Umstrittenes Projekt in Potsdam - Turm der Garnisonkirche im Rohbau fertiggestellt

Di 26.04.22 | 09:57 Uhr
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Turm der Garnisonkirche in Potsdam (Bild: imago images / Martin Müller)
Audio: Antenne Brandenburg | 26.04.2022 | Yvonne Krause | Bild: imago images / Martin Müller

Der Rohbau steht: Trotz aller Kritik und Finanzierungsschwierigkeiten hat der 90-Meter-Turm der Potsdamer Garnisonkirche nach viereinhalb Jahren Bauzeit ein wichtiges Etappenziel erreicht. Die Eröffnung ist für Anfang 2024 geplant.

Der Wiederaufbau des knapp 90 Meter hohen Turms der Potsdamer Garnisonkirche hat viereinhalb Jahre nach dem Baustart ein entscheidendes Etappenziel erreicht: "Die Maurerarbeiten sind abgeschlossen und damit der Rohbau fertiggestellt", sagte der Sprecher der Stiftung Garnisonkirche, Wieland Eschenburg, der Deutschen Presse-Agentur.

Nun werde der Sandstein für die Aussichtsplattform in 57 Metern Höhe angebracht. Danach steht der Bau der 23 Meter hohen Haube aus Holz und einer Metallkonstruktion an. "Derzeit planen wir die Eröffnung und Inbetriebnahme des Turms Anfang 2024", kündigte Eschenburg an.

Hauptattraktion des neuen Potsdamer Wahrzeichens soll die Aussichtsplattform werden, die barrierefrei mit einem Aufzug oder über 365 Stufen zu Fuß zu erreichen ist. In zwei Etagen über der Kapelle im Erdgeschoss ist Platz für Seminarräume und eine Ausstellung zur Geschichte der einstigen Militärkirche. Aktuell kalkuliert die Stiftung die Gesamtkosten auf 41 Millionen Euro.

Unklarheiten bei der Finanzierung

Die Vollendung des Turmbaus zu Potsdam ist aber noch nicht gesichert. Denn der Bundesrechnungshof hatte kritisiert, die bisherige Förderung durch den Bund in Höhe von 20 Millionen Euro sei ohne ausreichenden Nachweis über die Gesamtfinanzierung des Projekts erfolgt. Daraufhin legte das Haus von Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) eine weitere Förderung in Höhe von 4,5 Millionen Euro auf Eis und forderte von der Stiftung entsprechende Nachweise. Die Prüfung der Unterlagen dauere noch an, teilte die Bundesbehörde auf Anfrage mit.

Ohne diese weiteren Millionen vom Bund bliebe es bei einem Rumpf-Turm. Das Geld wird insbesondere für die Finanzierung der Haube gebraucht. Eschenburg ist aber zuversichtlich, dass der Betrieb des Turms vor allem durch die Einnahmen aus dem Besuch der Aussichtsplattform und die Vermietung der Seminarräume gesichert werden kann. Bis zu 160.000 Besucher könnten nach den geltenden Bestimmungen pro Jahr auf den Turm, sagt Eschenburg. "Bei einem Eintrittsgeld von etwa fünf Euro kommt da schon etwas zusammen." Er ist überzeugt, dass der Nachweis der Wirtschaftlichkeit des Projekts gelingt.

Initiativen fordern Baustopp

Angesichts des des Rechnungshof-Berichts fordert die Bürger-Initiative für ein Potsdam ohne Garnisonkirche erneut einen Baustopp. Auch der Verein zur Förderung antimilitaristischer Traditionen in Potsdam stellt sich gegen einen Weiterbau. "Diese Kirche steht für den preußischen Militarismus", betont Sprecher Carsten Linke. Der Stiftung fehlten nicht nur die Mittel für den Weiterbau, sondern auch für den aktuellen Betrieb mit Personalkosten und anderen Ausgaben, bemängelt die Stiftung weiter.

