Habeck besucht PCK-Raffinerie - "Wir brauchen Schwedt"

Mo 09.05.22 | 22:18 Uhr
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Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) spricht mit der Belegschaft der PCK Raffinerie vor dem Hintergrund des geplanten Öl-Embargos der EU gegen Russland. (Quelle: dpa/M. Skolimowska)
Video: rbb|24 | 09.05.2022 | Material: ARD aktuell | Bild: dpa/M. Skolimowska

Die Bundesregierung sieht gute Chancen, PCK in Schwedt auch bei einem Öl-Embargo gegen Russland zu erhalten. Bei seinem Besuch der Raffinerie machte Wirtschaftsminister Habeck den rund 1.200 Beschäftigten Hoffnung.

Die Bundesregierung sieht gute Chancen, die Raffinerie PCK mit rund 1.200 Beschäftigten bei einem Öl-Embargo der Europäischen Union gegen Russland zu erhalten. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) machte den Mitarbeitern bei seinem Raffinerie-Besuch am Montagabend Mut: Trotz des geplanten EU-Ölembargos gegen Russland soll die Anlage eine Zukunft haben. Und die aus Schwedt versorgten Tankstellen in Ostdeutschland sollen auch künftig Sprit bekommen.

Im Unternehmen stiften die Embargopläne der Europäischen Union aus zwei Gründen Unruhe: Die Raffinerie hängt bisher vollständig am russischen Öl - und sie hat einen russischen Betreiber, den Staatskonzern Rosneft. Zur Betriebsversammlung mit Habeck kamen die Beschäftigten so zahlreich, dass sie nach draußen verlegt wurde.

Habeck: "Ich will Sie nicht verkackeiern"

Auf der Terrasse stieg Habeck mit dem Mikrofon in der Hand auf einen Tisch, um besser gehört zu werden. Und er schlug einen verständnisvollen Ton an: "Ich will Sie nicht verkackeiern und Ihnen auch nicht irgendwie den Himmel rosarot malen. Es kann sein, dass es an irgendeiner Stelle hakt, es kann sein, dass irgendwas nicht funktioniert." Aber wenn sein Plan aufgehe, dann habe das Werk Zukunft und Perspektive.

Habeck sprach von drei Elementen, die zusammenkommen müssten: Die Vorbereitungen für neue Öllieferungen aus anderen Ländern über Schiffe via Rostock; Finanzhilfen des Bundes für mögliche Mehrkosten nach der Umstellung - denn das Öl aus anderen Quellen ist teurer; und eine mögliche Treuhandstruktur anstelle des bisherigen Betreibers Rosneft. "Wenn alles drei klappt, dann haben Sie eine Jobsicherheit für die nächste Zeit", versprach Habeck. "Wir brauchen Schwedt."

Weiterentwicklung zu Wasserstoffen

Nach Habecks Vorstellungen soll Tankeröl in Rostock und Danzig angelandet und über Pipelines in die riesige Anlage an der deutsch-polnischen Grenze gebracht werden. Langfristig könnte sich PCK dann weiterentwickeln hin zu Wasserstoffen - denn wegen der Klimawende sei ja ohnehin eine Abkehr von fossilen Brennstoffen nötig, sagte Habeck.

Deutschland ist nach Worten Habecks für einen Eigentümerwechsel gerüstet. Die juristischen und finanziellen Vorbereitungen seien abgeschlossen, sagte der Grünen-Politiker. "Für alle Eventualitäten haben wir eine Antwort, falls sich die Eigentümerstruktur in Schwedt ändern sollte."

Das Öl könne auch aus der nationalen Reserve kommen, sagte Habeck. Die Bestellung von Öl-Tankern müssten die Eigentümer machen. Er hoffe auf einen Eigentümer, der sage, er habe die Zeichen der Zeit erkannt. Wie ein Eigentümerwechsel zustande kommen könnte, wollte Habeck aber nicht sagen. "Wir sind mit vielen Akteuren im Gespräch." Der Austausch sei aber vertraulich.

Shell könnte bei Eigentümer-Wechsel eine Rolle spielen

Als sicher gilt, dass der zweitgrößte Anteilseigner von Schwedt, der Shell-Konzern, eine Rolle spielen könnte. Er hatte bereits Gespräche bestätigt. Während Rosneft über die Hälfte von Schwedt hält, sind es bei Shell knapp 40 Prozent. Der Rest liegt bei der italienischen Eni.

