Verkehrssenatorin Jarasch - Senat und Bezirke wollen für Radwegeausbau zusammenarbeiten

Mo 17.01.22 | 11:32 Uhr
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Der Radweg am Nollendorfplatz am 27.10.2021. (Quelle: dpa/Andreas Gora)
Audio: Inforadio | 17.01.2022 | Jörg Poppendieck | Bild: dpa/Andreas Gora

Berlins Verkehrssenatorin Bettina Jarasch startet die "Projekteinheit Radwegebau". In ihr sollen Senat und Bezirke den Ausbau der Radwege beschleunigen durch eine effektive Zusammenarbeit.

Berlins Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (Bündnis 90/Die Grünen) hat angekündigt, den Ausbau von Radwegen in der Stadt zu beschleunigen.

Im rbb sagte sie am Montag, sie wolle dazu die Zusammenarbeit mit den Bezirken verbessern und eine "Projekteinheit Radwegebau" günden: "Wir nehmen uns ein Projekt nach dem anderen vor, alle geben auch personell Ressourcen rein und dann werden die Radwege realisiert." Es dürfte nicht länger "einfach nur Zeit verbraucht" werden und "Papiere und Anträge hin- und herschickt" werden. Nutzen wolle man für diese neue Radwegeumsetzung die Erfahrungen, die Friedrichshain-Kreuzberg mit den Pop-Up-Radwegen in den ersten Corona-Monaten gemacht habe, so die Grünen-Politikerin im Inforadio.

Jarasch erkennt Wille der Bezirke für die Zusammenarbeit

Jarasch sagte weiter, sie rechne damit, dass die Bezirke sich auch beteiligen wollen. Der Zuspruch, den die Grünen bei der Wahl zum Abgeordnetenhaus und in den Bezirken erfahren hätten, sei auch damit zu begründen, "weil wir uns für die Verkehrswende und unter anderem auch für den Radwege-Ausbau eingesetzt haben." Bezirksparlamente und Abgeordnetenhaus hätten nun den Druck, Radwege auch zu realisieren. Viele wollten die Durchsetzung neuer Wege, könnten dies "nur im Moment aus eigener Kraft nicht", so die Politikerin: "Und deswegen unterstützen wir uns."

Sendung: Inforadio, 17.01.2022, 8:32 Uhr

35 Kommentare

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  1. 35.

    Wenn ich mir die roten Flächen so ansehe, die ohne Planfeststellung aus dem allgemeinen Verkehr herausgelöst wurden, verstehe ich nicht--, warum es so schwer ist.ähnliche Flächen umweltfreundlich zu begründen mit zwei dünnen Stahlbändern als Straßenbahnschienen. Dann wäre allen geholfen, die nicht Fahrrad fahren wollen oder können aber durchaus zum Umstieg suf den ÖPNV bereit wären.
    Die vorhandene Straßenbahn z. B. nach Marzahn hat sicher mehr Fahrgäste als die meisten Radwege Benutzer.

  2. 32.

    Na hoffentlich wird es nicht so wie auf dem Bild !

  3. 31.

    Der RBB hat das Thema Fahrradsteuer bereits abgehandelt: https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2020/09/berlin-fragen-antworten-fahrrad-steuer-radweg.html

  4. 29.

    Den Raum gerecht aufteilen ist völlig o.k. Dann werden Sie mir bestimmt zustimmen, dass auch die Kosten für die Infrastruktur gerecht aufgeteilt werden muss. Ich schlage vor, dass sich auch Radfahrer an der gerechten Aufteilung beteiligen. Wie wär's mit einer kleinen Abgabe in Form einer Steuer für Radfahrer?

  5. 28.

