Umfrage -

Eine Mehrheit der Menschen in Deutschland ist dafür, dass die Ukraine Mitglied der Europäischen Union wird. Das geht aus einer Umfrage von Allensbach hervor, die die Bertelsmann-Stiftung für den neuen "Polittalk in der Hauptstadt" in Auftrag gegeben hat. Bei der Umfrage sprachen sich 51 Prozent der Befragten für eine Mitgliedschaft in der EU aus, 20 Prozent dagegen.
Zugleich gibt es in Deutschland eine hohe Bereitschaft, Menschen, die auf der Flucht sind, zu helfen: 68 Prozent sind demnach dafür, Kriegsflüchtlinge aufzunehmen.
SPD-Chef Klingbeil für schnelle Aufnahme, CDU-Vorsitzender Merz dagegen
Im Talk vom rbb-Inforadio und der Süddeutschen Zeitung machte sich auch der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil für eine Aufnahme der Ukraine in die EU stark. "Das sind Europäer", sagte Klingbeil am Donnerstag. Es sei richtig, der Ukraine "sehr deutlich" zu sagen, dass man sie in der EU wolle. Klingbeil erklärte außerdem, dass der Aufnahmeprozess beschleunigt werden könnte.
Der Vorsitzende der CDU, Friedrich Merz dagegen sieht einen möglichen EU-Beitritt der Ukraine kritisch. Er wies darauf hin, dass die Ukraine auch rechtstaatliche Standards einhalten müsse. Beim Thema Korruption belege das Land im internationalen Vergleich einen hinteren Platz.
Allensbach-Umfrage auch zur Zukunft der Wirtschaft
Neben der Frage, ob die Ukraine zur EU gehören sollte, ging es in der Allensbach-Umfrage auch darum, wem die Menschen am ehesten zutrauen, dafür zu sorgen, dass die deutsche Wirtschaft in Zukunft stark ist. Ergebnis: Die Befragten sehen hier am ehesten Union und SPD in der Lage, dafür zu sorgen. Jeweils 20 Prozent der Befragten sagten, Union und SPD könnten dies am besten; 14 Prozent nannten die FDP und fünf die Grünen.
Die SPD hat den stärksten Wert beim Thema "Zusammenhalt in der Gesellschaft", die Grünen beim Klimaschutz.
Sendung: Inforadio, 24.03.2022, 19:00 Uhr