Zunächst 280 Plätze - Berliner Senat reaktiviert Containerdorf in Tempelhof für Geflüchtete

Do 06.01.22 | 13:39 Uhr
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Die Luftaufnahme mit einer Drohne zeigt den Hangar des ehemaligen Flughafen Tempelhof. Davor sind die Container des ehemaligen Flüchtlingsdorfes zu sehen. (Quelle: dpa/Paul Zinken)
Audio: rbb | 06.01.2022 | Kirsten Buchmann | Bild: dpa/Paul Zinken

Berlin will Geflüchtete aus Afghanistan aufnehmen und dafür ab Februar unter anderem die Container auf dem ehemaligen Flughafenareal in Tempelhof nutzen. Doch die müssen nach zweieinhalb Jahren Leerstand erst wieder bezugsfertig gemacht werden.

Das Containerdorf auf dem ehemaligen Flughafenareal Tempelhof soll den Betrieb teilweise wieder aufnehmen. Voraussichtlich ab 1. Februar sollen dort laut der Sozialverwaltung zunächst bis zu 280 Plätze für Geflüchtete zur Verfügung stehen. Zunächst hatte die "Morgenpost" [M+-Beitrag] berichtet.

Die Flüchtlingsunterkunft auf dem Vorfeld der ehemaligen Flugzeug-Hangars war bis Mitte 2019 in Betrieb, seitdem stehen die Container leer. Für eine erneute Nutzung mussten sie erst wieder hergerichtet werden, beispielsweise gab es Probleme mit den Trinkwasserleitungen.

Weitere Gebäude sollen genutzt werden

Für einen ersten Abschnitt der insgesamt 1.000 Plätze umfassenden Container-Anlage hat das Gesundheitsamt Tempelhof-Schöneberg nun den Betrieb freigegeben, wie die Sozialverwaltung mitteilte.

Wie lange die Plätze nun zur Verfügung stehen, darüber muss sich der Sozialverwaltung zufolge die Koalition verständigen. Es werde vorbereitet, weitere Gebäude in Betrieb zu nehmen, in denen Geflüchtete untergebracht werden können. Darunter seien auch Hostels.

Vorgängersenat beschloss Flüchtlingsaufnahme

Der rot-rot-grüne Vorgängersenat hatte noch im Dezember beschlossen, in den kommenden fünf Jahren insgesamt 500 besonders schutzbedürftige Flüchtlinge aus Afghanistan aufnehmen. Das Landesprogramm richtet sich dabei nach Angaben des damaligen Senats an Menschen, die nicht ohnehin eine Aufnahmezusage für Deutschland durch die Bundesregierung erhalten haben. Parallel beschloss der Senat aus "humanitären Gründen" auch, erweiterte Aufnahmeregeln für Verwandte von afghanischen Flüchtlingen einzuführen, die schon in Berlin leben.

Das Containerdorf war für rund 17 Millionen Euro beschafft und nur etwa eineinhalb Jahre genutzt worden. Zu den Kosten für den Leerstand und die Wiederinbetriebnahme machte die Sozialverwaltung keine Angaben.

Sendung: Fritz, 06.01.2022, 13:30 Uhr

33 Kommentare

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  1. 33.

    "...Es sollte allen geholfen werden und dabei sollte man Menschen nicht ausschließen...." wobei man selbstverständlich den Schwerpunkt auf die Geflüchteten legen sollte - haben sie vergessen zu erwähnen. Gehören sie evtl. sogar zu denen
    Wissen sie was ein ins Land geholter kostet, was sich daraus in der Summe ergibt und wieviel vorhandene soziale Probleme man damit lösen könnte? Der Staat und die Gemeinschaft können es sich nicht mehr leisten den Wohltäter zu spielen, sonst explodiert unsere Gesellschaft. Es gibt mittlerweile eine "Industrie" (Vermieter, Bauunternehmer, Anwälte.....) die daran verdient. Gehören sie auch dazu? Gisy hat gestern bei Lanz gesagt, dass schon 30% das Vertrauen in den Staat verloren haben, wegen aller möglicher Fragen, vmtl. auch wegen der "Asylpolitik".

  2. 32.

    Eins kann man nicht verstehen warum sind diese Unterkünfte nicht schon länger als Obdachlosen Unterkünfte verwendet worden? Kann mir das jemand erklären Ich fahre fast täglich an diesen Unterkünften vorbei und man fragt sich das doch immer wieder...

  3. 31.

