Im Alter von 91 Jahren - Ehemaliger Stasi-General und Mielke-Nachfolger Schwanitz gestorben

Mi 02.02.22 | 13:37 Uhr
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Wolfgang Schwanitz (Quelle: imago-images/Thomas Lebie)
Bild: imago-images/Thomas Lebie

Der ehemalige Stasi-General Wolfgang Schwanitz ist im Alter von 91 Jahren gestorben. Das teilte sein Verlag Edition Ost am Mittwoch in Berlin mit. Schwanitz ist demnach am Dienstag in seiner Berliner Wohnung verstorben.

Schwanitz stand jahrzehntelang im Dienste des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR (Stasi) und war Ende der 1980er Jahre Stellvertreter von Stasi-Minister Erich Mielke.

Seit der Vereinigung schrieb Schwanitz mehrere Bücher

Im Wendejahr 1989 rückte Schwanitz an die Spitze der Nachfolgeinstitution Amt für Nationale Sicherheit und wurde damit Nachfolger Mielkes. Das Amt gab es aber nur kurz, von Mitte November bis Mitte Dezember 1989. Schwanitz kündigte nach Amtsantritt Unterstützung für den "Prozess der revolutionären Erneuerung" an und versuchte eine Reform der Staatssicherheit, wie es in Informationen des Stasi-Unterlagen-Archivs heißt.

Seit der deutschen Vereinigung schrieb Schwanitz mehrere Bücher über die Arbeit der Staatssicherheit, die Kritiker als revisionistisch und verharmlosend einstuften.

In der Mitteilung der Edition Ost hieß es, die in den neunziger Jahren eingeleiteten Ermittlungsverfahren gegen Schwanitz seien ergebnislos eingestellt worden.

18 Kommentare

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  1. 18.

    Meinen Sie im Westen gab es keine Toten bei Demonstrationen? Vom Bloody Sunday haben Sie noch nie was gehört?

  2. 16.

    Sie haben 2 Buchstaben vergessen. Sie meinten sicher "UNperson"! Anders kann man Verbrecher ja nicht bezeichnen!

  3. 15.

    So was passiert, wenn der Aluhut zu eng sitzt! Ja, alle möglichen ausländischen Geheimdienste sind an allen möglichen Infos interessiert, auch die angeblich "befreundeten". So what. Ich glaube, Deutschland wird da im Ausland nicht besser sein, Informationsvorsprung ist Macht. Das KPD-Verbot erfolgte, genau so wie übrigens die rechtsextreme SRP einige Jahre vorher, da diese gegen die FDGO gerichtet war. Hätte auch fast die NPD getroffen, aber die betrachtete man leider als zu unbedeutend. Dafür konnte man denen aber auf dieser Basis immerhin die staatliche Finanzierung abdrehen. Berufsverbote waren ein Übel der Bundesrepublik. Nur genau die damals betroffenen, verlangen das Gleiche heute selbst. Politik ist auch viel Heuchelei. Und ob ein Stasi-General wirklich eine Person der Zeitgeschichte ist, ist doch eher diskutabel. Für mich doch eher persona non grata.

  4. 14.

    Was mich mal interessieren würde, wie hoch mag seine Rente gewesen sein und hat er sich diese in Mark der DDR auszahlen lassen?

  5. 13.

    Dank NSA und anderen wurde diesem Land sogar die Bundeskanzlerin überwacht. Von KPD- Verbot, Berufsverbot und Repressalien gegen missliebige Presseorgane haben Sie sicher auch noch nichts gehört.
    Alles Realität in der Bundesrepublik Deutschland.
    Herr Schwanitz ist eine Person der Zeitgeschichte , ob das nun jemandem gefällt oder nicht.

  6. 12.

    Wieviele von denen sitzen heute noch in höheren Positionen? Wieviele sind damals in die USA geflogen worden und was machen eigentlich deren Kinder und Enkelkinder? Hört endlich mit dieser Heuchelei auf.

  7. 11.

