Senatorin Busse im Bildungsausschuss -

Angesichts der steigenden Kinderzahlen in Berlin will Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse (SPD) die Kita-Plätze ausbauen. Das sagte die SPD-Politikerin am Donnerstag im Bildungsausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses, der sich dem Thema Kitaplatz-Ausbau in einer Anhörung widmete. 18.000 zusätzliche Plätze sollen demnach bis Ende 2026 entstehen.
Busse will unter anderem rund 5.500 neue Plätze durch eine Fortsetzung des Landesprogramms für den Kita-Ausbau realisieren. Im Haushalt müssten dafür - bei einer durchschnittlichen Fördersumme von 20.000 Euro pro Platz - rund 110 Millionen Euro bereitgestellt werden, erklärte die Senatorin weiter.
Mehr Geld pro Kitaplatz gefordert
Die Fördergrenze pro Platz sei aber nicht ausreichend, betonte Claudia Freistühler, Kaufmännische Geschäftsleiterin der Kindergärten City: "Wenn wir jetzt von 30.000 Euro Förderhöchstgrenze sprechen - dafür ist mit Sicherheit kein Kita-Platz mehr darstellbar."
Dorothee Thielen, Kitareferentin des Paritätischen Wohlfahrtsverbands, warnte derweil, es bestehe die Gefahr, dass die Kita-Ausbauziele so nicht zu halten seien: "Sie können sich ehrlich machen. Wir schaffen das Ziel nicht in der Zeit. Heben Sie die Förderpauschalen um 20 bis 30 Prozent an. Wir müssen die Träger absichern." Von bis zu 48.000 Euro Kosten pro Kitaplatz für einen Träger sprach Thielen.
Gibt es genügend Erzieherinnen und Erzieher?
Auch über die Betreuung der Kinder wurde im Bildungsausschuss gesprochen: Sind die neuen Kitaplätze da, braucht es ausreichend Erzieherinnen und Erzieher, um die Kinder zu betreuen. Jugendstaatssekretär Aziz Bozkurt zeigte sich optimistisch - viele Kräfte seien aktuell im Studium: "Wir sind von 2017 bis jetzt bei den Studierenden um 20 Prozent gestiegen, von 8.900 auf 10.700. Wir sind bei den Absolventen auch um circa 20 Prozent gestiegen." Er sehe da eine sehr gute Entwicklung.
Der Fröbel e.V.-Vorstandsvorsitzende Stefan Spieker sagte allerdings, ein Tarifabschluss für den öffentlichen Dienst greife zwar bald im Nachbarland Brandenburg, nicht aber in Berlin: "Wir machen uns ganz große Sorgen, dass in Randbezirken die Erzieherinnen und Erzieher nach Brandenburg abwandern." Gleichzeitig sind in Berlin Erzieherinnen und Erzieher nicht nur in den Kitas, sondern auch in den Schulen gefragt.
Sendung: rbb24 Inforadio, 03.06.2022, 6 Uhr