    Das man dann gerne auf das Automobil umstieg und auch bis heute dabei blieb hat ja wohl seine Gründe. Es sei denn wir wollen alle wieder in ein vorindustrieelles Zeitalter abdriften, mit allen Nachteilen die damit verbunden sind. Nicht umsonst gibt es heute kaum noch ein Land das von der reinen Landwirtschaft und dann auch noch ohne Motorisierungen leben könnte. Es wäre reines Wunschdenken von Utopen und Aluhuttraegern.
    Flexibilität die heute einfach verlangt wird ist ohne eigenes Fahrzeug bei einem 24 Stunden Tag nicht machbar. Es sei denn man nimmt bei Freizeit, Familie, Nachtschlaf arge Defizite in Kauf.

  6. 27.

    Ohne die schönen bunten Punkte aus Kreuzberg ist nichts mit Fahrradwegen, nur dumme Nasca-linien für außerirdische Besucher die nie kommen.

  7. 26.

    Danke für Ihren sachlichen Beitrag hierzu. Dem kann ich nur beipflichten. Es ist lächerlIch sich gleich als „Autohasser“ bezeichnen zu lassen wenn sich für eine faire Verteilung vom öffentlichen Raum ausspricht. Und das sage ich als jemand der gern Auto fährt.

  8. 25.

    Sie werden an der Tatsache nicht vorbeikommen, dass zur Benutzung des einen Verkehrsmittels überbordend viel Platz eingeräumt wurde, die Benutzung eines anderen Verkehrsmittels hingegen aufgrund organisierter Platznot faktisch verunmöglicht wird.

    In den 1960er und 70er Jahren wurde faktisch ohne radfahrende Menschen geplant, Musterbeispiel dafür ist die Riesenkreuzung nördlich des ICC, Messedamm / Neue Kantstraße / Masurenallee. Die Radwege sind allesamt erst im Nachhinein angelegt worden, bis dahin haben Radfahrende ihr Gefährt durch den Fußgängertunnel schieben müssen.

    Es gibt tausenderlei Altlasten in dieser Hinsicht und es braucht Jahrzehnte, dies alles wieder in Richtung tatsächlicher Wahlfreiheit der Verkehrsmittel umzugestalten. Wer das als Autohass definiert, will von Wahlfreiheit nichts wissen.

  9. 24.

    Interessante Kommentare der Autohasser.... mein Vorschlag zu den alten Fahrradwegen die sich auf dem Bürgersteig befinden, alle zurück bauen und eine Parkspur für Autos machen und die vorhandenen Parkspuren für Fahrradfahrer zum Radweg machen. So das wars und alle sind Glücklich aber ständig dieses Gemecker der Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger wir brauchen mehr Platz, nee Strassenland ist für alle da..

  10. 23.

    Abseits des eben Geschriebenen : Das Foto illustriert die typisch-deutsche Pedanterie: Möglichst keinen Spielraum lassen, alles auf den Zentimeter hin genau austarieren, auch um den Preis, dass zwei und drei Anlagen wie ein riesengroßes Knäuel parallel dastehen.

    Im Ernst: So gut wie kein Mensch hält sich in dieser Pendanterie daran und dass das so ist, das ist auch wunderbar so.
    Ein braucht einen GRUNDSÄTZLICHEN Wandel innerhalb des Verkehrsgeschehens: Weg von der Sicht, dass sich Fahrzeuge begegnen und dass die größten privat Betriebenen davon das faktische Vorrecht hätten, hin zu einer Sicht, dass sich Menschen begegnen. Dann würde in manchen Situationen Vorfahrt gelassen, wo keine besteht, eine Lücke gelassen, wo dies momentan erforderlich wäre.

  11. 22.

    Die meisten alten Radwege sind Radwege entlang von Bürgersteigen bzw. Gehwegen, nicht aber entlang von Fahrbahnen. Da gibt es nichts auszubessern und wiederherzustellen, sondern einfach nur die betreffenden Wege sichtbar außer Betrieb zu nehmen.

