400.000 Wohnungen pro Jahr - Bundesbauministerin Geywitz will Wohnungsbau beschleunigen

Do 09.12.21 | 10:38 Uhr
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Klara Geywitz (SPD), Bundesbauministerin, steht am Eingang des Bundesinnenministeriums. (Quelle: dpa/Jörg Carstensen)
Bild: dpa/Jörg Carstensen

In Berlin und Potsdam ist bezahlbarer Wohnraum seit Jahren Mangelware, deshalb will die neue Bundesbauministerin Klara Geywitz den Wohnungsneubau ankurbeln. Im rbb-Interview erklärte Geywitz, sie setze dabei auch auf die private Wirtschaft.

Die neue Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) hat angekündigt, den Dialog mit der Bauwirtschaft zu suchen.

"Jeder, der in Potsdam oder Berlin versucht eine Wohnung zu finden weiß, dass hier ganz, ganz viel gemacht werden muss", sagte Geywitz am Donnerstag im Inforadio vom rbb. Um 400.000 Wohnungen im Jahr zu errichten, wie es die neue Bundesregierung anstrebe, werde die private Wirtschaft gebraucht. "Es braucht eine Verlässlichkeit für die Bauwirtschaft, dass das jetzt nicht ein einmaliger Kraftakt ist, sondern ein dauerhaftes Anziehen des Wohnungsbauens in der Bundesrepublik", sagte Geywitz.

Kommunen sollen Kataster erstellen

Von den 400.000 neuen Wohnungen, die bundesweit pro Jahr enstehen sollen, will die Bundesregierung den Bau von 100.000 Wohnungen fördern. Die Kosten dafür seien aber noch unklar. "Ich glaube, dass ich eine gute Basis habe zu überzeugen, dass mein Ressort Geld braucht zum Neubau. Aber ich will jetzt keine konkreten Zahlen nennen, dafür ist es einfach noch zu früh."

Mit Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) wolle ihr Ministerium ganz konkret den Fachkräftemangel im Bauhandwerk angehen.

Außerdem kündigte Geywitz an, die Kommunen beim Wohnungsbau stärker zu unterstützen. Dabei gehe es darum, geeignete Flächen zu finden und kleinen Gemeinden bei den komplizierten Planungen zu helfen. "Es gibt viele Kommunen, die gar nicht wissen, welche bebaubaren Flächen sie noch haben. Die haben nicht entsprechende Kataster. Diesen Kommunen wollen wir helfen, die entsprechenden Kataster zu erstellen und dann gibt es viele besonders kleine Dörfer oder Kommunen, die haben gar nicht entsprechende Flächennutzungspläne. Denen wollen wir helfen erstmal eine gute Planungsgrundlage zu haben."

Sendung: Inforadio, 09.12.2021, 6:00 Uhr

18 Kommentare

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  1. 18.

    "Wie wäre es mit Umzug in eine Kleinstadt oder Dorf / Ort in BB oder MV ?" Wie mein Name schon andeutet bin ich hier geboren, warum sollte ich in ein Kuhkaff ziehen?

    "Man lebt dort gesünder als in Berlin." Das wage ich aufgrund der Rechtsextremisten dort zu bezweifeln.

  2. 17.

    Wie wäre es mit Umzug in eine Kleinstadt oder Dorf / Ort in BB oder MV ? Man lebt dort gesünder als in Berlin. Selblständige und Künstler fühlen sich dort sauwohl. Wenn sich dort eine Handwerkertruppe findet ist das bald ein erfolgreicher Baubetrieb. Weshalb für einen anderen arbeiten ?

  3. 16.

    In Schulzendorf auch,wie wäre es mit ein paar Großsiedlungen wie Heerstraße Nord, Märkisches Viertel oder Gropiusstadt?

  4. 15.

    Wie war das noch mit den Aldi & Lidl-Filialen, auf die man zusätzlich Wohnungen draufpacken wollte? Ich kenne einige Neubauten in zentraler Lage, die als Filialflachbauten enorm Platz vergeuden und zudem sich nicht in das Stadtbild einfügen. Schade.

  5. 14.

    Jede Wohnung in und um Berlin braucht einen Wasseranschluss etc. Was wollt ihr Politiker; Tesla das Wasser liefern oder es den Menschen geben ? Warum genügt für Tesla kein aufbereitetes Oderwasser-ehe es in die Ostsee gelangt wo man badet ? Für Hygiene und Kantine natürlich das trinkbare Wasser vom WSE oder anders wo her. Bötzsee und Straussee sehen schon schlimm aus.

  6. 13.

