Brandenburg - Land überträgt erstmals Seen an Stiftung und Verein

Fr 10.06.22 | 20:29 Uhr
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Symbolbild. (Foto: picture alliance/blickwinkel/A. Held)
Video: Brandenburg aktuell | 10.06.2022 | Bild: picture alliance/blickwinkel/A. Held

Das Land Brandenburg überträgt erstmals Seen an eine Stiftung und einen Verein. Das Finanzministerium teilte am Freitag in Potsdam mit, drei Seen würden an die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg übertragen, sieben weitere an den Landesanglerverband Brandenburg. Der Anglerverband erhält außerdem zwei Gewässerteilflächen.

Die Seen hatte das Land Brandenburg gemeinsam mit fast 190 weiteren Gewässern in den vergangenen Jahren für rund 6,9 Millionen Euro vom Bund übernommen. Über 150 davon haben inzwischen verschiedene Kommunen in Brandenburg übernommen. Das Finanzministerium teilte mit, damit sei eine Privatisierung verhindert und der öffentliche Zugang zu den Wasserflächen gewährleistet worden. Finanzministerin Katrin Lange (SPD) erklärte, die Kommunen in Brandenburg hätten kein Interesse an den Gewässern gehabt, die jetzt an die Stiftung und den Verein gehen.

Die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg bekommt den mehr als 47 Hektar messenden Großen Dub bei Hermsdorf und den rund 46 Hektar großen Sorgenteich bei Gutebom (beide Oberspreewald-Lausitz) sowie den vier Hektar großen Schorlteich, der sich ebenfalls in Hermsdorf befindet.

Der Landesanglerverband erhält neben kleineren Seen Teile des Ost-Sees und des West-Sees, die jeweils rund elf Hektar groß sind und sich beide auf dem Gebiet der Stadt Mühlberg/Elbe (Elbe-Elster) befinden. Zudem wird auch das Gewässer Barschgrube (17 Hektar) im Gebiet der Stadt Eberswalde an den Landesanglerverband übertragen.

Sendung: Brandenburg aktuell, 10.06.2022, 19:30 Uhr

7 Kommentare

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  1. 7.

    "Man will aber Vorschriften machen und andere sollen zahlen."
    Absoluter Unsinn.
    Vielleicht erst mal kundig machen, wie das Land dazu gekommen ist.

  2. 6.

    Die Treuhand hat die Gewässser aus DDR-Vermögen an die BVVG übergeben.
    Damit wurde begonnen zu privatisieren. Schon 2009 gab es eine Bundestagspetition, die die Privatisierung der 246 Brandenburger Gewässer stoppen sollte.
    Das Land hat 2011 eiligst ein Sicherungsverfahren eingeleitet. Insgesamt waren es IMHO 130-135 ganze Seen sowie 85 Anteile. Errben wurden 2011/12 65 und 2014 nochmals 51.
    Wäre das nicht passiert, wären die Gewässer heute alle in Privathand.
    Wie das dann aussähe, kann jeder z.B. am Karbuschsee nachvollziehen.
    Danach wurden noch 2 weitere Ankäufe verhandelt. Das waren IMHO dann nur noch Klein- und Kleinstflächen u.a. von der BiMA. Das Verfahren geht also schon weit über 10 Jahre und heute ein Aufschrei. Was soll das Land oder der Bund mit totem Kapital?
    Jede Kommune hat mehrfach ihre Chance gehabt. Jeder Bürger konnte seinen Lokalpolitiker daraufhin ansprechen und seine Sorge und Befürwortung mitteilen.
    Nicht gemacht?

  3. 5.

    Sie sind offensichtlich unwissend, sonst wäre bekannt, das die Abgabe der Gewässer unter Bedingungen erfolgte.
    1. Die öffentliche Zugänglichkeit ist dauerhaft zu gewährleisten
    2. Ein Verkauf (auch in Teilen) ist nach der Übernahme ausgeschlossen
    3. Darüber hinaus ist jede Kommune gebeten worden, zu erklären, ob das Gewässer übernommen wird
    4. In Kommunen, in denen abgelehnt wurde, wurde seitens des Landes nach Pächtern oder anderen Nutzungsberechtigten gesucht und denen wurde angeboten das Gewässer zu übernehmen.
    5. Wenn es keine Übernahme durch Dritte gab, wurde erneut an die Kommune herangetreten.
    6. Organisatoren sind dann als letztes in einem Bekundungsverfahren ausgewählt worden
    7. Nach aktuellem Kenntnisstand sind es heute noch 8 bzw. 6 Gewässer, die auch nach diesem ganzen Prozess nicht übergeben werden konnten.

  4. 4.

    Man will keine Pflichten mehr. Man will aber Vorschriften machen und andere sollen zahlen....Nichts neues bestimmter „Nichtstuer“.

    P.S. Vorschriften nur, wenn man selber die Auswirkungen spürt...

  5. 3.

    Warum kann der Bund oder das Land nicht Eigentümer bleiben? Eventuell würden dann ja die Bundes-und Landesbeschäftigten ihre Daseinsberechtigung in den entsprechenden Gremien verlieren. Ottonormalverbraucher interessiert sich nicht für die Eigentumsverhältnisse der Gewässer. Hauptsache er kann sie entsprechend nutzen ohne Eintrittsgelder.

  6. 2.

    Seen sollten in öffentlicher Hand oder wenigstens mit der Auflage der Zugänglichkeit für die Öffentlichkeit vergeben werden.

  7. 1.

    Wie kann das sein?!
    Der NABU blockiert die Entwicklung des Havellandes seit Jahren. Das kann er durch Besetzung von nicht legitimierter „Beirats“-Rollen, die ihm überforderte Landes- und Kreispolitiker eingeräumt haben.
    Nun sollen Seen gleich ganz an Lobbygruppen und private Vereine übergeben werden?
    Müssen wir damit rechnen, dass die Havel bald der Breuninger-Stiftung gehört?

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