Eine Möglichkeit des Eigentümerwechsels wäre eine sogenannte technische Insolvenz, wenn Rosneft selbst kein Öl mehr für die Raffinerie wegen des bis Jahresende geplanten Embargos oder der Sanktionen liefern könnte. Einen anderen Weg würde das neue Energiesicherheitsgesetz eröffnen, das eine Enteignung möglich macht. Es wird voraussichtlich im Juni in Kraft treten können.

Karte: Die Ölpipeline Druschba (Freundschaft) von Russland nach Schwedt/Rostock/Leuna. (Quelle: rbb/© OpenStreetMap contributors)

Woidke: "Die Versorgung muss funktionieren"

Der Brandenburger Ministerpräsident Dietmar Woidke begrüßt, dass sich der Bund für den Erhalt der PCK-Raffinerie in Schwedt einsetzt.

Der SPD-Politiker sagte am Montagabend im rbb-Fernsehen, der Besuch von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) habe ein wichtiges Signal für die Belegschaft, die Region und das Land Brandenburg gesendet: So habe Habeck nochmal deutlich gemacht, dass man die bevorstehenden riesengroßen Probleme gemeinsam lösen wolle.

Woidke betonte, er sei froh über die gute Zusammenarbeit in den vergangenen Wochen und dass Habeck diese weiter fortführen wolle, um den Menschen in Schwedt eine gute Zukunft zu geben.

Woidke zeigte sich aber auch besorgt, dass die Lieferungen für Schwedt aus neuen Quellen nur bis zu 70 Prozent der bisherigen Leistung ausmachen würden. Der Ministerpräsident forderte : "Die Versorgung muss funktionieren. Wir reden hier über kritische Infrastruktur." PCK-Chef Ralf Schairer versicherte: "Wir tun alles, um unseren Weiterbestand zu sichern."

Kritische Stimmen aus dem Publikum

Die Belegschaft hörte sich Habecks Rede in Ruhe an. Anschließend gab es aber einige kritische Stimmen. Eine Mitarbeiterin forderte, die Druschba-Pipeline, die Schwedt mit russischem Öl versorgt, aus dem geplanten EU-Embargo herauszunehmen. "Es wird nicht funktionieren."

Ein Beschäftigter, der seit 27 Jahren bei PCK ist, nannte die Entscheidung falsch, aus "political correctness" auf russisches Öl zu verzichten. Hintergrund für die EU-Sanktionen ist allerdings der verheerende russische Angriffskrieg in der Ukraine. Habeck hielt dagegen, dass das Embargo mit großer Sicherheit komme. Der Belegschaft rief der Minister zu: "Wenn Sie eine bessere Idee haben - her damit."

IGBCE: Anzahl der Beschäftigten soll mindestens bleiben

Für die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie ist das Wichtigste, die Zahl der Beschäftigten bei PCK mindestens zu erhalten. "Von denen darf definitiv keiner auf der Strecke bleiben", sagte IGBCE-Bezirksleiter Rolf Erler der Deutschen Presse-Agentur.

Die Raffinerie versorgt große Teile Ostdeutschlands und selbst Teile Westpolens. Neben Benzin, Diesel und Heizöl wird auch Kerosin für den Flugverkehr produziert.

Sendung: rbb|24 Brandenburg Aktuell, 09.05.2022, 19:30 Uhr

51 Kommentare

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  1. 51.

    So wie die klimaschädlichen Herstellung und Entsorgung der Brennstoffzelle.
    Bei den BVG-Bussen, die ja innerstädtische Linien befahren, würde ich den Vorteil von H2 auch bezweifeln, denn wie hoch die Batterieskalierung inzwischen getrieben wird, sieht man ja an Norwegens erstes batteriebetriebenes Containerschiff.
    Aber der H2-Betrieb ist bei diesen vielen Fahrkilometern klimafreundlicher, als der Dieselbetrieb, auch bei dreckig erzeugtem H2.

  2. 50.