    Noch ein Nachtrag:
    Am 17.6.53 wurden wir im Lager Drewitz bei Cottbus alle zusammengerufen. Ein Politoffizier wollte mit üns diskutieren. Die Freundlichkeit in Person. Es würde jetzt alles anders. Wenn die SED bei Wahlen verliere, würde man das akzeptieren, bla,bla,bla. Die hatten die Hosen voll.
    3Tage und einige Tote weiter war alles vergessen. Stattdessen wurde der Platz knapp, es kamen die Streikführer.
    Mal sehen,ob das veröffentlicht wird.

  8. 10.

    Wenn ich einige Beiträge lese, dann frage ich mich, was diese Leute wohl waren? Die Namen unserer Peiniger haben wir ja nie erfahren, passiert ist ihnen auch nichts.

  9. 9.

    Sie setzen eine Volkszählung ernsthaft mit dem Spitzel- und Unrechtsapparat der Stasi gleich? Ohne Worte!

  10. 8.

    Wer die Stasi mit NS Bürokraten gleichsetzt, der verharmlost die NS Verbrechen.

  11. 7.

    Ihre Selbstherrlichkeit sei geschenkt, dazu nur das Zitat von G.Gysi: Sie können einfach nicht aufhören zu Siegen.
    Bezogen auf das Verhalten der Entscheidungsträger der alten Bundesländer gegenüber dem Osten des Landes nach 30 Jahren.
    Zum Staat der seine Bürger bespitzeln muss bekommen wir ja dann ab Mai wieder die aktuelle Episode des Zensus präsentiert.
    Ein Hoch auf die einzig "wahre" Demokratie, mit Zwangsgeld bei Auskunftsverweigerung.

  12. 6.

    Ach was etliche Nazi-Schergen wurden noch postum befördert im Westen. Welche Wehrmachtsgenerale meinen Sie?

  13. 5.

    Was bitte hat das eine mit dem anderen zu tun? Es sei denn, Sie möchten daran erinnern, wie viele Wehrmachtsgenerale in der NVA waren.
    Ein Staat, der seine Bürger bespitzeln lassen muss, ist paranoid. Ein Staatsbürger, der seine Mitbürger für einen solchen Staat bespitzelt, ist schlicht ein Schwein. Aber suum cuique: Vielleicht passten Sie ja in diesen Staat.

  14. 4.

    Wenn das schon diese Reflexreaktion auslöst, was gibt's denn dann wenn wir zu erfahren bekommen, daß Kasernen, Fliegerhorste etc. nach "verdienten hochrangigen Wehrmachts, Luftwaffen Offizieren" benannt werden. Auch noch nach 80 Jahren der von uns verursachten Katastrophe, täusche ich mich vielleicht oder war das am 01.09.39 doch tatsächlich die Verteidigung gegen das hochgerüstete Polen. Wohl kaum, womit kann man sich also Ruhm verdienen in einem Grössenwahnsinnigen Angriffskrieg ???

  15. 3.

    Wie kann man solche Typen noch so viel Aufmerksamkeit schenken? Ich verstehe es nicht!

  16. 2.

    Muss man solche Typen auch noch ehren, indem man sie überhaupt mit einer Meldung erwähnt? Beim "normalen" Bürger gibt's schließlich auch keinen Artikel, sonst wäre die Webseite/Zeitung alleine damit überfüllt. Schlimm genug, dass solche Gestalten, die maßgeblich an Folter, Mord und Rechtsbeugung gegen Regimkritiker und Fluchtwillige beteiligt waren oder das zumindest maßgeblich unterstützt haben, auch noch jahrelang von dem Staat fürstlich finanziert wurden, den sie abgrundtief verachtet haben. Die stehen für mich auf einer moralischen Stufe mit so manchem Nazi-Bürokraten, deren staatliche Versorgung sehr zu Recht heftigst kritisiert wurde und wird.

  17. 1.

    na dann konnte er ja noch 32 Jahre das andere Deutschland kennenlernen was er ja solange bekämpft hatte.

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