Linke, Grüne und Freie Wähler dafür - Landtagsfraktionen werben für Bürgerbeteiligungsgesetz

Do 23.06.22 | 14:42 Uhr
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Landtag Brandenburg (Quelle: dpa/Bernd Settnik)
Bild: dpa/Bernd Settnik

Die Linke-Fraktion im Brandenburger Landtag will mehr Bürgerbeteiligung an Vorhaben der öffentlichen Verwaltung durchsetzen. In einem Antrag fordert sie die Landesregierung auf, dem Landtag bis Ende 2022 den Entwurf für ein Bürgerbeteiligungsgesetz vorzulegen. Mit diesem solle bei der Staatskanzlei eine zentrale Servicestelle für Bürgerbeteiligung eingerichtet werden. Der Antrag liegt der Deutschen Presse-Agentur (dpa) vor. Mehr und bessere Bürgerbeteiligung stärke die Demokratie, fördere die Akzeptanz und stärke die Legitimität politischen Handelns, heißt es zur Begründung. Das Parlament wird sich am Freitag damit befassen.

BVB/Freie Wähler: "Ein Schritt in Richtung bessere Bürgerbeteiligung"

Die Fraktion der Grünen unterstützt grundsätzlich diese Form der Bürgerbeteiligung. Es sei ein gutes Mittel, weil es verschiedene Menschen zusammenbringe, die gezwungen seien, ein Thema miteinander zu diskutieren, sagte die kommunalpolitische Sprecherin der Fraktion, Marie Schäffer. Durch Bürgerräte hätte man verschiedene Stimmen aus der Gesellschaft und einen Blick von außen. Gerade bei der Lösung der großen gesellschaftlichen Fragen wie Klimaschutz und Strukturwandel müsse man im Dialog bleiben, betonte sie. "Ich glaube, dass es falsch ist, wenn nur die Politik entscheidet", sagte die Grünen-Politikerin.

Die Fraktion BVB/Freie Wähler wird dem Antrag der Linken zustimmen. "Der Antrag ist ein Schritt in Richtung bessere Bürgerbeteiligung", sagte der Abgeordnete Philip Zeschmann. Neue Formen und Methoden der Bürgerbeteiligung wie etwa Zukunfts- oder Bürgerwerkstätten oder Planungszellen müssten institutionalisiert werden. Alibiveranstaltungen, deren Ergebnisse im Anschluss wirkungslos in einer Schublade verschwinden, würden den Bürgern nicht helfen, schätzte er ein. "Daher muss der Landtag sicherstellen, dass der Bürgerwille tatsächlich in den Prozess der politischen Willensbildung und Entscheidungsfindung in den Parlamenten einfließt."

Sendung: rbb24 Inforadio, 23.06.2022, 12:30 Uhr

2 Kommentare

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  1. 2.

    Wieder mehr "Schein statt Sein"? Wieder Papier vollgeschrieben? "Zukunfts- oder Bürgerwerkstätten oder Planungszellen" - alles Begriffe für "Debattierclubs" ohne bindende Wirkung. Wo wäre der BER heute, wenn es nach den Bürgern und Fachleuten gegangen wäre? Das Gleiche gilt für Bahntrassen, Windräder, Fabriken usw. Leicht ist dies nicht zu beantworten, nur Wasserzustellbescheide und Fluglärm als Ergebnis von "Versagerentscheidungen" können un müssen schon verhindert werden.

  2. 1.

    Also die Linken und die Grünen sind für mehr Bürgerbeteiligung? Wo war denn dieser Gedanke bei der Änderung der Landesverfassung? Verlogener geht es schon nicht mehr. Bei der Änderung haben Sie auch nicht auf die Bürger und Bürgerinnen gesetzt, obwohl die Verfassung diesen Weg auch vorsieht. Unglaubwürdiger geht es nicht mehr.

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