    Das große Müllauto ist eine H2-Nische und bereits schön leise für die BSR unterwegs, weil eben die Batteriereichweite zu klein ist. BVG-Busse fahren dem gegenüber eine feste Route und laden bei Gelegenheit nach. Beim PKW hat H2 derzeit keine Chance.
    https://efahrer.chip.de/e-wissen/wasserstoff-im-pkw-wird-abgehaengt-warum-die-zeit-der-akku-alternative-ablaeuft_101550
    EE braucht man sowohl für H2 als auch zum Laden der Batterien, bei letzterem aber eben weniger. Andere Sektoren für H2 haben Sie ja erwähnt.

    Akku-Recycling scheitert derzeit großtechnisch vor allem an der Verfügbarkeit von alten Batterien, ist aber grundsätzlich zu mind. 95 % technisch möglich. Der CO2-Rucksack aus der Batterieherstellung ist in aller Munde, der aus der H2-Tankherstellung aber noch nicht. An welche seltenen Erden haben Sie für die Akkus gedacht?

  3. 49.

    Das funktioniert dann aber eben auch nur mit diesem einen Hersteller, da die Batterien nicht standardisiert sind, sondern anders als bei Maglite das Know-How der Konzerne beinhalten. Vor rd. zehn Jahren gab es dazu bereits von zwei Autokonzernen Ansätze wie auch von einem israelischen Start-Up. Alles drei ist Geschichte. Hier am Westhafen steht eine relativ neue Wechselstation, die mit Blick auf das Taxigewerbe von Frau Günther eröffnet worden ist. Auf der Straße fallen mir persönlich aber eher Lademonster wie der Ioniq 5 in Beige auf. Zwischendurch mal ein Käffchen trinken und den danach gleich wegbringen dauert länger als den an einem HPC-Lader auf 80% zu laden.

  4. 48.

    Bis zu seinem Besuch in Schwert hielt sich Herr Habeck sehr bedeckt und thematisierte solche Marginalien, wie die Besitzverhältnisse. Jetzt auf einmal redet er von den Chancen für das Weiterbestehen dieses petrolchemischen Komplexes. Da sieht man, wie ernst die Lage wirklich ist. Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen; Herr Habeck hat derzeit soviel "Baustellen", daß es einem wie die Quadratur des Kreises vorkommt. Mal sehen, wann ihm die Probleme über den Kopf wachsen.

  5. 47.

    Der chin. Autobauer tauscht wie in einer Garage automat. Die Autoakkus. Man muss nur noch selbst auf Startposition fahren und nach ca. 5 Min..wieder raus fahren.
    Weiss allerdings nicht was das kostet.

  6. 46.

    Ich habe mit Maximalwerten überschlagen und war auch bezüglich der H2-Rechnung sehr großzügig. Klar entsteht beim Laden und Entladen Wärme, ist ja kein Perpetuum Mobile.
    Aber es ist wahrscheinlich so wie @Adrian sagt, dass wir alle aneinander vorbeireden. Fakt ist, dass die Herstellung von H2 grün sein muss und das man dafür sehr viel erneuerbare Energie braucht, die an anderen Stellen nicht fehlen darf. Ansonsten steigt der Fußabdruck weiter und wir hatten alle Spaß beim rumorgeln mit Wasserstoff.

  7. 45.

    Man sollte hier analog zu Gazprom die PCK-Raffinerie unter eine deutsche Leitung stellen, um Versorgungssicherheit auch für den kommenden Winter zu gewährleisten.

  8. 44.

    Ich glaube wir reden ein bisschen aneinander vorbei. Es gibt nur sehr wenige, die glauben H2 würde im Verkehr konkurrenzfähig sein. Ich gehöre nicht dazu. Ich sage lediglich, dass H2 mit Sicherheit eine große Rolle in der Zukunft spielen wird, weil es für andere Anwendungen als das Tanken von Autos von urerlässlich bis gut geeignet rangiert.

  9. 43.

    Schade, dass Ihr Interesse an den Grünen offensichtlich nach "Keine Waffenlieferungen" erlahmt ist. Die waren sich durchaus bewusst, dass das nicht immer mit der Wahrung der Menschenrechte vereinbar sein könnte. Was ist für Sie wichtiger?

  10. 42.

