Zensus 2022 - Berlin und Brandenburg suchen Tausende Helfer für die Volkszählung

Rund 700.000 Menschen in Berlin und Brandenburg müssen in diesem Jahr unzählige Daten über sich und ihre Lebensumstände preisgeben. Für diese verpflichtende bundesweite Haushaltsbefragung werden noch freiwillige Helferinnen und Helfer gesucht.
Berlin und Brandenburg suchen noch 5.000 sogenannte ehrenamtliche Erhebungsbeauftragte für den Zensus 2022 - etwa 2.000 in Berlin und 3.000 in Brandenburg. Das teilte das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg am Mittwoch bei einem Online-Pressegespräch mit. Die Personen bekommen demnach Aufwandsentschädigungen [statistik-berlin-brandenburg.de].
700.000 zufällig ausgewählte Berliner und Brandenburger werden ab 15. Mai bei einer deutschlandweiten Volkszählung befragt. Eigentlich war das schon für 2021 geplant, wurde aber wegen Corona verschoben. Mit dem "Zensus 2022" soll ermittelt werden, wie viele Menschen in der Region leben, wie sie wohnen und arbeiten.
Letzter Zensus ist elf Jahre her
Stichtag ist am 15. Mai. Ab diesem Datum erhalten rund 10,2 Millionen Menschen per Post die Information, dass sie zufällig für die Befragung zu Alter, Familienstand, Staatsangehörigkeit sowie Wohn- und Arbeitssituation ausgewählt wurden. Auch Bewohnerinnen und Bewohner von Wohnheimen werden befragt, bei Gemeinschaftsunterkünften wie Altenheimen muss die Leitung Auskunft geben.
Die Befragung endet im November. Rund 400.000 Personen in Brandenburg und 300.000 Personen in Berlin werden bis dahin befragt. Sie sollen einen repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung abbilden. Elf Jahre nach dem letzten Zensus sollen zahlreiche Daten aktualisiert werden. Der Zensus sei wichtig, um eine verlässliche neue Datenbasis für Politik, Verwaltung oder Wissenschaft zu bekommen, hieß es.
Verwaltungen sollen online Auskunft geben
Für den Zensus arbeiten die Statistischen Ämter des Bundes und der Länder zusammen. Wegen Corona soll nur ein Teil der Fragen in kurzem persönlichem Kontakt geklärt werden, etwa an der Haustür mit Abstand und Maske. Darüber hinaus soll die Erhebung der Informationen telefonisch, online oder mit Hilfe schriftlicher Fragebögen erfolgen. Eigentümer oder Verwaltungen sollen online Auskunft zu ihren Wohnungen und Wohngebäuden geben.
Wer für den Zensus ausgewählt wurde, ist zur Teilnahme verpflichtet. Wer die Auskunft verweigert, muss mit Geldbußen zwischen 200 bis 300 Euro rechnen. Die genaue Höhe wird noch ermittelt.
Vorbefragung zu Gebäude- und Wohnungszählung bereits gestartet
Bereits am 6. September des vergangenen Jahres startete für einen Teil der Auskunftspflichtigen in Berlin und Brandenburg die Vorbefragung zur Gebäude- und Wohnungszählung für den Zensus 2022.
Der Fragenkatalog der Gebäude- und Wohnungszählung erfasst beispielsweise, wie viele Wohnungen es gibt, wie groß sie sind, wie hoch die Nettokaltmiete ist, wem sie gehören, das Baujahr und Heizungsart. Zudem müssen Eigentümer Auskunft geben, ob ihre Wohnungen vermietet sind, weshalb und wie lange stehen sie möglicherweise leer und wieviele Zimmer gibt es. Zusätzlich müssen die Namen und die Zahl der Bewohner angegeben werden. Die Angaben sollen unter anderem dabei helfen, den Wohnungsbau zukünftig verlässlicher zu planen.
Sendung: Inforadio, 02.02.2022, 12 Uhr