Zwar hat die evangelische Kirche für dieses und nächstes Jahr jeweils bis zu 490.000 Euro weitere Fördermittel bewilligt. "Doch damit hat die Kirche doch nur die Insolvenz der Stiftung vorerst abgewendet", meint Linke. Nach Berechnungen des Vereins braucht die Stiftung während der Sanierung jährlich gut eine halbe Million Euro und nach der Inbetriebnahme das Doppelte. Dem widerspricht Eschenburg nicht, er verweist aber darauf, dass die Kosten nach Fertigstellung erst kalkuliert werden könnten, wenn das Betriebskonzept steht.

Von einer Wiedererrichtung des historischen Kirchenschiffs anstelle des an den Turm angrenzenden ehemaligen Rechenzentrums aus DDR-Zeiten hat die Stiftung schon Abschied genommen. Dafür fehlen erst recht die finanziellen Mittel und ein überzeugendes Nutzungskonzept. Bedarf für eine weitere Kirche besteht in Potsdam nicht.

Stattdessen soll jetzt geprüft werden, wie das ehemalige Rechenzentrum weitgehend erhalten bleiben und als "Haus der Demokratie" unter anderem mit einem neuen Plenarsaal für die Stadtverordneten genutzt werden kann. Diesen Kompromiss hatte Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) ausgehandelt.

Kritik: Garnisonkirche Symbol des Militarismus

Gegen den laufenden Wiederaufbau des Kirchenturms wenden sich mehrere, auch christliche Initiativen. Die Gegner sehen in dem historischen Bau ein Symbol des Militarismus und einen Treffpunkt rechtsnationaler Bewegungen in den 1920er und 1930er Jahren. Am "Tag von Potsdam" 1933 reichten sich Reichspräsident Paul von Hindenburg und der neue Reichskanzler Adolf Hitler vor der Kirche die Hand. Daher will die Stiftung neben der Ausstellung in dem Turm einen Schwerpunkt auf die Bildungs- und Friedensarbeit legen. Seminare mit Schulklassen und Jugendgruppen gibt es schon seit zwei Jahren, soweit die Corona-Lage dies zuließ.

Sendung: Inforadio, 26.04.2022, 08:00 Uhr

23 Kommentare

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  1. 23.

    Die Rekonstruktion des historischen Stadtraumes ist per se wertefrei und kann wie in DD durchaus gelingen: architektonische Räume, die auf Dauer auch Identifikation zulassen. Die Geschichte Preußens ist darüber mehr als der "Tag von Potsdam", zu dem sich der senile Greis regelrecht instrumentalisieren ließ. Der Komplex - man kann nicht nur den Turm wieder herstellen - ist natürlich mit Geschichte enorm aufgeladen. Gerade deswegen sollte er komplett wieder entstehen. Nur dann wird sich die Diskussion sich beruhigen. Eine angemessene Nutzung hat viele Optionen. Ein Ort für ein Preußen, dass eigentlich nicht mehr existiert und durchaus einen Gedenkort für seine 1000jährige Geschichte braucht und wo ließe sich denn preußische Geschichte besser darstellen! Auch ein vornehmer Rahmen für Friedensforschung versus NS-Ideologie. Denn Deutschland hat ein Defizit an historischer Architektur, die zugleich so mahnt.

  2. 22.

    Mit derlei Auffassung kann ich immer leben und damit lohnt es sich immer auseinanderzusetzen. "Anflüge" davon sind auch in mir, bloß mit anderer Gewichtung. Die Kirche in ihrer Gesamtheit läuft nicht weg und braucht in der Tat nicht überstürzt zu werden; allerdings geht es schon darum, an einem authentischen Ort eine offene Auseinandersetzung mit der Geschichte möglichst in all ihren Facetten zu suchen.

    Das ist dann weit mehr als bspw. der "Lernort Garnisonkirche" im weitgehenden Allerwelts-Neubau des Rechenzentrums will, der Menschen mit Augen und Ohren mehr oder minder gewaltsamt auf etwas stoßen will - auf das selbstdefinierte Richtige wohlgemerkt.

  3. 21.

    Es sind 50 Menschen und es gibt - wie überall sonst auch - eine weitgefächerte Internet-Struktur, wo schon allein aufgrund eines Namens ein Aufruf gezeichnet wird. Eine tatsächliche Beschäftigung mit einer Angelegenheit sieht anders aus.

  4. 20.