    Na jetzt gehts ja noch weiter mit der Bilanz. Denn H2 muss flüssig transportiert werden, damit man überhaupt Reichweite realisiert. Kosten wieder zusätzlich Energie.
    Der einzige Vorteil dürfte in der Tankgeschwindigkeit liegen. Vielleicht liegt die Zukunft in irgendeiner Art Akku, dessen gespeicherte Energie in einer Art Kapazitätsgel steckt, die an den Tankstellen einfach vorgeladen zur Verfügung steht und beim tanken gegen die entladene Substanz ausgetauscht wird. Ganze Batterieblöcke zu tauschen wurde auch schon überlegt.
    Eisen ist sehr schwer, sodass hier die Energiedichte bezogen auf die Masse kleiner sein wird.
    So oder so gehts ja in der Mobilität nur um die effizienteste Speichertechnologie für elektrischen Strom. Wer zukünftig immer noch auf Carnot-Prozesse beim Antrieb setzt, hat was grundsätzlich nicht kapiert.

  11. 41.

    Sonja ich stimme Dir zu,
    Was ist nur aus unserer „ Grünen Antikriegspartei “ geworden.
    Macht versessen und realitätsfern. Für mich nicht mehr wählbar.

  12. 40.

    Genau, dass wäre überhaupt das schlaueste gewesen die Pipeline aus Russland nach Schwedt zukünftig für H2 zu nutzen, den die Russen mit regenerativer Energie herstellen. Aber nein, der Idiot träumt lieber von einem Zarenreich oder was auch immer und fängt Krieg mit der Ukraine an.
    Im Ergebnis wird das Zeug verflüssigt bei -253°C aus Saudi Arabien kommen. Und genau diese -253°C treiben die Transportkosten gewaltig in die Höhe und keine Ahnung mit was die Tanker angetrieben werden.

  13. 39.

    "Woher nehmen Sie diese " sichere" Information? "
    Der Abschluss der kartellrechtlichen Prüfung mit dem Ergebnis, das Rosneft den von Shell angebotenen Anteil übernehmen darf, heißt noch lange nicht, das Rosneft diesen auch übernehmen kann.
    Soweit bekannt, liegt das Verfahren zuständigkeitshalber beim Wirtschaftsministerium. Und 'wenn' von denen ein OK kommt, dann... Wenn das Wörtchen 'wenn' nicht wär.
    Solange bleibt noch immer Shell Miteigner und offensichtlich gehen Pläne dahin, das bei einem Versuch durch Rosneft die Produktion / den Betrieb einzuschränken, deren Anteil dann zwangsweise zu verwalten und Shell dann als Verwalter einzusetzen.
    Siehe auch Gazprom: https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Fachthemen/ElektrizitaetundGas/Versorgungssicherheit/aktuelle_gasversorgung/Treuhand/artikel.html

  14. 38.

    "Akku max. 95 % "
    Das ist die Ladeeffizienz. Sobald entladen wird, fällt diese. Die Wärmeenergie die beim entladen entsteht muss ja irgendwo her kommen.
    Wieso nur immer EHE? Allein die chemische Industrie benötigt soviel H2, das es unmöglich wäre mit der heute verfügbaren Menge grünen H2 auch nur ansatzweise die Düngemittelproduktion aufrecht zu halten.
    Abgesehen von Stahl- und Zementproduktion ebenso wie in der Glas- und Aluminiumindustrie. Der Einsatz ist keine Frage des ob, sondern nur noch des wann (ist genügend Kapazität vorhanden).

    Wenn Windräder und Solarparks abgeschaltet werden müssen, ist die Effizienz = 0.
    Solange seltene Erden, aufwendige Prozesse und fehlendes 100% Recycling bei der Akkuverwendung keine Berücksichtigung finden, ist jede Effizienzrechnung - auch für neue Technologien z.B. Trockenackus, ein reines Milchmädchenmathe.
    Ein Müllauto bräuchte 6To Akku... Und auch sonst sehenswert.
    https://www.arte.tv/de/videos/092139-034-A/xenius-wasserstoff/

  15. 37.

    Shell? die wollen doch in kürze die Petrochemie in Wesseling aufgeben, warum sollten die dann noch Schwedt betreiben? Und für Wasserstoff braucht man neue Anlagen, Leitungen, die verlustfrei das Gas transportieren und auch eine Wasserstoff basierte Industrie wie effiziente Herstellung von Methanol etc.! Alles was der Mann hier sagt sind Wünsche aber keinerlei reale Perspektiven. Schaut nach Rostock, Wismar oder Stralsund, was ist aus den vollmundigen Ankündigungen der Politiker für die Werften geworden. Verläuft im Sande. Toll wird es wenn Schwedt still steht, dann Stehen wir alle an den Tankstelen an und zwar richtig lange.