    400 000 Wohnungen; ok aber zuerst mal eine Analyse , die Dachausbau und Aufstockung berücksichtigt. Nicht etwa Kleingartenanlagen platt machen und den Menschen etwas wegnehmen was oft liebevoll geschaffen wurde. Die "Regierenden" nehmen sich ja so viel Geld wie sie benötigen und haben oft die tollsten Wohngrundstücke oder das schicke WE-Haus auf dem Lande. Wichtig ist auch den Zuzug nicht ungesteuert wuchern zu lassen. Je größer eine Stadt heißt auch für viele Bürger nicht nur hohe Mieten bei zu geringen Einkommen sondern auch Zunahme der Verbrechen und Kriminalität. CDU-Mann Merz erklärte heute deutlich was die Zuwanderung an Belastung für die Sozialkassen bringt. Kümmert das einen Grünpolitiker in Berlin, der auch nur reichlich nimmt ?

  7. 12.

    Auf dem Tempelhofer Feld ist genug Platz für den Wohnungsbau

  8. 11.

    Stimmt, wir nehmen seit 2019 keine Aufträge aus Berlin und Brandenburg mehr an - gut wir sind nur ein kleines 243Mitarbeitender:innenenen - Laden - aber Ausschreibung aus Berlin und Brandenburg - einfach ignorieren.

  9. 10.

    Und wie soll das bei steigenden Grundstückspreisen und stark gestiegenen Kosten für Baumaterial und Handwerkerleistungen gehen?

    Natürlich kann jede Kommune günstig bauen und dann mit hohen Verlusten vermieten. Aber kann das die Lösung sein?

    Letztlich sollte man beim preiswerten Bauen die Vorschriften für Wärmedämmung ect Außerkraft setzen.

    Wenn man private Vermieter von der Versteuerung der Mieteinnahmen befreit und es eine Förderung für Vermietung an Sozialmieter gibt, wäre das ein Anfang

  10. 9.

    Es wurde schon immer viel versprochen.

  11. 8.

    Es fehlt das Geld. Es fehlen die Facharbeiter. Nur der jahrelange Bürokratismus funktioniert. Wie will man da Wohnungen schaffen?

  12. 7.

    Die Privatwirtschaft hat jetzt 60 Jahre Zeit gehabt zu zeigen wie es nicht funktioniert. Unter einer Bundesbauministerin Klara Geywitz wird sich daran nichts ändern.

  13. 6.

    Frau Geywitz scheint mir eine völlige Fehlbesetzung.

    Frau Geywitz hat nicht beantwortet, wie sie mit Leerständen umgehen möchte, der mangelhaften Sanierung, Instandhaltung und Modernisierung von Bestandsobjekten,
    Frau Geywitz hat nicht beantwortet, wie sie mit den zu enteignenden Immobilienkonzernen und deren Wohnungsbestand umgehen möchte,
    sie hat nicht beantwortet, wie die Schaffung von Wohneigentum und
    der baurechtlich und damit naturrechtliche Umgang mit der zu hohen Flächenversiegelung und mangelhaften, beschädigten, fehlenden Versickerungsfläche Ihrer Meinung nach aussehen soll,
    sie hat nicht beantwortet, wie zukünftig mit den illegal bebauten Flächen umgegangen werden soll,
    und und und
    Ich glaube echt, Frau Geywitz ist eine Fehlbesetzung und es bedarf etwas anderem als diesem komischen CDU / SPD - Bauwahnsinn.

  14. 5.

    Hoffentlich denkt man auch mal daran Altersresidenzen oder geschütztes Wohnen zu bauen. Und zwar zu Mietpreisen die sich jeder Rentner leisten kann.

  15. 4.

    "Fachkräftemangel angehen"...mein Kenntnißstand ist der, das es schon noch Fachkräfte gibt.Tatsache ist aber das sich etliche private Baugewerbefirmen Ausschreibungen von Seiten des Senates bzw. Staatlicher Seite schon gar nicht mehr ansehen...woran das wohl liegen mag???

  16. 3.

    Diese politisch motivierte Sichtweise zeigt die "Geisteshaltung": Ver-, Um-, Zu-teilen statt Anreize zum Schaffen, Abbau der Bürokratie und Abschaffung unnützer Kostentreiber, wie zu dicke (physikalisch unsinnige) Dämmung u.ä. Die richtig große Investkraft privaten Geldes (der Anteil zu staatlichem Invest ist 8fach höher) wird und kann so nicht gehoben werden. Die "Katasterhilfe" ist ein Witz angesichts der großen Ziele von 400 000 Wohnungen...

  17. 2.

    Hören Sie auf mit "wollen", das haben schon zu viele erzählt

  18. 1.

    Wohnungsbau, grade im Berliner Umland, sollte immer erst passieren wenn eine ordentliche ÖPNV Anbindung geschaffen wurde. Wir brauchen nicht noch mehr EFH Flächen, die dann alle mit dem Auto nach Mitte ins Büro wollen. Lieber mal in der Nähe von Bahnhöfen in die Höhe bauen.

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