    Wenn Sie von DEM architektonischen Symbol NS-Herrschaft sprechen wollen, dann sind Sie auf dem Parteitagsgelände in Nürnberg besser aufgehoben, das ist lupenreine Nazi-Architektur, die die Zeit überwuchert hat und jetzt erst in einen zaghaften Modus als Gedenk- und Mahnstätte kommt. Auch das ehemalige Reichsluftfahrtministerium in Berlin, baulich gesehen der Prototyp der geplanten Welthauptstadt Germania, käme da in Frage. Heute ist das mit einigen Umbauten das Bundesfinanzministerium, nachdem es die DDR jz. lang als Haus der Ministerien nutzte.

    Die besagte Garnisonkirche hat baulich gesehen nichts mit dem NS-Regime zu tun, denn sie stand schon zwei Jh. früher da - als beispielgebendes Bauwerk des Frühbarock. Die Kirche war für die NS-Inszenierung nur 3. Wahl, was allerdings Goebbels nicht daran hinderte, das vglw. Zu-Kurz-Kommen der Nazis gegenüber den Deutschnationalen sprichwörtlich umzuMÜNZEN bzw. propagandistisch umzubiegen. Soll ihm darin gefolgt werden?

  5. 19.

    So rum wird ein Schuh draus: Es müssten ja erstmal 160.000 Leute - also knapp 440 pro Tag - bereit sein, dafür fünf Euro zu zahlen.
    Und was "...kommt da schon etwas zusammen..." angeht: Bei Seminarbetrieb werden ja auch ein paar Gehälter für Angestellte sowie weitere Ausgaben fällig...
    Es gibt einen Unterschied zwischen Umsatz und Gewinn! :-)

  6. 18.

    Wenn man die Begründung auf der Webseite liest, dann stell ich mir die Frage, ob die sogenannten Christen die Toleranzedikte der preußischen Könige und Kurfürsten kennen oder ob sie immer noch der Ansicht ihre Auslegung des Glaubens sei die einzig richtige. Auch was das Verständnis für die Religion zur Bauzeit angeht kann man nur von Intoleranz sprechen. Vielleicht beschäftigen sie sich einmal mit der Bibel und den Schriften die dem Protestantismus zugrundeliegen.

  7. 17.

    Ja, die Autobahn haben eigentlich auch die Italiener erfunden, bla, bla … Es geht hier aber nur und ausschließlich um DIESE (nazi-)propagandistische Deutung des Sieges über die Weimarer Republik, die sie hat … Hat, hat, hat … In allen Schulen, in allen Filmen, in allen Büchern, in allen Erzählungen, in allen Erinnerrungen so definiert … DAS zählt hier !

  8. 16.

    Das ist leider Unfug! Der Tag von Potsdam wurde von den Nazis propagandistisch genau so missbraucht, wie von ihren Gegnern. Der kurze Handschlag, der nur beiläufig erfolgte wurde schlicht ausgeschlachtet und als angebliches Symbol hingestellt, der er in Wahrheit nie war. Die Kirche selbst war niemals wirklich Symbol für den Nationalsozialismus und auch nicht für die menschenfeindliche Diktatur durch dieselben, die mit den preußischen Werten rein gar nichts zu tun hatten. Das fragliche Treffen hätte überall stattfinden können, mit dem gleichen Ergebnis. Wenn man jedes von den Nazi missbrauchte Gebäude abreißen wöllte, hätten die Abrissfirmen auf Jahre gut zu tun.
    Ich bin selbst gegen den Wiederaufbau, aber aus realen Gründen, nicht aus propagandistischen.

  9. 15.

    Sie war seinerzeit (und wird wieder) DAS Symbol des Sieges des nationalsozialistischen Faschismus über die Weimarer Republik … Nichts, gaaar nichts anderes stellt sie dar … Dummheit, Ignoranz oder die entsprechende Absicht steht hinter dem Wiederaufbau … Ein Skandal, eine Schande und m.E. sogar eine Straftat im Sinne des StGB 130, Abs. 4 (Verherrlichung des NS-Regimes).

  10. 14.

