Zur Anpassung an den Klimawandel - Brandenburg stellt Wasserkonzept mit Niedrigwasserampeln vor

Di 01.03.22 | 22:29 Uhr
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Ein von Wassermangel betroffener Teil des Stausees bei Bagenz (Bild: imago images/Rainer Weisflog)
Video: Antenne Brandenburg | 01.03.2022 | Andreas Hewel | Bild: imago images/Rainer Weisflog

Das Brandenburger Umweltministerium hat ein neues Konzept zum Management des Wasserhaushalts erarbeitet. Dieses wurde am Dienstag im Kabinett vorgestellt und soll mit zahlreichen Maßnahmen auf die Klimaveränderungen und den daraus folgenden Wassermangel reagieren.

Grundlage bildet ein Konzept, welches nach den Dürrejahren im vergangenen Jahr erarbeitet wurde und das eine Handlungsstrategie, sowie ein Vorsorge-Maßnahmenplan enthält, erklärte das Ministerium. Umwelt- und Klimaschutzminister Axel Vogel (Grüne) erklärte, Brandenburg sei schon jetzt eine der niederschlagsärmsten Regionen Deutschlands. Das werde sich durch die Klimakrise weiter fortsetzen. "Deshalb braucht es, neben erheblichen Anstrengungen für den Klimaschutz ebenfalls konsequente Maßnahmen zur Klimaanpassung", sagte Vogel.

Niedrigwasserampeln zeigen zum Start fast alle "grün" an

Ein wichtiger, konkreter Teil dieser neuen Strategie sind die sogenannten Niedrigwasserampeln. An 26 Referenzpegeln bilden sie die Niedrigwassersituation im Land Brandenburg ab. Die Ampelphasen - grün, gelb, rot - sollen Anhaltspunkte für eine beginnende oder eingetretene Niedrigwassersituation sein. Das System ging am Dienstag online [apw.brandenburg.de] und zeigte am Starttag überwiegend grüne Ampeln an. Lediglich die Messstelle am Fredersdorfer Fließ war "gelb" markiert.

Bedeutet: Der Abflusswert unterschreitet hier die Vorwarnstufe, wie es im Programm heißt. Die Niedrigwasserampeln sollen der Sensibilisierung der Öffentlichkeit dienen, vor allem für Situationen, in der beispielsweise Wasserentnahmen aus den Flüssen vermieden werden sollten.

Moorschutz mit 10 Millionen Euro aus Bundesmitteln

Neben den Niedrigwasserampeln umfasst das Konzept auch den Blick auf Bergbaufolgen und den Wasserhaushalt der Lausitz, sowie den ökologischen Zustand der Gewässer, den Hochwasserschutz und Moorschutz. Letzteres soll in einem Moorschutzprogramm münden, bei dem rund 10 Millionen Euro aus Bundesmitteln eingesetzt werden.

Der Brandenburger Landtag hatte die Landesregierung aufgefordert, bis Ende 2021 ein "Gesamtkonzept zur Anpassung an den Klimawandel im Politikfeld Wasser" zu erarbeiten. Das nun vorgestellte Konzept vervollständige dieses, heißt es in der Mitteilung.

 

Sendung: Antenne Brandenburg, 01.03.2022, 19.50 Uhr

27 Kommentare

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  1. 27.

    Na weil Sie Dinge aufzählen/vermischen:
    Die Moorsanierung wurde mehrfach diskutiert und ist eine reine bundespolitische Bereitstellung von Mitteln, die Brandenburg abruft. Andere Bundesländer haben Erfahrungen. Darum geht es hier nicht.
    Hier geht es um: Brandenburger Versäumnisse und das es als einzige Lösung die „Aufteilung“ von Wasser ansieht. Das ist keine Leistung und nicht nachhaltig. Es ist .... siehe weiter unten ... so drehen wir uns im Kreis.

  2. 26.

    Ist eigentlich jemanden schon aufgefallen, das das Wasserproblem größer ist als Grünheide breit oder Musk lang ist?
    Nahezu jedesmal wird dieser Batteriekönig aus der Kiste geholt, gebasht oder hofiert und der alte Grundsatzstreit "Wald vs. Kiefermonokultur" aufgewärmt. Den Bäumen gehts einfach besch.... und das in fast ganz Brandenburg / Berlin und Schland.

  3. 25.

    Wenn Sie über Politiker lästern, lohn es sich immer, dass zu hinterfragen:
    "Moorschutz hilft beim Schutz der biologischen Vielfalt genauso bei wie beim Klimaschutz. Die Hochwasservorsorge profitiert davon, ebenso wie die Anpassung an die Folgen des Klimawandels."
    Q: Nationale Moorschutzstrategie, BMU, September 2021
    Wie kommen Sie darauf, dass dafür Mittel unzulässig verwendet werden sollen. Nur weil es Schnittmengen bei den Zielen gibt?

