Senatorin Busse im Bildungsausschuss - Bis Ende 2026 sollen 18.000 zusätzliche Kita-Plätze entstehen

Fr 03.06.22 | 08:01 Uhr
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Vor dem Eingang einer Kita spielt ein Kind an einer Pfütze. (Quelle: dpa/Annette Riedl)
Audio: Inforadio | 03.06.2022 | Kirsten Buchmann | Bild: dpa/Annette Riedl

Angesichts der steigenden Kinderzahlen in Berlin will Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse (SPD) die Kita-Plätze ausbauen. Das sagte die SPD-Politikerin am Donnerstag im Bildungsausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses, der sich dem Thema Kitaplatz-Ausbau in einer Anhörung widmete. 18.000 zusätzliche Plätze sollen demnach bis Ende 2026 entstehen.

Busse will unter anderem rund 5.500 neue Plätze durch eine Fortsetzung des Landesprogramms für den Kita-Ausbau realisieren. Im Haushalt müssten dafür - bei einer durchschnittlichen Fördersumme von 20.000 Euro pro Platz - rund 110 Millionen Euro bereitgestellt werden, erklärte die Senatorin weiter.

Mehr Geld pro Kitaplatz gefordert

Die Fördergrenze pro Platz sei aber nicht ausreichend, betonte Claudia Freistühler, Kaufmännische Geschäftsleiterin der Kindergärten City: "Wenn wir jetzt von 30.000 Euro Förderhöchstgrenze sprechen - dafür ist mit Sicherheit kein Kita-Platz mehr darstellbar."

Dorothee Thielen, Kitareferentin des Paritätischen Wohlfahrtsverbands, warnte derweil, es bestehe die Gefahr, dass die Kita-Ausbauziele so nicht zu halten seien: "Sie können sich ehrlich machen. Wir schaffen das Ziel nicht in der Zeit. Heben Sie die Förderpauschalen um 20 bis 30 Prozent an. Wir müssen die Träger absichern." Von bis zu 48.000 Euro Kosten pro Kitaplatz für einen Träger sprach Thielen.

Gibt es genügend Erzieherinnen und Erzieher?

Auch über die Betreuung der Kinder wurde im Bildungsausschuss gesprochen: Sind die neuen Kitaplätze da, braucht es ausreichend Erzieherinnen und Erzieher, um die Kinder zu betreuen. Jugendstaatssekretär Aziz Bozkurt zeigte sich optimistisch - viele Kräfte seien aktuell im Studium: "Wir sind von 2017 bis jetzt bei den Studierenden um 20 Prozent gestiegen, von 8.900 auf 10.700. Wir sind bei den Absolventen auch um circa 20 Prozent gestiegen." Er sehe da eine sehr gute Entwicklung.

Der Fröbel e.V.-Vorstandsvorsitzende Stefan Spieker sagte allerdings, ein Tarifabschluss für den öffentlichen Dienst greife zwar bald im Nachbarland Brandenburg, nicht aber in Berlin: "Wir machen uns ganz große Sorgen, dass in Randbezirken die Erzieherinnen und Erzieher nach Brandenburg abwandern." Gleichzeitig sind in Berlin Erzieherinnen und Erzieher nicht nur in den Kitas, sondern auch in den Schulen gefragt.

Sendung: rbb24 Inforadio, 03.06.2022, 6 Uhr

8 Kommentare

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  1. 8.

    Reines Wunschdenken - Wird eh nix werden

  2. 7.

    Bis 2026 ????
    Dass ich nicht lache, das Planungs- und Genehmigungsverfahren zieht sich doch in Berlin bestimmt bis 2026 hin - wofür Berlin mit seiner lahmen Verwaltung ja bekannt ist - und bis dann wird hoffentlich neu gewählt. Wer weiß, wie ein evtl. zukünftiger Berliner Senat dann entscheidet.

  3. 6.

    Solange es die Hauptstadtzulage und eine sichere tarifliche Bezahlung nur für sehr wenige ErzieherInnen in Berlin gibt - wird das nix mit dem Personal! Berlin, Hauptstadt der Ungerechtigkeit!

  4. 5.

    Das ist schön das man neue Plätze schaffen will (Werbeversprechen seit Jahren seitens der Berliner Politik), nur wer soll die Kinder betreuen? Es gibt bis auf weiteres einen Fachkräftemangel und dann hat sich Berlin ja gerade selbst ins Knie geschossen da als einziges (!!!) Bundesland weder mehr Gehalt zugesagt wurde noch der eine Bonusurlaubstag. Auch gibt es bis auf weiteres seit Nov. letzten Jahres nicht die Berlinzulage in höhe von 50€ für private Träger.

  5. 4.

    Da gebe ich Ihnen vollkommen Recht. Berlin ist übervoll. Immer mehr Grünflächen verschwinden, es wird immer mehr verdichtet. Berlin kann ja nicht in die Breite bauen, also sollte es einen Aufnahmestop für neue Bürger geben. Brandenburg ist auch schön und hat noch Platz.

  6. 3.

    Kann es sein, dass Busse nur das nachplappert, was ihre Vorgänger schon versprochen haben und nicht eingehalten haben?
    Und Frau Busse? Ist das nicht die Senatorin, an deren Sessel kräftig gesägt wird?
    Wobei, die da sägen, werfen ihr Unfähigkeit vor, was schon eine gewissen Komik beinhaltet.

  7. 2.

    Da geht ihre Rechnung irgendwie nicht auf. Nur weil 18000 Kita Plätze neu geschaffen werden sollen brauchen wir doch nicht zusätzlich 18000 neue Schulplätze. Die Kinder sind doch da, egal ob in der Kita, bei der Tagesmutter oder zu Hause. Aber wir brauchen uns ja auch hier gar nichts vor zu machen, klappt eh nicht in dieser Stadt.

  8. 1.

    Was Berlin so alles machen will: Zehntausende Wohnungen bauen, 18.000 neue Kitaplätze (darauf müssen logischerweise auch 18.000 neue Schulplätze folgen). Ich frage mich, wo der Platz dafür herkommen soll? Die Stadt ist jetzt schon übervoll. Ein Moloch entsteht. Das Wohnen in Berlin wird immer unattraktiver.

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