Tiere fressen vermehrt junge Pflanzen - Brandenburg will mit Gesetzesänderung mehr Wildtiere zum Abschuss freigeben

Fr 04.03.22 | 17:06 Uhr
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Jagdhelfer tragen am 11.11.2017 in der zu Mockrehna gehörenden Ortschaft Torfhaus (Sachsen) ein Wildschwein zur sogenannten Strecke einer Treibjagd. (Quelle: dpa/Sebastian Willnow)
Audio: 04.03.2022 | Inforadio | Lisa Steger | Bild: dpa/Sebastian Willnow

Das Umweltministerium in Brandenburg plant, das Jagdgesetz im Land zu ändern. Das geht aus einem Gesetzentwurf hervor, der am Freitag dem Jagdbeirat vorgestellt wurde, wie Antenne Brandenburg berichtete.

Aus der Behörde von Umweltminister Axel Vogel (Grüne) heißt es, das Ziel sei, mehr Wildtiere abzuschießen, weil sie junge Bäume anfressen. Wer mindestens zehn Hektar Wald und einen Jagdschein besitze, solle auf dem eigenen Land jagen dürfen, ohne sich vorher einer Jagdgenossenschaft anzuschließen. Bisher galt das nur für Besitzer von mehr als 75 Hektar Wald.

Forum Natur hält Grenze mit zehn Hektar für zu niedrig

Umweltminister Vogel zufolge gibt es heute in Brandenburg anderthalbmal so viele Rehe und anderes Schalenwild als in den 1990er Jahren. Das Wild zerbeiße die Hälfte der Neupflanzungen im Forst.

Das Forum Natur, ein Zusammenschluss von Waldbesitzern und Jägern, kritisierte den Gesetzentwurf als unpraktikabel. Die Grenze sei mit zehn Hektar zu niedrig angesetzt.

Sendung: Antenne Brandenburg, 04.02.2022, 14 Uhr

14 Kommentare

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  1. 14.

    Die Wildbestände sind eindeutig zu hoch.
    Für den Jäger ist das gut. Er möchte Trophäen und Wildbret.
    Für den Wald ist das schlecht, es kann sich nichts ungestört entwickeln. Rehe knabbern ganz gern den Haupttrieb der jungen Bäume. Man muss Zäune bauen!
    Ich finde es gut wenn auch der kleine Waldeigentümer in seinem Wald jagen kann und es nicht nur ein Privileg derer ist, die ein wenig mehr Bares übrig haben.
    Der Gesetzgeber hat schon dafür gesorgt, dass nicht jeder Eigentümer jagen darf, Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbezirke müssen eine gewisse Größe haben.

  2. 13.

    Noch mehr , oha! Also ich streife regelmäßig über dem Norden von Berlin im Wald herum und treffe kaum noch Wildtiere wie Rotwild, Damwild oder Schwarzwild! Das war mal anders. Da treffe ich in Berlin mehr! Ausserdem bedeutet das doch nur, das noch mehr Typen mit Wummen im Wald herum rennen. Es wird einfach mehr Unfälle geben, wenn jeder Honk, der einen Wald besitzt, jagen darf.
    Vlt liegt das ja daran, das etwas mit der Waldwirtschaft nicht stimmt, wenn die Ureinwohner (Wildtiere) nichts mehr zu fressen finden!?

  3. 12.

    Ein Grüner lässt Grüne auf Braune ballern. Wer die Metapher versteht ist im Vorteil.
    Das ein Grüner die Ballerwut von schußgeilen Idioten fördert, ist ein Treppenwitz ohnegleichen. Wo bleibt der Tierschutzaspekt?

  4. 11.

    So ein Quatsch. Ein Jäger hat nichts gegen Luchse, Wölfe, Bären und Wisente. Die gehören bei uns eigentlich dazu und wurden nur durch. „gesellschaftlichen Konsens“ ausgerottet. Also das was die „Grünen“ mit Reh und Hirsch auch vorhaben.

    Und Ja, das „Waldrind“, der Wisent frisst wirklich Bäume im Gegensatz zu Reh und Hirsch; die das nur machen wenn es kein anderes Futter gibt.

  5. 10.

    Und wieder sind die grünen an allem Schuld. Die Jäger Seele kocht. Also, liebe Grünen, alles Richtig gemacht.

  6. 9.

    WILD. WALD. WIR.

    https://www.ljv-brandenburg.de/widerstand-auf-dem-land/

  7. 8.

    Horrido,
    Schlimm was die Grünen im Verbund mit dem alten Adel so Vorhaben. Wenn ich mir den Entwurf durchlese...kaltes Grauen! Das die bürgerliche Revolution von 1848 und das damit aufgehobene Jagdrecht des Adels wieder hintenrum eingeführt werden soll, kraß und das in der heutigen Zeit. Wenn jeder Grundbesitzer auf seinen 10ha +x weidwerkt wird es in Kürze kein Schalenwild mehr geben...wie auch wenn die sog. modernen Jäger nicht mehr wissen was tatsächlich an Schalenwild vorhanden ist..;-(

  8. 4.

    Um Rehen hinterherzulaufen, ist der wolf viel zu faul geworden. Das Angebot auf den weiden ist ja fast umsonst zu heben.

  9. 3.

    Typisch Grün!
    Das Bundesjagdgesetz schreibt als Mindestgröße 45ha vor. Ob man das so per Landesrecht einfach aushebeln kann?
    Das Problem sind in Brandenburg nicht zu wenige Jäger und kleine Flächen, sondern eher der Landbau und zu große Flächen.
    Wenn ich neben 50 bis 100ha geschlossener Mais- oder Rapsfläche stehe, dann kann ich zwar die Sauen beim Brechen hören, bekomme sie aber nie zu Gesicht. Wie also auf solchen Flächen jagen?
    Klar, man kann „Bejagungsschneisen“ anlegen, aber die kosten.

  10. 2.

    Und jetzt sollte mal der Wolf losgelassen werden.
    Den mögen die Jäger aber nicht. Das ist ein Dilemma.

  11. 1.

    Und was ist mit den angefressenen Lämmern und kälbern auf den Weiden?

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