Zunehmender Verkehr - 440 Brücken in Brandenburg müssen saniert werden

Hunderte Brücken in Brandenburg müssen in den kommenden 30 Jahren saniert werden. Wie viel das kosten wird, ist noch völlig unklar. Auf dem Berliner Ring gibt es offenbar besonders viele Überführungen, die nicht mehr im besten Zustand sind.
In Brandenburg müssen in den kommenden 30 Jahren etwa 440 Brücken saniert oder erneuert werden, teilte das Infrastrukturministerium mit. Der finanzielle Aufwand für diese Vorhaben sei noch nicht zu beziffern, hieß es.
Im vergangenen Jahr wurden im Land 375 Millionen Euro in den Ausbau der Bundes- und Landesstraßen investiert, 33 Millionen Euro mehr als 2020. Es gibt derzeit 1.556 Brücken, die in der Zuständigkeit der Straßenbauverwaltung des Landes liegen.
Größter Handlungsbedarf auf Berliner Ring
Von den 806 Brücken an Brandenburger Bundesstraßen sind laut Landesbetrieb Straßenwesen 207 in sehr gutem oder gutem Zustand. Bei mehr als der Hälfte wird der Zustand als befriedigend bezeichnet. 176 Brücken wurden als ausreichend, nicht ausreichend oder ungenügend bewertet.
Bei den 750 Brücken an Landesstraßen bezeichnet der Landesbetrieb den Zustand bei 161 als sehr gut oder gut, bei 337 als befriedigend und bei 252 als ausreichend, nicht ausreichend oder ungenügend. Im Land entstanden die meisten Brücken über Bundes- und Landesstraßen zwischen 2000 und 2004.
Nach Angaben der Niederlassung Nordost der Autobahn GmbH des Bundes gibt es 1.029 Autobahnbrücken in Brandenburg, die im Durchschnitt 26 Jahre alt sind. Bei 154 dieser Bauwerke ist nach den Angaben der Zustand sehr gut, bei 363 gut und bei 415 befriedigend. Bei zwei Brücken ist er ungenügend.
"Keine der zum Autobahnnetz im Land Brandenburg gehörenden Brücken ist gesperrt", sagte die Sprecherin. Größter Handlungsbedarf bestehe nach der aktuellen Lage auf dem westlichen und östlichen Berliner Ring.
Zunehmender Verkehr reduziert Lebensdauer von Brücken
In der Regel werden Brücken für einen Zeitraum von 80 bis 100 Jahren gebaut. Der zunehmende Verkehr, vor allem durch Schwerlasttransporte, aber auch Materialprobleme oder Korrosionen reduzieren die Lebensdauer jedoch.
Nach einer bestimmten DIN-Norm gibt es alle sechs Jahre eine Hauptprüfung und drei Jahre danach eine weitere. Dazu stehen auf dem Programm jährliche Besichtigungen und jedes halbe Jahr eine Begutachtung durch die zuständige Straßenmeisterei.
Sendung: Antenne Brandenburg, 06.02.2022, 09:00 Uhr