Lärm soll verringert werden - Berlin prüft Ausweitung von Tempo-30-Abschnitten auf Hauptstraßen

Wird es in Berlin künftig mehr Tempo-30-Zonen geben? Der Senat prüft das derzeit. Damit soll vor allem der Verkehrslärm verringert werden. In einem ersten Schritt soll ein Nachtkonzept erarbeitet werden.
Der Senat prüft derzeit die Ausweitung von Tempo-30-Abschnitten auf Hauptstraßen in Berlin. Damit solle vor allem der Verkehrslärm verringert werden, heißt es in einer Antwort der Verkehrsverwaltung auf eine parlamentarische Anfrage, über die die DPA am Freitag berichtete.
In einem ersten Schritt will der Senat demnach ein Tempo-30-Nachtkonzept erarbeiten. Es soll zeigen, auf welchen Hauptstraßen-Abschnitten zunächst in den Nachstunden Tempo 30 statt 50 gelten soll.
Auswirkungen auf Verkehr und ÖPNV?
Anschließend soll es ein Konzept für ganztätige Tempo-30-Zonen geben. Dabei werde geprüft, was dies für den Verkehr und auch für den Fahrplan der BVG-Busse bedeuten würde.
Die Senkung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 50 auf 30 Stundenkilometer verringere den Straßenlärm so stark, als seien rund 40 bis 50 Prozent weniger Fahrzeuge unterwegs, sagte der Sprecher der Verkehrsverwaltung, Jan Thomsen, dem "Tagesspiegel" [tagesspiegel.de].
Verkehrssicherheit bisher im Fokus
Bislang gibt es in Berlin bereits rund 70 Abschnitte auf Hauptverkehrsstraßen, auf denen Tempo 30 gilt. Überwiegend wurde dort die zulässige Geschwindigkeit reduziert, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen - etwa vor Schulen und Kitas.
Das Ziel einer Ausweitung von Tempo-30-Zonen ist im Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und Linken verankert. Auch die Berliner Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (Grüne) setzt sich dafür ein. Die Lärmreduzierung für Anwohner von Hauptstraßen wurde zudem in einem Lärmaktionsplan beschlossen. Flächendeckend Tempo 30 einzuführen, ist in Deutschland jedoch rechtlich nicht möglich.
Sendung: Inforadio, 06.05.2022, 9 Uhr