  16. 36.

    PEM Elektrolyse ist >80% effizient, aber geschenkt. Letztlich ist es natürlich eine ökonomische Frage: Sind Batterien billiger oder teurer als H2? Diese Frage ist noch nicht endgültig geklärt, an beiden Techniken wird ja noch fleißig geforscht. Lithiumbatterien werden es wohl nicht, wenn man genug Strom für ein paar Wochen Dunkelflaute speichern möchte. Aber vielleicht eine Chemie auf Eisenbasis. Mal kucken was die Zukunft bringt. Hauptsache nicht fossil.

  17. 35.

    Solche saisonale Speicher hatte Baerbock wohl auch im Sinn gehabt, als sie über die Speicherkapazitäten im Netz nachdachte. Das war aber vielen zu kompliziert wie das breit angelegte Interview des DLF auch nicht den Raum für ausführlichen Erläuterungen bot. Viele dachten nur an das Stromnetz wie ja z.B. auch eine langes Interview mit den Bürgermeistern von Zürich, Wien und Berlin zu diversen Themen oft auf Müllers Aussage zum 365€-Ticket reduziert worden ist.

  18. 34.

    D"ie Raffinerie hängt bisher vollständig am russischen Öl - und sie hat einen russischen Betreiber, den Staatskonzern Rosneft.
    ...
    Während Rosneft über die Hälfte von Schwedt hält, sind es bei Shell knapp 40 Prozent."
    https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2022/05/pck-habeck-schwedt-brandenburg-raffinerie-oel-embargo-woidke.html
    Über diese gut 50% wird diskutiert wie auch der Vorkauf der Shell-Anteil durch Rosneft derzeit schwebend unwirksam ist.

  19. 33.

    Das klingt ja schon ganz anders. Die H2-Nische im Verkehr ist immer kleiner geworden. Der Einwand, dass man zunächst genügend EE für die Erzeugung grünem H2 haben muss, ist berechtigt. Deren Ausbau muss energisch vorangetrieben werden. Selbst in Berlin gäbe es Platz für Windräder, wenn auch nicht, wie so manch anderer gern vernunftlkräftig provozierend vorschlägt, auf dem Tempelhofer Feld. Es gäbe noch genügend Dächer und Agri-PV.

    Allein der Straßenverkehr benötigt derzeit hauptsächlich fossile Primärenergie in Höhe von rd. 800 TWh/a, mit Batterien wären es nur noch gut 200 TWh/a, mit Wasserstoff wäre es bestenfalls ein Nullsummenspiel, wenn nicht sogar mehr. Die Grafik zeigt dabei auf, wo für H2 die Reise hingehen könnte.

    Als grobes Gedankenspiel: Wäre Putin schlau gewesen, hätte er begonnen, in Sibirien Windräder aufzustellen und LOHC durch die Pipeline schicken oder auch dem Erdgas H2 beizumischen. So manches autokratisches Regime am Golf ist da weiter.

  20. 32.

    Woher nehmen Sie diese " sichere" Information?
    Und weshalb wird über eine Enteignung diskutiert?

  21. 31.

    E -> H2 max. 70 % H2 -> E max. 80% macht also 56 % ok großzügig 60 %! Akku max. 95 %
    Die Verluste bei EHE sind insgesamt bis zu sechs mal höher als bei EE.

  22. 30.

    "falls der Anteil der regenerativen Energie stark gesteigert werden soll"
    Die kleine Nebenbedingung auf Wiki haben sie wohl übersehen. Darum gehts, sie müssen erstmal regenerative Energie im Überfluss produzieren, bevor sie anfangen sich mit H2 Ersatz zu beschäftigen. Wir decken ja nicht mal unseren bisherigen Bedarf mit regenrativer Energie; sind tatsächlich davon noch meilenweit entfernt. Und der Energiehunger steigt mit dem Wegfall der fossilen Energie mindestens um das selbe Maß aber real (wirkungsgradbedingt) natürlich um ein vielfaches mehr.
    Und da soll Schwedt also in den nächsten Jahren zur H2-Raffenerie 2.0 umtransformiert werden?? Zu welchem CO2-Preis??

  23. 29.

