Urteil wird im Frühjahr 2022 erwartet -

Gegen die Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus, zu den Bezirksverordnetenversammlungen und zum Volksentscheid "Deutsche Wohnen und Co. enteignen" gibt es mehr als 30 Einsprüche zur Prüfung vor dem Verfassungsgerichtshof. Das gab das Gericht am Dienstag bekannt. Die Einspruchsfrist endete bereits am 29. November.
Urteil wird im Frühjahr 2022 erwartet
Die Einsprüche stammen von der Landeswahlleiterin, der Senatsverwaltung für Inneres und Sport, verschiedenen Landesverbänden politischer Parteien und von Kandidatinnen und Kandidaten einzelner Wahlkreise. Darüber hinaus haben auch Privatpersonen Einsprüche gegen die Wahlen eingelegt. Der Verfassungsgerichtshof muss nun entscheiden, ob die Wahl in Teilen wiederholt werden muss. Ein Urteil wird im Frühjahr 2022 erwartet.
Gerügt wird laut Verfassungsgerichtshof "unter anderem die lange Wartezeit vor einigen Wahllokalen, das Fehlen von Stimmzetteln, das Vorliegen falscher Stimmzettel und die Stimmabgabe nach 18 Uhr". Die Einsprüche beziehen sich teilweise auf die gesamte Wahl, teilweise nur auf die Erststimme der Wahl zum Abgeordnetenhaus in verschiedenen Wahlkreisen oder allein auf die Wahl zu einer der Bezirksverordnetenversammlungen.
Expertenkommission bereits eingerichtet
Man werde die Einsprüche nun gemäß Paragraph 41 des Gesetzes über den Verfassungsgerichtshof prüfen, heißt es weiter. Daran beteiligt würden unter anderen die betroffenen Bewerber, Abgeordnete, Bezirksverordnete, Vertrauensmänner oder Fraktionen sowie der Präsident des Abgeordnetenhauses oder der zuständige Vorsteher der Bezirksverordnetenversammlung.
Der scheidende Berliner Senat hat bereits eine 21-köpfige "Expertenkommission Wahlen in Berlin" eingerichtet. Sie soll die Probleme bei den Wahlen am 26. September aufklären. Außerdem soll sie bis Ende März 2022 praktische und rechtliche Vorschläge machen, um Fehler bei zukünftigen Wahlen zu vermeiden. In der Kommission sitzen neben Rechts- und Verwaltungswissenschaftlern unter anderem der Hamburger Landeswahlleiter, Berliner Bezirkswahlleiter und Wahlvorsteher.
Sendung: Abendschau, 21.12.2021, 19:30 Uhr