Vergünstigung im ÖPNV - Bundesrat beschließt Neun-Euro-Ticket

Drei Monate lang ÖPNV für je neun Euro: Am Freitag hat der Bundesrat diesen Rabatt beschlossen. Noch aber ist offen, wer die zusätzlichen Busse und Bahnen bezahlt - die Berliner Verkehrssenatorin hat da einen Wunsch.
Die geplanten Neun-Euro-Monatstickets für Busse und Bahnen im Sommer können kommen. Der Bundesrat stimmte am Freitag dem vom Bundestag beschlossenen Finanzierungsgesetz für die Sonderaktion zu, die ab 1. Juni für drei Monate starten soll.
Der Bund will 2,5 Milliarden Euro bereitsstellen, damit ab Juni bundesweit ÖPNV-Unternehmen ein Monatsticket für neun Euro anbieten können. Der Rabatt soll auch im Juli und August gewährt werden.
Die Berliner Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (Grüne) hatte die geplabte Entlastung zuvor begrüßt. Dem rbb sagte sie am Freitagmorgen: "Ich finde es gut, dass es nicht nur Entlastungen gibt sozusagen für die, die Autofahren. Sondern, dass auch an die gedacht worden ist, die vielleicht den ÖPNV lieber nutzen wollen."
Kann das Angebot die höhere Belastung stemmen?
Jarasch rechnet damit, dass für die öffentlichen Verkehrsunternehmen Zusatzkosten entstehen könnten. Diese müssten vom Bund übernommen werden. Die ermäigten Tickepreise seien abgesdeckt, sagte sie rbb24 Inforadio. "Was aber bisher nicht abgedeckt ist über die Ticketgeschichten hinaus, sind die Mehrverkehre, die wir bestellen werden."
Am Donnerstag hatten BVG und S-Bahn bekannt gegeben, dass sie von Juni bis August eine engere Taktung und mehr Fahrzeuge auf vielen Strecken einplanen. So sollen Berlin und das Umland besser den erwarteten Zustrom bewältigen können. Ungünstig sei, dass dieser Rabatt in die Zeit der Sommerferien falle, so die Senatorin. "Das bedeutet, dass natürlich gerade der Ausflugs- und Freizeitverkehr zunehmen wird."
Noch sei die Auslastung des Berliner ÖPNV allerdings deutlich niedriger als vor der Pandemie, sagte Jarasch.
Sendung: rbb24 Inforadio, 20.05.2022, 7.05 Uhr