Wegen Koalitionsverhandlungen -
Delegierte der Berliner Linken haben einen Sonderparteitag beantragt. Wie ein Parteisprecher dem rbb am Donnerstag bestätigt hat, ist ein entsprechender Antrag in der Landesgeschäftsstelle eingegangen.
Ob ausreichend gültige Unterstützungsunterschriften zusammengekommen sind, damit es zu einem Sonderparteitag kommt, muss laut dem Sprecher nun der Landesvorstand formal prüfen.
Das notwendige Quorum für eine außerordentliche Tagung von einem Viertel der Delegierten ist nach rbb-Informationen erreicht worden. Demnach fordern 47 Delegierte die unverzügliche Einberufung eines solchen Treffens. Der Landesvorstand werde sich in den nächsten Tagen mit dem Antrag beschäftigen, sagte die Linken-Landesvorsitzende Katina Schubert.
Streitpunkt: Enteignen-Volksentscheid
In dem außerordentlichen Parteitag sollen die Ergebnisse der Koalitionsverhandlungen zwischen SPD, Grünen und Linken noch vor einem geplanten Mitgliederentscheid über den fertigen Koalitionsvertrag debattiert werden. "Die Entscheidung über die Annahme des Koalitionsvertrages obliegt weiterhin unseren Mitgliedern in einer Urabstimmung", sagte Schubert.
Bereits im Oktober hatte es auf einem Parteitag Kontroversen darüber gegeben, wie die künftige Regierung mit dem erfolgreichen Volksentscheid "Deutsche Wohnen & Co. enteignen" umgehen soll. In ihren Sondierungsgesprächen hatten die drei Parteien verabredet, eine Experten- und Expertinnenkommission einzusetzen, die ein Jahr lang tagen und dann eine Empfehlung abgeben soll. Dies ist einigen Linken-Mitgliedern zu vage. Sie fordern ein klares Bekenntnis, dass große Wohnungskonzerne wirklich enteignet werden.
Wann der Sonderparteitag abgehalten werden könnte, ist noch offen.
Sendung: Inforadio, 18.11.2021, 12:20 Uhr