    Es sind mehr als 800 Personen, die seit Jahren gegen den Bau protestieren. Darunter prominente Kirchenvertreter wie Schorlemmer oder Propst Heino Falcke. Schauen Sie einmal ins Netz unter "Christen brauchen keine Garnisonkirche". Dabei fehlt zum Beispiel Geld für die Reparatur der FRIEDENSKIRCHE im Park Sanssouci.

  11. 13.

    Es sind hunderte oder mehr Menschen, die gegen den Bau seit Jahren protestieren. Googeln Sie mal "Christen brauchen keine Garnisonkirche". Viele Prominente sind dabei wie Friedrich Schorlemmer und Propst Heino Falcke...

  12. 12.

    Ich empfinde diese Argumentation als zu verengt. Die Garnisionskirche ist diskussionswürdig in vielerlei Hinsicht, wobei ich die poltisch-historische aus zu aufgebauscht empfinde. Das Bauwerk auf einen einzigen Tag und einen beiläufigen Handschlag zwischen dem Präsidenten und einem späteren Diktator zu reduzieren, ist unsachlich und propagandistisch. Ich selbst bin aus anderen Gründen gegen den Wiederaufbau. Er ist schlicht zu teuer, ohne wirklichen Nutzen, den ein anderer Bau nicht hätte eben so leisten können, ist für die Silhouette der Stadt nicht (mehr) wirklich prägend. Während anderorten Kirchen verfallen, werden Unsummen in dieses Prestigeprojekt gesteckt. Durch den unvollständigen Wiederaufbau mit dem architektonisch zweifelhaften Rechenzentrum dran, ist auch die historische Bedeutung m.E. verloren. Ich sehe keine Notwendigkeit und keinen Sinn in dem Wiederaufbau, auch nicht mit den Alibifunktionen.

  13. 11.

    Was in der Tat Vielen abgeht, ist die Empfindung, dass spezifische Orte mit einer spezifischen Architektur zu tun haben, ja, dass sie geradezu nach einer spezifischen Architektur "verlangen." Kurzum: Nicht jedes Gebäude kann an jedem beliebigen Ort gebaut werden. Es ist genau diese Vorstellung von Belieibigkeit und Austauschbarkeit, was die Städte hat uniform und austauschbar werden lassen. (Das Sinnbild einer bloß funktionierenden Stadt, bei der Architektur "beigegeben" und bloß "straßenläufig" ist.)

    Es gibt Bahnhöfe, die sehen wie Warenhäuser oder Einkaufszentren aus und es gibt Kirchen, die keineswegs verraten, dass sie irgendetwas mit Religion zu tun haben, gleichermaßen auch alles anderes sein könnten. Die Garnisonkirche ist in diesem Sinne anstößig - für deren Gegner negativ, für die Befürwortenden eines wirklichen Stadtbildes: positiv.

  14. 10.

    Menschen, die mit Begriffen wie Architektur aber auch rein gar nichts anzufangen wissen, denen kann man Architektur, die zur Kunst geworden ist nicht erklären. Das macht man ja auchin keinem Kindergarten. Und Politisierung versaut praktisch jede Kunstdebatte. Ist aber ein Ausweg für jene, die sich mit Kunst und Architektur nicht auskennen . Neben dem Turm steht jetzt also ein Rechenzentrum mit dem architektonischen Niveau eines Parkhauses. Mehr ist in Potsdam derzeit nicht drin. Armes Po.

  15. 9.

    Es ist wie immer! Politiker entscheiden obwohl das Geld nicht da ist. Fast jede Hausfrau handelt besser. Die, die für den Aufbau waren geben bestimmt gerne das Geld.

  16. 8.

    Es ist und bleibt m. E. ausgesprochen schillernd und liegt abseits einer pauschalen Bewertung, die vermieden werden sollte. Genauso viele "Stränge", wie zur Nazi-Zeit hinführten, führten an ihr vorbei. Die umfangreiche Ausstellung im Jahr 2001 hat dies ebenso sehr gut dargestellt wie die Ausstellung zu F II. Nur so kann m. E. ein Bezug gewonnen werden, jenseits von einer Verherrlichung Preußens und einer Ablehnung i. S. eines billigen Reiz-Reaktions-Musters.

  17. 7.

