Auftritt im Berliner Ensemble - Merkel verteidigt Russland-Politik: "Haben Schlimmeres verhindert"

Mi 08.06.22 | 08:17 Uhr | Von Kristin Becker, ARD-Hauptstadtstudio
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Die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sitzt während eines Interviews im Berliner Ensemble (Bild: dpa/Fabian Sommer)
Audio: Inforadio | 08.06.2022 | Georg Schwarte | Bild: dpa/Fabian Sommer

Erstmals seit dem Ende ihrer Kanzlerschaft ist Angela Merkel wieder aufgetreten. Im Berliner Ensemble erlebte man eine Altkanzlerin, die sichtlich betroffen ist von Russlands Krieg gegen die Ukraine. Eigene außenpolitische Fehler will sie aber nicht erkennen. Von Kristin Becker, ARD-Hauptstadtstudio

Die Journalisten sind zahlreich erschienen - die Fans aber auch. Vorm Gebäude machen sie Selfies vor dem Plakat, auf dem die Kanzlerin a.D. großformatig und freundlich in die Welt schaut. Hinterher werden sie das Buch kaufen und signieren lassen, für dessen Bewerbung die Veranstaltung ursprünglich mal gedacht war.

Angela Merkel ist zurück. Es ist nicht mehr die ganz große Weltbühne, sondern der Theatersaal des Berliner Ensembles, in dem sie fast auf den Tag genau ein halbes Jahr nach Ende ihrer Kanzlerschaft vor die Öffentlichkeit tritt. Aber die Bilder und Töne werden natürlich um den Globus gehen, sie werden nachhallen, und das weiß die Frau, die 16 Jahre lang Deutschland regiert hat.

Wenn nicht gerade Merkel zu Gast ist, spielt man im Berliner Ensemble aktuell Stücke mit symbolisch klingenden Titeln wie "Fabian oder der Gang vor die Hunde", "Aufzeichnungen aus dem Kellerloch" oder "Der Weg zurück". Der Blick zurück auf ihre Kanzlerschaft und besonders auch den Teil, der die aktuelle Weltlage betrifft, scheint Angela Merkel nicht schwer zu fallen. In blauem Blazer sitzt sie in einem Sessel vor rotem Bühnenhintergrund. Ein fast gemütliches Setting. Sie mache nur noch "Wohlfühltermine", sagt sie irgendwann süffisant an diesem Abend, der zwischen lockeren Plaudereien über das "Auslüften" an der Ostsee und dem Nachdenken über schwerwiegende politische Entscheidungen schwankt.

Ihr Herz hat "immer für die Ukraine geschlagen"

Vermutlich hätte es eigentlich viel um den Osten Deutschlands gehen sollen bei einem Gespräch, das ein ostdeutscher Verlag mit dem ostdeutschen "Spiegel"-Journalisten Alexander Osang in einem ostdeutschen Theater organisiert hat - rund um eine Sammlung von Reden, die sich auch mit Ostdeutschland beschäftigen. Nun ist es aber ein anderer Osten, der über allem liegt und das Thema bestimmt - der Osten Europas jenseits deutscher Grenzen, wo Russland einen blutigen Krieg gegen die Ukraine führt.

Merkel spricht von großer Tragik, verurteilt ein weiteres Mal den "brutalen" russischen Überfall, für den es "keinerlei Rechtfertigung" gebe. Und sie sagt auch, bei den Verhandlungen in der Vergangenheit habe ihr Herz "immer für die Ukraine geschlagen".

Im Verteidigungsmodus: Schlimmeres verhindert

Bemerkenswert ist aber, wovon sie nicht spricht: von eigenen Fehlern oder Versäumnissen etwa im Umgang mit Russland, Putin oder der Ukraine. Im Gegenteil: Merkel ist selbstbewusst im Verteidigungsmodus und pocht darauf, dass alles im Kontext des Zeitgeschehens betrachtet werden müsse und vergangene Entscheidungen Schlimmeres verhindert hätten. Sei es die Ablehnung einer NATO-Mitgliedschaft der Ukraine oder das Minsker Abkommen.

Politik ist eben das, was möglich ist, scheint Merkels Leitgedanke auch im Rückblick zu sein: "Ich habe versucht, in die Richtung zu arbeiten, dass Unheil verhindert wird und Diplomatie ist ja nicht, wenn sie nicht gelingt, falsch gewesen. Ich sehe nicht, dass ich jetzt sagen müsste, das war falsch und werde mich deshalb auch nicht entschuldigen."

"Es geht mir persönlich sehr gut"

Die Altkanzlerin wirkt fest entschlossen, nun endlich wieder mitzubestimmen, wie über sie und ihr politisches Vermächtnis gedacht und gesprochen wird. Sie gibt sich ruhig, trocken, unerschüttert - und sehr bei sich. Mit kleinen Spitzfindigkeiten sorgt sie für Heiterkeit. "Es geht mir persönlich sehr gut", sagt die Ex-Regierungschefin, angesprochen auf das Leben nach dem Kanzleramt. Aber natürlich sei sie in diesen Tagen "manchmal bedrückt".

Keine Zweifel lässt Merkel daran, wie sehr sie nicht erst jetzt Putins Sicht der Dinge, sein Werteverständnis ablehnt. Der etwa sehe - im eklatanten Gegensatz zu ihr - den Zerfall der Sowjetunion als die "schlimmste Sache im 20. Jahrhunderts" an und halte Demokratie für falsch.

