angewachsen zu sein scheint. Finde ich den Sonntag die beste Wahl? Nö. Wäre es besser, klare Regeln zu schaffen, also komplett schließen? Ja. Wäre baulich besser umzusetzen (inkl. versenkbarer Poller für Sonderverkehre (Bus, Polizei, Krankenwagen, Feuerwehr, etc.) - Frankreich macht's vor. - Aber gut, man traut sich also erstmal nur ein kleines Experiment zu. Irgendwie und irgendwo müssen wir anfangen. - Und ich schreibe es den Auto-Apologeten zur Not immer wieder: Das verwöhnte Einzelkind Auto wird sich daran gewöhnen müssen, dass ganz überraschend die verdrängt geglaubten Geschwisterchen wiederentdeckt wurden und auch ihren Platz am Esstisch bekommen!

  17. 36.

    Sie wollen Sonntags also mit dem Auto in die Schloßstr. zum Shopping..... aah....ja.....
    Friedrichstr.: zu Fuß gehende Leute müssen auf der Friedrich sehr aufpassen, nicht von rasenden Radlern umgekarrt zu werden, die dort rücksichtslos ihre Tempoarien feiern. Und eine Umweltzon mit Bäumen in Kübeln ist an Lächerlichtkeit nicht zu überbieten. Asphalt, Betonplatten, Häuserschluchten ohne Grünbewuchs.
    Die Berliner Verkehrsolitik ist lächerlich, klientelbasiert und kurzsichtig. Anstatt erstmal die Alternativen zu stärken, werden hier erstmal Verbote geschaffen, die den Bürgern anderes suggerieren, als die Wirklichkeit vorgibt. Hauptsache gängeln. Das ist das Mantra des Senats.

  18. 35.

    Geil - Sie lesen immer nur ICH, ICH, werfen den Leuten Narzissmus vor - schreiben aber nicht anders.

  19. 34.

    Adieu, Berliner Einzelhandel, schön war es! Willkommen Online-Shopping.

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