    Dass sie sichtbar nicht mehr benutzt werden sollen, liegt an ihrer Gefährlichkeit und diese besteht in erster Linie beim Abbiegen von Kfz. in die Nebenstraßen hinein, bei dem sich die Fahrwege von Autofahrenden und Radfahrenden dann schneiden - nicht so sichtbar schneiden wie bei Radfahrstreifen direkt entlang von Fahrbahnen, sondern bei schlechterer Sicht schneiden, weil diese Radwege verborgen hinter Stellplätzen vorhanden sind.

    Deshalb gehören diese Radwege alle weg. Und in der Stadt nur Radfahrstreifen sichtbar entlang von Fahrbahnen angeordnet. Das steht übrigens auch so in der Bundesgesetzgebung, gleich, wer gerade Bundesverkehrsminister ist.

  12. 21.

    Ein Bürger:
    "Wir sind früher auch mit dem Rad gefahren, leben anscheinend ja auch noch, haben keine Bürgersteige genutzt, auch keine roten Ampeln ueberfahren, meist in den ruhigen Nebenstrassen haben wir ans Ziel gefunden. Ganz ohne Navi, man kannte als eingesessener Berliner halt seine Stadt und deren Ecken aber auch Kanten."

    Und unsere Vorfahren sind vor über 100 Jahren alle ohne Autos (denn die gab es damals noch nicht) und auch ohne Navi durch die Stadt gekommen. Gut, unsere Vorfahren leben nicht mehr, aber das hat nur in den seltesten Fällen mit dem (damals noch kaum vorhandenen) Verkehr zu tun.

  13. 20.

    Christian Stab:
    "Und wenns regnet, sind garkeine Radfahrer zu sehen.
    Ein Hoch auf die wetterabhängige Verkehrswende !"

    Und wenn es regnet, sind auch kaum Fußgänger auf den Bürgersteigen, kaum Kinder auf den Spielplätzen, kaum Menschen in den Parks zu sehen! Wozu dann Bürgersteige, Spielplätze und Parks, wenn die hauptsächlich bei gutem Wetter und kaum bei schlechtem Wetter genutzt werden? Am besten alles zu Autostraßen und Parkplätzen machen, denn die werden auch bei schlechtem Wetter genutzt. Wozu brauchen wir überhaupt Bürgersteige, Spielplätze, Radwege und Parks, wenn die nur bei schönem Wetter genutzt werden und bei schlechtem Wetter den Autos nur Platz wegnehmen? [Ironie Ende]

  14. 19.

    "Spätestens, wenn die wie auf der Otto-Suhr so breit wie zwei Bügelbretter sind, reichen die allerdings aus, dass ein Radler den anderen sicher überholen kann." Ehrlich, was soll so eine Polemik? So breit ist gerade mal ein Fahrradlenker.

  15. 18.

    Gerne :) In Kreuzberg gibt es auch noch sehr viel zu tun. Das war ja erst der Anfang. Auf der Skalitzer z.B. wurden die temporären Busspuren wieder abgebaut, statt daraus direkt Pop-up-Radwege zu machen. Auf den rumpligen hügeligen Hochbordradwegen dort auf den zum Teil sehr schmalen Gehwegen habe ich schon Lastenräder umkippen sehen.
    Allerdings würde ich mich auch über Busspuren etwa in der Oranienstraße freuen, denn dort steht der M29 andauernd im Autostau. Wie viele andere Busse in der Stadt leider auch.
    Also gerne mehr "ruhenden Verkehr" beseitigen, um auch Platz für einen schnelleren und effizienteren ÖPNV zu schaffen. Der soll doch angeblich schon lange Vorrang bekommen.

  16. 17.

    Äh ja, da muss man langfahren wenn man zum Beispiel in Friedrichsfelde wohnt und in Mitte ins Büro muss. Da können Sie sich ja gerne durch die Nebenstraßen schlängeln auf Ihrer Freizeittour, andere Leute müssen zur Arbeit.

  17. 16.

    Spätestens, wenn die wie auf der Otto-Suhr so breit wie zwei Bügelbretter sind, reichen die allerdings aus, dass ein Radler den anderen sicher überholen kann.

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