  4. 24.

    Das wird ja immer schlimmer und klingt nach Zuteilung und plus unzulässiger Vermischung von Bundesmitteln für Moorsanierung. Würde zum „Brandenburger Weg“ a la Woidke passen.

  5. 23.

    Wenn Sie die letzten zwei Jahre sich nicht nur über die Fabrik für E-Autos erfinderisch aufgeregt hätten, wüssten Sie, dass es in Brandenburg kein anderes überplantes Industriegebiet in der Größe gibt.

    Ok, erfinderisch passt nicht ganz. Ihr Vorschlag, doch woanders die E-Autos zu bauen, ist auch schon über zwei Jahre alt.

  6. 22.

    Begriffe und Definitionen sind so eine Sache.
    Verrieselung - Ausbringen ungeklärter Abwasser
    Verregnung - Ausbringen geklärter Abwässer
    vergl. dazu "Leitfaden zur Gefährdungsabschätzung und Sanierung von ehemaligen Rieselfeldern" des MLUK
    Grundwasseranreicherung - betreiben die BWB wie auch aktive Grundwasserhaltung. Zu ersterem gibt es YT sogar ein Video der BWB.

  7. 21.

    Sie sind allerdings auch zu dem Schluss gekommen, dass tief in der Kiefernmonokultur die sonst nur Kryptozoologen bekannte Coronella Phantastica lebt und dass das auch auf frühen Fotos nicht zu sehende Unterholz heimlich spurlos entfernt sein worden muss.

  8. 20.

    Die Aufgabenstellung ist dabei allerdings auch etwas umfangreichen als hier vom RBB kurz angerissen wird. Auf der Agenda stehen Thermenfelder wie Stabilisierung des Landschaftswasserhaushalts, Hochwasser- und Starkregenmanagement, Moorschutz und Grundwasserbewirtschaftung.

  9. 19.

    Natürlich Herr neumann, alles miteinander vermischen. Die Wasserstoffrage hatte rein gar nichts mit der Reaktion auf die berechtigte Frage der Reporterin zu tun. Es ist eindeutig eine lächerliche Reaktion der beiden Personen der Öffentlichkeit auf die wichtige Frage des Wassers im Trinkwasserschutzgebiet. Ich habe den Bericht mehrmals gesehen. Allein um die Reaktion zu verstehen. Mein Schluss daraus... es geht nur um den Profit Einzelner.

  10. 18.

    Wenn Sie Musk als Ihre Majestät betrachten ... Sie haben aber offensichtlich die Sendung nicht gesehen, sondern nur eine kurzen Ausschnitt. Dabei wurde auch hier schon mehrfach darüber diskutiert, dass Musk sich kurz vor der Wasserfrage köstlich über die Frage des damaligen Kanzlerkandidaten zum Wasserstoff amüsiert hatte. Dann kam die Frage von der Dame, die in der Sendung auch in leeren Hochwasserspeicher posiert hatte. Die überdurchschnittlich vollen Trinkwasserspeichen sind halt schlecht für Bild. Dass der RBB ganz andere Industriebetriebe als Großverbraucher identifiziert hatte, passt dazu hervorragend.

    Nach über zwei Jahren Grundsatzdiskussion ist Ihnen immer noch nicht in den Sinn gekommen, warum es schon Vorschriften in D. für den Neubau von Industriebetrieben in WSG gibt als Tesla existiert. Neben der Sendung haben Sie sich leider auch nicht dafür interessiert, dass durch den Neubau mehr Wasser dem Boden zugeführt wird als in der bisherigen Kiefernmonokultur.

  11. 17.

    Wenn Sie Musk als Ihre Majestät betrachten ... Sie haben aber offensichtlich die Sendung nicht gesehen, sondern nur eine kurzen Ausschnitt. Dabei wurde auch hier schon mehrfach darüber diskutiert, dass Musk sich kurz vor der Wasserfrage köstlich über die Frage des damaligen Kanzlerkandidaten zum Wasserstoff amüsiert hatte. Dann kam die Frage von der Dame, die in der Sendung auch in leeren Hochwasserspeicher posiert hatte. Die überdurchschnittlich vollen Trinkwasserspeichen sind halt schlecht für Bild. Dass der RBB ganz andere Industriebetriebe als Großverbraucher identifiziert hatte, passt dazu hervorragend.

