Pläne in Hohensaaten - Umweltminister Vogel lehnt Rodung für Solarpark ab

Mi 04.05.22 | 09:15 Uhr
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Axel Vogel (Bündnis 90/Die Grünen), Brandenburger Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (Quelle: dpa/Soeren Stache)
Bild: dpa/Soeren Stache

Ein niedersächsischer Investor plant einen großen Solar- und Industriepark in Hohensaaten - dafür müssten mehrere Hundert Hektar Wald gerodet werden. Das lehnt Umwelminister Axel Vogel strikt ab. Es gebe genug andere Flächen, sagte er dem rbb.

Der Brandenburger Umweltminister Axel Vogel (Grüne) hat den Plänen für einen Solarpark in Hohensaaten (≈Märkisch-Oderland) eine Absage erteilt. Im rbb24 Inforadio sagte Vogel am Mittwoch, es gebe ausreichend andere Flächen. Es sei "völlig absurd", für einen Solarpark Wald zu roden.

Im Stadtteil Hohensaaten der Gemeinde Bad Freienwalde will die niedersächsische Lindhorst-Gruppe einen 250 Hektar großen Solarpark und einen Industriepark errichten. Das haben Recherchen der Plattform "Correctiv" und des rbb ergeben. Demnach sollen dafür mehr als als 350 Hektar Wald gerodet werden

Mehr als 55.000 Solaranlagen in Brandenburg

Die Wälder würden benötig, um Kohlendioxid natürlich zu binden und müssten daher erhalten werden, sagte Vogel weiter im rbb24 Inforadio. Sinnvoller seien Solarenergieanlagen hoch über Ackerflächen (Agri-Photovoltaik-Anlagen). Darunter könne dann weiter angebaut werden.

"Damit profitieren ja sowohl die Landwirtschaftsbetriebe, die eine zusätzliche Einnahmequelle haben, als auch wir insgesamt, weil wir mehr erneuerbaren Strom zur Verfügung haben", sagte Vogel. Bei Photovoltaik wird Sonnenlicht mit Hilfe von Anlagen, auf freien Flächen oder Hausdächern, in Strom umgewandelt.

Nach jüngsten Angaben sind in Brandenburg 55.578 Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von 4,6 Gigawatt installiert. 30 Prozent davon befinden sich auf Hausdächern und 70 Prozent auf freier Fläche. Der Anteil von Photovoltaik an der Brutto-Stromerzeugung lag 2019 in Brandenburg bei sieben Prozent, am Brutto-Stromverbrauch bei 17,3 Prozent.

Daneben spielen vor allem Windkraft und Biomasse eine Rolle. Bis 2040 soll die Stromerzeugung aus Sonnenlicht fast verdreifacht werden und mindestens zwölf Gigawatt Leistung erreichen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 04.05.2022, 8:30 Uhr

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39 Kommentare

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  1. 39.

    Wie bereits in #1 beschrieben, ist die irreparable Vernichtung unserer Umwelt mit dem Ziel "erneuerbare Energien" zu erzeugen absoluter Unfug und schafft kein Vertrauen in die eigentliche Zielstellung. Dann hätte man auch alles so lassen können wie es war.
    Was ist denn eigentlich aus den Projekten geworden, nach denen Europa in Nordafrika riesige Paneelfelder errichten und den Strom über Unterwasser-Übersee-Kabel nach Europa bringen wollte.
    Alles zerschlagen?
    Es gibt dort viel mehr Sonnentage und die Intensität ist auch höher. Und die Staaten hätten bestimmt auch mitverdient.
    Wenn die einzige Idee ist unsere Wälder abzuholzen für Paneele, Windmühlen und provitgierige Automobilinvestoren, haben die Verantwortlichen bis heute nichts kapiert.

  2. 38.

    Seltsames Statement. Typisch doppelzüngiges Politikgerassel. Entschieden ist entschieden.

  3. 37.

    Landgraf, bleibe hart!

  4. 36.

    Das Problem ist das Windräder und Solarfelder irgendwo gebaut werden müssen da unsere Regierung auf Kohle + Kernkraftwerke verzichten möchte. Und da ist mir pers. lieber es werden freie Flächen genutzt statt Wälder abzuholzen.
    Aber vielleicht kommen wir ja in Zukunft mit Geothermie in Deutschland besser voran!
    https://www.tagesschau.de/wirtschaft/technologie/geothermie-107.html

  5. 35.

    Sehr gut! Jeder Baum sollte möglichst erhalten bleiben. Ich wünsche viel Erfolg.

  6. 34.

    Herr Vogel bleibt in diesem Artikel schuldig, wie er solide, in Eigentümerrechte, rechtssicher eingreifen will, statt mit Ideologie (s)einen Willen/Meinung auszudrücken... da muss noch mehr kommen... Der Förster, Herr Krüger, kann mit Meinungen nichts anfangen.

  7. 33.

    Herr Vogel bleibt in diesem Artikel schuldig, wie er solide, in Eigentümerrechte, rechtssicher eingreifen will, statt mit Ideologie (s)einen Willen/Meinung auszudrücken... da muss noch mehr kommen... Der Förster, Herr Krüger, kann mit Meinungen nichts anfangen.

  8. 32.