    Liebe Frau Seiberth, haben sie über ihre Aussage mal nachgedacht? Wie unmenschlich. Es sollte allen geholfen werden und dabei sollte man Menschen nicht ausschließen.
    Vor allen den Menschen aus Afghanistan, eigentlich egal wo her sie kommen und sie Schutz benötigen.
    Wenn sie helfen möchten, denen wo sie denken sie benötigen Hilfe, dann engagieren sie sich doch ehrenamtlich, das hilft sehr!
    Ihnen eine gesunde Zeit und hoffentlich nicht so viel Missgünstige Gedanken.

  4. 30.

    Ihre "Rechenkünste" sind bestimmt nicht der Grund, dass sie den Beitrag von @Rita Heinemann ins Lächerliche ziehen, oder? Ich nehme an, dass es mehr ihre Ideologie ist, die die versteckte Kritik an der Asylpolitik damit diffamieren will, oder?
    20:25/22:30/23:30/09:12

  5. 29.

    Wir haben doch nun erst Mal mit uns zu tun. Die Deutschen stehen auf der Straße und andere werden gut versorgt. Krankheiten sind da auch keine Frage. Aber hier kann alles reingeschleppt werden. Denkt doch auch einmal ans eigene Land.

  6. 28.

    Absolut kein Verständnis dafür.
    Es gäbe auch alternativen zu ein Container Dorf, bsp. Kasernen (wo genug leerstand ist) warum werden die dort nicht Untergebracht.
    Massive Gebäude, alles da mehr platz, Sanitäre anlagen usw.
    "Zu den Kosten für den Leerstand und die Wiederinbetriebnahme machte die Sozialverwaltung keine Angaben."
    Weil die Kosten enorm sind wenn man sich das herruntergekommende Objekt anschaut.

  7. 27.

    Warum sind nicht schon lange Obdachlose dort eingezogen.

  8. 26.

    Bitte plant die Anlage größer, denn die Nachbarn der Angehörigen brauchen ja auch noch eine Unterkunft!

  9. 25.

    Warum hat man das nicht schon längst gemacht? Aber für unsere eigenen oder auch fremden auf Dauer wohnungslosen Obdachlosen. Die kommen erst wieder in die Presse wenn sie Häuser besetzen und der hohen Politik des Senats auf den Wecker gehen. Den durch Presse und Öffentlichkeit entsteht Druck etwas zu tun.

  10. 23.

    "17 Mio durch 250 = 68.000"
    Boah ey. Und wenn man das jetzt noch mit dem Datum 1. Februar und dem durchschnittlichen Alter der Bewohner multipliziert, dann kommen da schnell 78 Trillionen zusammen."
    Sie haben was vergessen:
    Sie müssen es noch mit ihrem Verstand multiplizieren.

  11. 22.

    Dass Tempelhof wieder reaktiviert wird, ist seit über einem Jahr bekannt und nun wirklich keine Neuigkeit. Interessant wäre, warum der Bezirk die Wiedereröffnung so lange verzögert hat

  12. 21.

    Endlich mal wieder ein Lichtblick. Berlin wird wachsen und noch bunter. Die Querulanten der weißen Gesellschaft werden nach Brandenburg abgeschoben.

  13. 20.

    Und was ist an dem Kommentar falsch und erlaubt ihnen in diesem Ton zu antworten?
    Ich antwortein ihrem Stil:
    Und wenn man es mit ihrem IQ multipliziert ist man wieder bei Null.

  14. 19.

    Schön, dass Berlin Menschen aus Afghanistan aufnimmt und so vor der Taliban rettet! Und schön auch, dass das leerstehende Containerdorf endlich wieder genutzt wird. Es jahrelang leerstehen zu lassen war jede Menge Steuergeldverschwendung...

  15. 18.

    "Aha und die Frauen bleiben dort und bauen das Land zusammen mit dem Taliban auf?"

    In welchem Zusammenhang steht ihre Antwort mit dem Kommentar?

    GabiBerlinDonnerstag, 06.01.2022 | 17:40 Uhr
    Leben retten ist alternativlos.
    Menschenwürde hat ihren Preis und sie ist es Wert für uns alle.
    Den Preis der zerstörerischen Wirkung von Menschenverachtung hingegen möchte niemand zahlen.

  16. 17.

    Ihre "Rechenkünste" sind bestimmt nicht der Grund, dass sie den Beitrag von @Rita Heinemann ins Lächerliche ziehen, oder? Ich nehme an, dass es mehr ihre Ideologie ist, die die versteckte Kritik damit diffamieren will, oder?
    Bin ja mal gespannt, ob mein Beitrag diesmal durchgeht.

  17. 16.

    Aha und die Frauen bleiben dort und bauen das Land zusammen mit dem Taliban auf?

  18. 14.

    Jaja, die lieben Wahlversprechen...
    Es sollte mich wundern wenn es wirklich so kommt. Aber hey, ich lasse mich gerne überraschen.

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