Route quer durch die Innenstadt - 500 Radfahrer demonstrieren gegen Weiterbau der A100

Bis zur Storkower Straße soll die A100 einmal führen. Das plant das FDP-geführte Bundesverkehrsministerium. In Berlin regt sich dagegen Protest, am Freitag in Form einer Fahrrad-Demo quer durch die südliche Innenstadt.
Etwa 500 Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer haben am Freitag in Berlin gegen den Weiterbau der Stadtautobahn A100 demonstriert. Zunächst trafen sich die Protestierenden vor dem Bundesverkehrsministerium am Invalidenpark in Mitte, danach fuhren sie durch Kreuzberg, Tempelhof und Neukölln bis nach Friedrichshain.
Entgegen der ersten Ankündigung führte die Demonstration nicht über die A100, wie die Verkehrsinformationszentrale Berlin [viz.berlin.de] noch am Freitag mitteilte. Die Route wurde demnach geändert. Gleichwohl kam es infolge der Protestaktion zu Behinderungen rund um die A100, weil Zu- und Abfahrten von den Demonstrierenden blockiert wurden.
Die Veranstalter, der ADFC und Changing Cities, hatten rund 2.000 Teilnehmer erwartet. Die Organisatoren fordern einen Rückbau statt des geplanten Weiterbaus der A100 und verweisen auf den Klimaschutz.
Route quer durch die (südliche) Innenstadt
Der Fahrradkorso führte quer durch die Innenstadt, unter anderem über die Luisen- und Wilhelmstraße sowie den Mehringdamm zum Platz der Luftbrücke, dann weiter unter anderem über den Tempelhofer Damm, die Oberlandstraße, Grenz- und Sonnenallee und schließlich über die Elsenbrücke bis zum Markgrafendamm Ecke Laskerstraße in Friedrichshain. Am Freitagabend gab es dann eine Abschlusskundgebung am Ostkreuz.
Den ursprünglichen Angaben der Berliner Verkehrszentrale zufolge sollte die A100 ab 17 Uhr in beiden Richtungen zwischen Tempelhofer Damm und Oberlandstraße sowie "situativ" auch zwischen Kreuz Schöneberg und Dreieck Neukölln gesperrt werden.
Bund ist für Weiterbau zuständig
Das Bundesverkehrsministerium hatte Ende März angekündigt, den umstrittenen Weiterbau der A100 in Richtung Lichtenberg umsetzen. Die bundeseigene Autobahngesellschaft hat bereits die Ausschreibung für den 17. Bauabschnitt der A100 veröffentlicht. Bis 2025 soll die A100 in dem Abschnitt von der Elsenbrücke bis zur Storkower Straße verlängert werden. Derzeit wird der 16. Bauabschnitt gebaut, der im Jahr 2024 in Betrieb genommen werden soll.
Kritik am Weiterbau gibt es vor allem von den Berliner Grünen und Linken, teilweise regt sich auch in der SPD Widerstand gegen die Pläne. Für den Weiterbau sind CDU, FDP und AfD. Die rot-grün-rote Koalition hatte im Koalitionsvertrag verabredet, bis zum Ende der Legislaturperiode 2026 das Thema auf Eis zu legen.
Seit 2021 ist die Bundesregierung allein für Planung, Bau und Instandhaltung der Autobahnen zuständig, damit solche Großprojekte schneller ablaufen können.
Sendung: rbb24 Abendschau, 8. April 2022, 19:30 Uhr
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