    Richtig. Und wie sie schon dagten war es eine Schande von Woidke und Steinbach, wie die sich haben über den Tisch ziehenlassen. Das Beispiel Tesla macht Schule. Es soll ja jetzt schon mehrere weitere Anfragen gegeben haben
    Das mit der Solarfirma war nur eine. Bleibt zu hoffen, dass man diesmal beim NEIN bleibt.

  9. 31.

    Wann kommt eigentlich mal der Artikel : Brandenburger Investor errichtet Solarpark und Windkraftanlagen in: zum Bsp. Bayern, BW, oder Niedersachsen ?

  10. 30.

    Diese Tendenz könnte auch daran liegen, dass der MENSCHENGEMACHTE Klimawandel nur eine Hypothese ist.
    Und es gibt halt Menschen, die halten ein Handeln aufgrund einer Vermutung für Aktionismus.
    Wenn jemand mit Windrädern unzählige Tiere umbringen will, lieber auf Solar- als auf Kernkraftwerke setzt, kurzum: wenn er statt auf zuverlässige, lieber auf unzuverlässige Möglichkeiten der Energieumwandlung setzt, dafür Wälder abholzen, dort riesige Betonsockel "pflanzen" und diverse Industrien abwickeln möchte, sollte man SEHR genau darüber nachdenken, was man tut.
    Ob es unzweifelhaft richtig ist.
    Und welchen Preis es fordert.

  11. 29.

    Auch Freiflächen sind schützenswert- nicht nur der Wald.
    Nur weil eine Freifläche irgendwann mal geschaffen wurde, ist das kein Grund, dort Solarfelder, Windräder, oder Stromtrassen zu errichten. Da spielen Sie nur den Investoren in die Hände, die billige Freiflächen, ohne Aufwand, brauchen.

  12. 28.

    Es wurden aber schon Teile von Wälder in Brandenburg für Solarparks und Windräder gerodet.

  13. 27.

    Die Meinungen hier sind ja ziemlich eindeutig "Für den Wald" und der schließe ich mich an. Es gibt genug freie Flächen im Land die bebaut werden können!

  14. 26.

    Zum Glück, sehr gute Entscheidung. Einen Wald einfach so zu roden ist wirklich nicht die beste Lösung.

  15. 25.

    Entscheidend für Musk war, dass das der Standort mit dem einfachsten Verfahren war. Wenn Musk sich in BW angesiedelt hätte, hätte er mit seinen kriminellen Methoden keinen Erfolg gehabt. Er wußte, warum er in den Osten geht. Hier hat man ihm gehuldigt und zu allem ja und amen gesagt und alle Augen zugeordnet.
    Die Ossis haben einen Kniefall gemacht und ihm freie Hand gewährt, in jeder Beziehung.
    Und es wird Zeit, dass es jetzt schon drei Verbände sind, die das aufrollen. Über Tesla ist noch nicht das letzte Wort gesprochen.
    Und ihre 6Mill. könnenen sie sich sonstwohin klemmen. Da sind doch gar keine freien und qualifizierten Arbeitskräfte bei oder glauben sie die bunten ung gepiercten jungen Berliner gehen zu Tesla arbeiten.? Jetzt muss ich aber lachen.


  16. 24.

    Gerade Cottbus, ist doch auf neue Industrie-Arbeitsplätze und damit unsere Steuer-Milliarden angewiesen. Was haben Sie da, gegen ein paar tausend Arbeitsplätze, an der A10 ? Dann müsste man auch den Strukturwandel in der Lausitz sofort stoppen - und keine neuen Arbeitsplätze mehr schaffen ? In einer Randregion sollen neue Arbeitsplätze geschaffen werden und am Berliner Ring sollen Windparks, Solarparks und Monokulturen entstehen ??? Das ist Unökonomisch und Unökologisch.

  17. 23.

    Lothar kennt den Unterschied bei der Rechtslage nicht nur in Bezug auf LBO und BImSchG Er gehet deshalb gerne jeden verbal an, der ihn bei der Fabrik im Industriegebiet Freienbrink-Nord daran erinnert.

  18. 22.

    Wälder schützen ist wunderbar, Herr Umweltminister !!!
    Aber andere Landschaften, haben von Natur aus bzw. durch großräumige Landwirtschaft, gar keine großen Waldgebiete. Wie sollen diese Lebensräume geschützt werden ??? Gilt weiterhin das Motto : Was einmal versaut ist - bleibt und wird weiter versaut ??? Viele wichtige Feuchtwiesen/Feuchtgebiete um Ketzin/Havel sind ausgetrocknet und verschwunden-der Wald wurde in der DDR, schon für die Landwirtschaft abgeholzt. Ein einzelnes Waldgebiet in Brandenburg zu erhalten- ist für unsere Umwelt und damit unser Klima zu wenig und inakzeptabel. Die Lebensräume in Brandenburg, sind vielfältig und in ihrer gesamten Vielfältigkeit schützenswert.

  19. 21.

    Das hängt vermutlich davon ab, ob es in der Bevölkerung mehr Naturliebhaber oder mehr Grünenwähler gibt, hm?

  20. 20.

    Soll doch die Niedersächsische Firma in Niedersachsen Wald roden für ihre Anlage mal sehen wie die Leute da darüber denken

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