Neuausschreibung zu spät - Wlan-Hotspots an öffentlichen Orten in Berlin vorerst abgeschaltet

Mittlerweile zählen sie zur Infrastruktur einer modernen Metropole - öffentliche Wlan-Hotspots. In Berlin gibt es sie seit der Jahreswende nicht mehr. Bürgermeisterin Giffey kündigte nun an, das Projekt wieder aufleben zu lassen.
Die Wlan-Hotspots des städtischen Netzes "Free Wifi Berlin" wurde zum Jahresende abgeschaltet. Wie die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) am Donnerstag im Abgeordnetenhaus mitteilte, wurde das fünfjährige Modellprojekt mit rund 2.000 WLAN-Hotspots an 500 Standorten zum Jahresende 2021 zunächst beendet, soll aber wieder aufgenommen werden.
"Wir arbeiten daran, die Neuauflage des Projekts und die Überführung in den Regelbetrieb schnellstmöglich zu realisieren", kündigte Giffey an. Da viele Menschen das Angebot genutzt hätten und es wichtig für die Attraktivität der Stadt sei, habe der Senat "ein Interesse daran, das auch zu verlängern".
Ab Mitte 2022 Hotspots im Regelbetrieb
Eine automatische Verlängerung nach Ende der Pilotphase sei aus vergaberechtlichen Gründen nicht möglich gewesen, erklärte Giffey. Derzeit werde an Übergangslösungen gearbeitet, damit die Hotspots zumindest teilweise wieder genutzt werden könnten. An mehreren Standorten sei dies bereits geklärt.
Für die zweite Jahreshälfte stellte Giffey in Aussicht, die Hotspots regulär in Betrieb zu nehmen. Auch in Zukunft solle "Free WiFi Berlin" ein werbefreies Angebot bleiben. Dafür werde eine Ausschreibung unter privaten Anbietern unter Aufsicht des landeseigenen IT-Dienstleistungszentrum Berlin stattfinden. Der Übergang werde einige Zeit beanspruchen, teilte die Senatskanzlei mit.
Senat versäumt langfristige Inbetriebnahme der Spots
Eigentlich hätte der langfristige Betrieb bereits im vergangenen Jahr abgesichert werden sollen, teilte die Senatskanzlei mit. Dafür wäre eine neue Ausschreibung erforderlich gewesen, die die Senatskanzlei aufgrund der Belastungen durch die Corona-Pandemie nicht geschafft habe.
Man sei unter anderem zu sehr damit beschäftigt gewesen, "sich auf die Stabilisierung der Medienwirtschaft in der Krise zu konzentrieren" und "finanzielle Hilfsprogramme zu betreuen", heißt es in einer Presseerklärung. Eine Liste aller aktuell noch aktiven WLAN-Spots findet sich auf berlin.de.
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