    Ich gehöre zu mehr als 800 Christen, die schon seit 2014 online gegen dieses Projekt protestiert haben. Googeln Sie mal "Christen brauchen keine Garnisonkirche" ...

  18. 6.

    Zum letzten Absatz:
    Nicht umsonst ist schon die jetzige, temporäre Kapelle bereits Mitglied in der Internationalen Nagelkreuzgemeinschaft, die sich genau das zum Ziel gemacht hat. So ist es auch mit dem Gesamtprojekt. Der Lernansatz ist dabei kein "zugerichteter", der mit der Nase auf etwas stoßen soll, sondern ein offener, der im positiven Sinne Neugierde weckt. Zum Potsdam-internen Konflikt: Kritikern, die ein Anti- mit drei Ausrufezeichen wollen, ist das freilich zu wenig.

  19. 5.

    Das Mimikry des vorgeblichen Anti-Militarismus ist zu dürftig, zu verdecken, dass es hier nur um kommunistische Steinzeit-Ressentiments handelt. Die bloße Chiffre >Preussen< ist von den Nazis und später Walter Ulbricht vereinnahmt worden, nicht die preussischen Ideale. Das gute, wahre Preussentum zeigte sich im Widerstand gegen Hitler.

  20. 4.

    Es wird sehr viel mit dem Tag von Potsdam argumentiert um den Aufbau der Garnisonskirche zu vereiteln. Auch der sogenannte Militarismus muss für die Blockadehaltung herhalten und das ausgerechnet aus dem Bereich der Linken, die wohlgemerkt geschichtlich gesehen nur eine neu plakatierte SED ist. Der Militarismus in der ehemaligen DDR war und ist nicht zu übersehen. Daher ist diese Argumentation scheinheilig.
    Auch die Argumentation man brauche keine weitere Kirche ist fragwürdig, den die Nutzung hätte auch als in einer gegen den Militarismus und gegen Diktaturen gerichteten Einrichtung bestehen können.

  21. 3.

    Die Argumente des Bundesrechnungshofes sollten "arrogant anmutende" brb. Politiker sehr, wirklich sehr ernst nehmen. Besonders unter dem Hintergrund aller "vergeigten" Großprojekte sollte auch eine Rückzahlung bei Misserfolg zwingend sein. Die "ausgehandelte Schubert-Idee": Plenarsaal (!) scheint eher ein durchschaubarer abenteuerlicher "Alibisteuermittelvergeudungstrick" zu sein. Wir erinnern uns, zum Bau des Stadtschlosses: Es musste deshalb so groß und teuer werden, um die Berliner mitaufnehmen zu können: Und jetzt kommts: Falls die Länderfusion klappt...(!) So denken "Pleitiere"?

    P.S. Die Kirche hat schon was, nur sollte die Finanzierung passen und den Militarismusmakel überzeugend ablegen.

  22. 2.

    Interessant; wusste ich nicht. Ja, diese immergleichen Argumente lese ich auch immer wieder. Ich bin froh über dieses Bauwerk. Und dieses kann nichts dafür, dass der Vorgänger missbraucht wurde.

  23. 1.

    Die mehreren, selbst christlichen Initiativen bestehen zu einem großen Teil aus reiner Personalunion: 50 Menschen, 34 Vereine. Es ist eine Wonne, differenziert mit engagierten Menschen eine halbe Stunde und mit Herzenslust über unterschiedliche Gewichtungen beim Projekt zu streiten und es ist zäh, die immergleichen Argumente, bloß von einem anderen Pseudonym, zu lesen.

    Keine Frage, dass genausoviele Argumente für wie gegen die Kirche sprechen und nur das persönliche Engagement darüber Aufschluss gibt, um welche Gewichtung es dabei geht. Wer denn inhaltlich einsteigen will.

    Würde die Initiative gegen Militarismus ihr Ansinnen wirklich zu Ende denken, würde sie die Forderung erheben, sämtliche verbliebene Stadttore in Pdm. abzureißen. Sie waren im Grunde genommen Durchlass- u. Kontrollstellen für eingesperrte Soldaten der Garnisonsstadt. In Variation ist es so mit anderen hist. Bauten aus vordemokr. Zeiten. Hier und anderswo.

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