    Chemisch wertvoll?? Natürlich Wärmeenergie, für unsere Stahlwerke, Glashütten etc. Aber wenn sie das nicht über regenerative Energie erledigen, dann vergrößern sie den Fußabdruck gewaltig. Und sie brauchen um Größenordnungen mehr grüne Energie, denn der Brennwert von H2 bezogen auf sein Volumen ist auch grotten schlecht.

  24. 28.

    H2 macht wenig Sinn als Energiespeicher z.B. in PKW, es ist aber ein unabdingbar notwendiger Stoff für die Industrie. Als Ausgangsstoff in der chemischen Industrie zum Beispiel (Haber-Bosch lassen grüßen), oder zur Stahlherstellung ohne Koks. Auch als saisonaler Speicher für Elektrizität kann es durchaus was taugen. E2E Wirkungsgrade um die 60% sind gar nicht so schrecklich. Ob das tatsächlich kommt hängt natürlich von der Entwicklung auf dem Batteriemarkt ab, aber dumm ist es nicht sich diese Option auch mal näher anzusehen.

  25. 27.

    Es geht darum den total ineffizienten Carnot-Antrieb durch den effizienten Elektroantrieb zu ersetzen. Das Problem ist den so gewonnen Wirkungsgad nicht durch auf der Stromseite unter Mobilitätsbedingungen wieder zu versauen.
    Daher setzen ALLE Mibilitäts-Hersteller auf Akkus, weil die chemisch für nur einen Zweck entwickelt werden, Elektroenergie mit hohem Wirkungsgrad zu speichern und wieder abzugeben. Klar sind die Dinge noch durch Energiedichte und Ladezeiten beschränkt. Aber keiner würde die dreifache Energiemenge zum Speichern der notwendigen Elektroenergie in H2 aufwenden, wenn er tatsächlich versucht nachhaltig zu sein.
    Oder schwimmen wir inzwischen in soviel regenerativer Energie, dass wir es uns leisten können, diese Energie zu verplempern??
    Genau deswegen das Beispiel Norwegen, die tatsächlich in grüner Energie schwimmen und trotzdem auf den Wirkungsgrad achten!!

  26. 26.

    Die Leute glauben ihm hoffentlich nicht! Schon die Aussage,"in nächster Zeit " solltet ihr alle mal verstehen! Das hat gar nichts mit Sicherheit für einen Arbeitsplatz und einer guten Aussicht auf Stabilität gemein. Wer Arbeit braucht muss nach Wilhelmshaven, da wird einer maroden Stadt geholfen. Ein ganz schwarzer Tag für Ostdeutschland, wie auch schon Tage zuvor. Die Wirtschaft und die Stabilität Ostdeutschlands ist nun extrem geschwächt. Keine Kohle, kein Gas, keine Raffinerie. Das waren Drehkreuze dieser Rohstoffe. Von Ideologie zerstört um den Osten nochmals zu verramschen. Die Menschen sind so leicht zu beeinflussen, das ist wirklich grenzwertig und der Journalismus? Klatschen sie Beifall oder sind sie wach?
    Die Situation wird schamlos ausgenutzt um Techniken zu beschwören für die es nicht mal Träger gibt. Ab morgen tanken wir mit Wasser in einem Benzinauto....

  27. 25.

    Ganz viel blabla und leere Worte eines Ministers, die an den Fakten vorbei gehen.

  28. 24.

    Sorry, Falschinformation, es sind nur knapp über 50%.
    Siehe z.B.: pck.de und weitere Quellen.
    Grüße

  29. 23.

    Wasserstoff ist ein sehr wichtiger Rohstoff bei mannigfaltigen chemischen Prozessen. Aktuell wird er zum großteil aus dampfreformierung von Erdgas gewonnen. Grüner Wasserstoff wird der nächste megatrend werden, aber nicht zur Umwandlung in Bewegungs- oder Wärmeenergie.

  30. 22.

    Was sind denn "Wasserstoffe". Werden da zukünftig noch Deuterium und Tritium produziert?

  31. 21.

    Komisch ist eher, dass manche bei Wasserstoff immer nur an das Fahrne denken. Die Einsatzbereiche sind bedeutend vielfältiger, sogar in Brandenburg.
    https://www.rbb24.de/studiofrankfurt/wirtschaft/2022/02/umweltschutz-weltklimarat-bericht-arcelormittal-eisenhuettenstadt.html
    https://de.wikipedia.org/wiki/Wasserstoffwirtschaft#/media/Datei:Einsatzbereiche_sauberen_Wasserstoff.png

  32. 20.