    Nach über zwei Jahren Grundsatzdiskussion ist Ihnen immer noch nicht in den Sinn gekommen, warum es schon Vorschriften in D. für den Neubau von Industriebetrieben in WSG gibt als Tesla existiert. Neben der Sendung haben Sie sich leider auch nicht dafür interessiert, dass durch den Neubau mehr Wasser dem Boden zugeführt wird als in der bisherigen Kiefernmonokultur.

  12. 16.

    Als ob es in Brandenburg nicht genug Flächen geben würde, die ökologisch schon längst tot sind. Oder alte verseuchte Industriebrachen. Soll es ja nicht geben und dessen “Umwandlung“würde zu lange dauern laut einigen Meinungen hier im Forum. Ja da ist es schon lukrativ einen Wald abzuholzen und den guten Oberboden abtragen. Das bringt noch etwas kohle in die portokasse.

  13. 15.

    Genau, Tesla ist schuld am Jahrzehntelangem Missmanagment beim Wasserhaushalt - Schon klar. Tesla und andere moderne Industrien sind im Agrarland Brandenburg ja immer schuld - Alles klar. Und Monokulturen aller Art und Tierhaltung und Baumschulen mit ihrer Überdüngung haben in Brandenburg keine Schuld - ist auch klar. Weg mit Tesla und weitermachen mit Monokulturen und auf den ausgelaugten Monokulturen werden dann tausende Windräder raufgestellt.

  14. 14.

    Ich wäre an ihrer Stelle vorsichtig mit dem Verwenden von Fachbegriffen. Und Verrieselung von Abwasser ist möglicherweise einfach nicht genau genug beschrieben. Da aber auch entnommenes Grundwasser und Flusswasser laut Definition Abwasser sind und das von den BWB z.B. in der Nähe des Tegeler Sees verrieselt wird, kann ich mir eine so krasse Pauschalisierung nicht vorstellen.

    Gruss

  15. 13.

    Vielen Dank an die Giga Fabrik, ohne deren Flächendeckende Versiegelung und deren Wasserbedarf wäre in der Region niemand drauf gekommen?? Es ist schon längst bekannt, dass es so nicht geht. Dafür gibt es sogar eine eigene Zeitung. Schlimm genug dass trotz des Wissens diese abartige Risiko in einem Trinkwasserschutzgebiet in kauf genommen wird.

  16. 12.

    Hilft es nicht, weil der Mangel mit diesem ideologischen Papier sogar zementiert wird. Ohne Teslawasser gibt es mehr Wasser für alle? Hm, erkennen Sie was? Es ist genau umgedreht, erst durch Tesla wird denen aufgezeigt, warum die Menschen dort, von Nichtstuern, schikaniert werden......sollen. Von den neu Hinzukommenden ganz zu schweigen...Das Lachen von Herrn Musk wirkte unsympathisch, aber hier und da hat er uns auch mit Weitsicht überrascht.

  17. 11.

    Besser ist es, wenn man auf Missgunst verzichtet. Die Zuteilungsdebatten sind vermutlich von Nichtstuern gewollt. Weil sie von der eigenen Untätigkeit ablenken. So gesehen nutzt es Denen, wenn der 3x/Tag Duschende mit dem Spargelbauer so streitet: „Reichengemüse brauch ich nicht“. Der Nichtstuer will uns vormachen, dass es zu wenig Wasser gibt... und zeigt auf den Straussee. Der Macher zeigt auch auf den Straussee und erklärt, wenn man in der Umgebung so weiter macht ist der See weg und zeigt wo Wasser ist bzw. zeigt auf Wege der Nutzung. Das dreiste „Niedrigwasserkonzept“ will uns weismachen, dass das Verteilen als sozial gilt, das Wirtschaften aber nicht. Damit ist das „Verteilungspapier“ das genaue Gegenteil von nachhaltig und sozial. Es ist direkt unsoziale Verschwendung.
    Verteilertum muss durch Schöpfertum bekämpft werden.

  18. 10.

    Oh jeh, Majestätsbeleidigung?.. Das was Thorsten hier angesprochen hat ist meiner Meinung nach einfach nur ein “Weiter wie bisher“ Ohne wirkliches Konzept und ohne Rücksicht auf die Wassersituation eine mit chemischen Stoffen hantierende Fabrik ins Trinkwasserschutzgebiet gesetzt. Egal wer in so einem Gebiet eine Giga Fabrik baut. Viel wichtiger und beschämend finde ich die lächerliche Art und Weise von Laschet und Musk so über das Wasser Problem zu reagieren. Das sagt mir nur, dass es die Herrschaften dieser Regierung nicht interessiert!

  19. 9.

