31 Festnahmen - Aktivisten legen Verkehr auf Berliner Stadtautobahn stundenlang lahm
Demonstrierende haben Montagmorgen mehrere Zufahrten zur Berliner Stadtautobahn blockiert und lange Staus ausgelöst. Mittlerweile rollt der Verkehr wieder. Die Polizei nahm mehr als 30 Aktivisten fest.
Klimaschutz-Aktivisten haben am Montag vorübergehend die Autobahn A100 in Berlin blockiert. Die Demonstrierenden besetzten an mehreren Stellen der Stadtautobahn Zu- und Abfahrten. Auf ihren Botschaften war zu lesen: "Essen Retten - Leben Retten".
Insgesamt seien vier Straßenabschnitte betroffen gewesen, so an der Beusselstraße, der Seestraße, an der Spandauer-Damm-Brücke und am Goerdelerdamm. Seit dem Mittag war die Fahrbahn wieder frei. Beteiligt waren laut Polizei insgesamt etwas mehr als 50 Personen. 16 Aktivistinnen und Aktivisten hatten sich demnach an der Fahrbahn festgeklebt.
Insgesamt nahm die Polizei nach eigenen Angaben 31 Aktivisten fest. Die meisten sollen noch am Nachmittag einer Haftrichterin vorgeführt werden. Ihnen drohten Anklagen wegen Nötigung im Straßenverkehr und Widerstands gegen die Polizei, hieß es.
Sperrung ab Charlottenburg Richtung Wedding
Nach Angaben der Verkehrsinformationszentrale war die Stadtautobahn für etwa zwei Stunden ab Dreieck Charlottenburg Richtung Wedding gesperrt. Autofahrer sollten 70 Minuten mehr einplanen oder den Bereich weiträumig umfahren.
Die Aktivisten fordern ein Gesetz gegen Lebensmittelverschwendung und eine Agrarwende, um Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft zu senken. Sie nennen sich "Aufstand der letzten Generation" und hatten bereits in der vergangenen Woche mehrere Blockaden veranstaltet.
Aktivisten kündigen weitere Proteste an
Die Aktivisten kündigten an, weiter auf die Autobahnen gehen zu wollen. Sie seien nicht bereit, nach ein paar Tagen nach Hause zu gehen und aufzugeben, sagte Carla Rochel von dem Bündnis "Aufstand der letzten Generation" am Montag dem rbb.
Rochel sagte weiter, es brauche diese massiven Störungen, da ein "absoluter Klimakollaps" drohe. Auch Ankündigungen der mittlerweile mitregierenden Grünen seien bei weitem nicht genug, um die Ernährung der Bevölkerung zu sichern. Schon 2050 werde klimabedingt weltweit ein Drittel der Ernte eingebüßt.
Rochel betonte, sie wolle nicht ihren Kindern in zehn bis zwanzig Jahren, wenn sie sich um ihre Ernährung sorgen, erklären müssen: "Ich wusste das und bin zuhause geblieben."
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Sendung: Inforadio, 31.01.2022, 10 Uhr