    Es geht darum die ineffizientesten Carnot-Prozesse durch effiziente Elektroenergieantriebe auszutauschen mit der Problemstellung, die benötigte Elektroenergie so verlustarm wie möglich zu transportieren.
    Das erreicht man bekanntlich mit Akkus und nicht durch Zwischenspeicherung in schlechtere chemische Träger. Einziges Problem ist die notwendige Energiedichte für maximale Reichweite.
    Zeigen sie mir irgendeinen Hersteller der, außer für geförderte Forschungszwecke, versucht, Elektroenergie in H2 zu speichern?

  33. 19.

    Mag sein, dass Habek weiß, wie man reden muss. Er verkauft sich gut. Doch trotzdem erinnert mich die Art und Weise an die vor 30 Jahren und wie schnell die Grünen ihre Grundsätze aufgeben, ist erstaunlich. Ich schaffe es nicht den Grünen zu glauben. Sie haben schon oft genug gezeigt, dass nur sie selbst sich wichtig sind und populistische Rhetorik betreiben.

  34. 18.

    Und Sie übersehen da etwas, Habeck hat vom ersten Tag als Minister gegen russische Energieimporte gewettert. Da gab es den Krieg noch garnicht. Und nun möchte Habeck die Betriebsführung von PCK gern an Shell übergeben? Das nenne ich dann mal nach Habecks Worten unabhängig von ausländischen Konzernen? Shell ist ja zu 100% ein deutsches Unternehmen? Und auch nicht auf höchste "Gewinnoptimierung" ausgerichtet? Und was verändert denn Habeck? Er legt die Energieimporte wieder in ausländische Hände. Das, was er kritisiert, macht er genau so weiter. Nur das alles teurer wird. Und zu #14: Es gab schon immer Firmen die für den Export Waren hergestellt haben. Alle natürlich selbst Schuld? Oh ha, wirklich?

  35. 17.

    @rbb(24): (ich mag das 24 nicht ....)
    Hier mal ein GANZ! EHRLICHES! Danke, das ihr Euch in den letzten Stunden so schnell um die Bearbeitung der Kommentare in den unterschiedlichen Nachrichtenbereichen gekümmert habt.
    Ich hab ja schon Angst, das der angezeigt wird, bevor ich auf abschicken klicke ;)
    Liebe Grüße und Danke, das die Kommentarfunktion auch länger aufbleibt....

  36. 16.

    "alle Hersteller auf Batteriespeicher setzen, wie jüngst Norwegen"
    Sie übersehen dabei etwas.
    Finden Sie es nicht eigenartig, das am nördlichen Polarkreis Solaranlagen auf Dächern installiert werden, während man in Deutschland schon ausgelacht wird, wenn das Satteldach nicht nach Süden zeigt?
    Norwegen ist schon heute das Land mit dem höchsten Überschuss an erneuerbarer Energie. Grund dafür ist unter anderem die rigorose Nutzung von Wasserkraft.
    Die Akkutechnologie auf den Fähren, kleinen Tankern und jetzt im Test für ein Containerschiff, hat einen ganz anderen Hintergrund.
    Es wird damit gerechnet, das alle 75 Seemeilen eine Zitat: "Powerbank" zur Verfügung steht, mit der die Schiffe aufgeladen werden können.
    Den Fähren steht in jedem Hafen ein "MaxiCharger" - das was die als Steckdose beschreiben hat die Größe einer Haustür - zur Verfügung.
    Die Reportage lief heute mehrfach bei Tagesschau24.
    Also bitte nichts vermischen, was nicht vergleichbar ist.

  37. 15.

    Na klar wieder das Märchen vom H2, dass Politiker als ökologisch nachhaltig verkaufen. Nur komisch, dass alle Hersteller auf Batteriespeicher setzen, wie jüngst Norwegen mit dem Containerschiff.
    Kein Mensch der etwas von Physik versteht, versucht wertvolle grüne Elektroenergie mit hohen Verlusten erst in H2 zwischenzuspeichern um es dann wieder mit Verlusten in Elektroenergie umzuwandeln.

  38. 14.