    Ihrem Hass auf alles Grüne können Sie auch nur mit hohlen Phrasen wie "Es kommt immer weniger Niederschlag" unterfüttern. Leider ist das sogar falsch. Sie sollten sich mehr mit dem Jahreszeitlichen Verlauf der Niederschläge beschäftigen. Im Sommer mag ihre Phrase stimmen, im Winter nicht.

    Und ja ich kann Ihnen auch Quellen dazu liefern, sowohl in der Vergangenheit, als auch in Modellbetrachtungen für die Zukunft.

    Sie könnten sich wirklich den Landtagsausschuss zu dem Thema bei YT mal anschauen. Der Fachmann von den Berliner Wasserbetrieben hält auch nichts von Verrieselung von Abwasser, was einige Möchtegernfachleute hier immer fordern. Er hat dafür sogar eine ganz einfache Begründung.

  20. 8.

    Erwartbar, dass damit wieder um die Ecke gekommen wird. Welches Naturschutzgebiet meinen Sie?

    Zur Erinnerung:
    Tesla 1,45 Mio m³/a
    BASF Schwarzheide 3 Mio m³/a
    Leipa Schwedt 6 Mio m³/a
    Stahlwerk Eisenhüttenstadt 7 Mio
    m³/a
    Kraftstoffraffinerie PCK 20 Mio m³/a
    LEAG 100 Mio m³/a
    Berlin 220 Mio m³/a

    Bis 2030 könnte die sekündliche Wasserentnahme aus der Spree laut den Unterlagen der LEAG auf einen ganzen Kubikmeter steigen.

  21. 7.

    Und wo ist nun das Konzept? Ampeln sind kein Konzept, höchstens ein Instrument. Was passiert denn, wenn die Ampel auf rot schaltet? Schauen sich dann alle fragend an und staunen daß das Wasser fehlt?

  22. 6.

    Es ist am Wichtigsten, das genügend Wasser für die Monokulturen der Bauern da ist. Und wo selbst, keine Monokulturen mehr wachsen, muss wenigstens genügend Wasser zum Betonieren der Windkraftanlagen vorhanden sein.

  23. 5.

    Ich verstehe den Punkt nicht. Laut Mr Musk und dem Gelächter von Herrn Lauschet nach zu urteilen, gibt es in Brandenburg doch mehr als genug Wasser! Ich hoffe sehr, dass das Werk in Grünheide niemals eine Baugenehmigung bekommt, abgerissen werden muss und das Naturschutzgebiet renaturalisiert wird! Das würde weit mehr helfen!

  24. 4.

    Das zeigt wieder, wie ahnungs- und hilflos Politiker in Deutschland sind. Damit ändern sie nichts. Das erinnert mich an Zusatzschilder im Straßenverkehr in Berlin. "Achtung Gehwegschäden". Bei mir hier in fast jeder Straße.

  25. 3.

    Wieder einmal ein wirkungsloses Mittel aus dem Umweltministerium. Herr Vogel ist eine totale Fehlbesetzung a la Grün. Er führt Wasser in die Moore, nur er hat kein Wasser. Es kommt immer weniger Niederschlag, aber Herr Vogel spricht vom Wassermanagement? Er lässt gefördertes Grundwasser nach dem Gebrauch durch Mensch und Industrie als gereinigtes Abwasser in Flüsse leiten und glaubt wohl an Wunder? An ihrem Handeln werden die grünen Verantwortlichen gemessen und nicht am Phrasen dreschen und den stark steigenden Energiepreisen als Erziehungsmaßnahme der Bevölkerung. 2 Ministerien in BB in grüner Hand und diese stolpern von einem Desaster zum nächsten.

  26. 2.

    „Niedrigwasserampeln“ - das ist nun ein Konzept? Die Definition sagt was anderes. Das soll die Arbeit vieler MONATE sein? Das traut man sich als Ergebnis dem Landtag vorzulegen?
    Und jetzt der Hammer: bei rot wird gönnerhaft zugeteilt, wer wann was bekommt oder darf? Der Traumjob für „Linksgrün*innen“, gekoppelt an Moraldiskussionen über Mangel statt Schöpfertum. Neid- u. Missgunstdebatten, ist egal, wenn man verteilend dazwischengehen kann?

  27. 1.

    Eigentlich irgendwie total irre. Wenn man völlig unbedarft auf die Karte sieht, könnte die Frage aufkommen wie bei soviel Bächen und Flüssen ein Wassermangel entstehen kann. Sieht man sich begleitend dazu aber den Dürremonitor des Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung an https://www.ufz.de/index.php?de=37937 , sieht die Sache nicht mehr so entspannt aus.

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