    " Was ist mit den Unternehmen in Deutschland die Material aus Russland geliefert bekommen oder dorthin exportieren."
    Was denken Sie denn, was mit den Unternehmen ist, denen in der Ukraine jetzt ihre gesamten Produktionskapazitäten auf Befehl eines offensichtlich falsch informierten und realitätsfernen Staatschef zerbombt wurden?
    Ich zitiere: "Aus der Russischen Föderation wurden Waren im Wert von 33,1 Milliarden Euro importiert, dorthin gingen Exporte im Wert von gut 26,6 Milliarden Euro."
    https://www.destatis.de/DE/Im-Fokus/Ukraine/_inhalt.html
    Das ist Peanuts.
    Und wer trotz KrimAnnexion und um des Wissens des rechtsstaatlichen Konfliktes sich weiter nur auf diesen Markt konzentriert hat, hat dies eigenverantwortlich und für sich entschieden. Jammern ist jetzt das falsche Signal.


  39. 12.

    Oh nein Tim, da haben Sie entweder meinen Post falsch verstanden oder ich habe mich falsch ausgedrückt.
    Es ging ausschließlich um die Scheinheiligkeit unserer Politiker, die uns vorgaukeln, ohne Energielieferungen aus Russland würde es gehen.

  40. 11.

    @Dominika Heimhöfer Vielleicht sollten Sie sich erst erkundigen und nicht alles vermischen.
    Das ist auch ein Grund, warum viele - und sie offensichtlich auch - einem dauerhaften Irrtum unterliegen.
    Wer Betreiber ist, können Sie gerne im Impressum der Website nachlesen.
    Ihre echauffierende und populistische Meinungsäußerung deutet auf eine eher verfestigte und nicht umkehrbare Haltung hin.
    Und sollten Sie den Fingerzeig nicht verstanden haben: Was glauben sie denn, wie viele Hallen Amazon betreibt und daran selbst Eigentum hält?
    Vielleicht noch einmal drüber nachdenken.

  41. 10.

    Da muss ich Ihnen zustimmen. Ich bin von Habeck wirklich angenehm überrascht.

  42. 9.

    Finde ich auch. Ganz im Gegensatz zu einer Ministerkollegin,die lieber Sylt-Urlaube in diesen Zeiten auf der Agenda hat, danke an den Steuerzahler für den schnellen Privat-Transport.
    Bin zwar kein Grünen-Freund, aber diese Aktion ist schon sehr bemerkenswert.

  43. 8.

    Wie lange könnte denn "eine Jobsicherheit für die nächste Zeit " sein?

    Es ist doch längst nicht nur Schwedt betroffen. Was ist mit den Unternehmen in Deutschland die Material aus Russland geliefert bekommen oder dorthin exportieren. Da werden noch viele Arbeitsplätze verloren gehen, wenn der Krieg länger anhält. Und mit der Wohnungsbauinitiative wird es auch nix, Material ist immer schwieriger zu bekommen und wird immer teurer.

  44. 7.

    Macht 'nen guten Job, der Herr Habeck. Den Pragmatismus und die ehrlichen Worte finde ich gut.

  45. 6.

    Die Schwedter Beschäftigten scheinen Ihnen ja herzlich egal zu sein – ebenso, dass die Raffinerie EBEN GERADE NICHT mit russischem Öl weiterbetrieben werden soll … Wie hätten Sie‘s denn gerne? Dass dort nicht nur alle Beschäftigten ihre Arbeit verlieren, sondern WIR ALLE bald auf jegliche Erdölprodukte verzichten müssen? Na, Hauptsache gegen die Regierung … NOCH dümmer geht’s wirklich kaum …

  46. 4.

    Ich glaube es erst, wen es wirklich gelingt die Produktion in Schwedt aufrecht zuhalten ohne russische Öl.

  47. 3.

    Wer den Artikel gelesen hat, muss nicht lange überlegen, wer der Betreiber der Raffinerie ist. Pfui ist gerade nach außen hin deutlich sichtbar.

  48. 2.

    Ein gut informierter Leser weiß das, Rosneft Deutschland, Shell und ENI.

    Gute Rede von Habeck, Empathie nimmt man ihm ab, sonst gut informiert bzw beraten.

    Grüße

  49. 1.

    Und nun überlegen wir mal alle gemeinsam, wer Betrei er der Raffinerie ist!? Nach außen hui und innen pfui! Schämen Sie sich Herr Habeck!

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