Ebenso klar lässt sie aber auch Kritik an ihrer Außenpolitik abprallen. Zwar sei es nicht gelungen, in all diesen Jahren "den Kalten Krieg zu beenden" oder eine Sicherheitsarchitektur zu schaffen, die die derzeitige Situation verhindert hätte. Aber: "Ich bin froh, dass ich mir nicht vorwerfen muss, dass ich es zu wenig versucht habe."

Auch dass die Bundeswehr unter ihrer Regierung "verlottert" sei, will Merkel nicht auf sich sitzen lassen. Lieber spricht sie von nicht ausreichender Ausrüstung und "Nachholbedarf": "Da müssen sich alle ein bisschen an die Nase fassen und da fasse ich mir mit an die Nase." So klingt er dann der Höhepunkt an Selbstkritik.

Die Energiepolitik, die Abhängigkeit von russischem Gas und Öl, in die auch Merkel Deutschland geführt hat, kommt nicht wirklich vertieft zur Sprache. "Ich habe nicht daran geglaubt, dass Putin durch Handel gewandelt wird", lässt die Altkanzlerin immerhin wissen. Sie habe jedoch bestimmte Handelsbeziehungen zwischen Nachbarn für sinnvoll gehalten.

Heimspiel für die Altkanzlerin

Alexander Osang lässt Merkel da schnell ausweichen. Er kennt sie seit vielen Jahren, hat sie immer wieder porträtiert, auch wenn er selbst zu Beginn berichtet, dass er oft Mühe hatte, ihr nahe zu kommen. An diesem Abend schafft er es jedenfalls nicht, sie aus der Ruhe zu bringen. Nicht mal der etwas bemühte Kniff, sie mit Fragen des ukrainischen Botschafters Andrij Melnyk ein bisschen zu provozieren, verfängt.

Auch wenn der Schlussapplaus reichlich ausfällt und die Schlange am Büchertisch lang ist: Die Kritiker ihrer Russlandpolitik wird Merkel an diesem Abend nicht überzeugen. Aber sie macht mit ihrem Auftritt im Berliner Ensemble unmissverständlich klar, dass sie wieder da ist und die Deutungshoheit über ihre Politik nicht länger anderen überlassen will.

Sendung: Inforadio, 08.06.2022, 9:30Uhr

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Beitrag von Kristin Becker, ARD-Hauptstadtstudio

101 Kommentare

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  1. 100.

    Alles richtig aus Sicht eines freien Staates. Aber was machen wir dann mit unseren Freunden in Saudi-Arabien, Quatar ... ? Das sog. nation buildig hat ja bisher nicht so richtig funktioniert und der Export unserer Demokratie lief bisher auch eher ernüchternd.

  2. 99.

    Russland hat sich mit V. Putin in ein Paralleluniversum verabschiedet. Selbst wenn es ihm gelänge, die Ukraine zu unterwerfen, in was für einem furchtbaren Land wollen die Russen denn weiterhin leben. Massive Unterdrückung jeder kritischen Stimme, Angst. Wegen der weltweiten Sanktionen wirtschaftlich zerstört, technisch keine Importe mehr. Auslandsreisen vorbei.
    Könnten die die Ursache für das alles endlich beseitigen.

  3. 98.

    James Baker ehemaliger Außenminister der USA in der Los Angeles Times. "Bei der Einverleibund anderer Warschauer Pakt Staaten ohne Russland sei die NATO schlecht beraten, weil man so den Boden für Revanchismus und die Erneuerung eines russischen Weltreiches bereiten würde". 2014 der Direktor d. Genfer Zentrums f. Sicherheitspolitik " der Westen muss die legitimen russischen Sicherheitsbedenken ernst nehmen und diese mit Russland diskutieren. Der Westen behandelt Russland als Verlierer des kalten Krieges, zudem rückt die NATO bei ihrer Osterweiterung immer näher an seine Grenzen. Das russische Narrativ der vergangenen Jahre ist eine Folge von Frustration, gebrochenen Versprechungen und dem Gefühl nicht ernst genommen zu werden. Der Westen hat oft ziemlich schnöde reagiert, bis hin zur Dialogverweigerung." Es gehören immer zwei dazu, Putin der den Krieg angefangen hat und die die ihn nicht verhindert haben oder nicht wollten .Fr Merkel lag mit ihrer Politik nicht ganz falsch .

  4. 97.

    Ihre Kritik in den historischen Aufzählungen ist berechtigt, aber gegenwärtige Ereignisse damit zu rechtfertigen IST Whataboutism. Und Whataboutism führt IMMER ins Gefangendilemma und macht jede Anstrengung zur Kooperation zunichte. Mit diesem Denkansatz muss sich niemand mehr ändern, jeder kann alles mit irgendeinem für ihn bequemen Gleichnis rechtfertigen und wir fahren mehrdimensional (wie auch beim Klimawandel etc.) an die Wand.

  5. 96.

    Mir scheint, wir trauen uns Vergleichbares zu. Oder maßen es uns an? Sei's drum, immerhin schätzen wir beide die Freiheit des Wortes! Nichtsdestotrotz fordere ich Respekt von allen Seiten ein. Und Beleidigung (siehe die bewusste Leberwurst) ist keine Kritik, sondern eine Unverschämtheit. Und die steht weder einem Botschafter noch sonst wem zu, sofern er sich nicht selbst diskreditieren möchte. Für derartige Äußerungen wäre ihm wohl fast überall sonst der rasche Heimflug empfohlen worden.

  6. 95.

    Tja - aber falls wir im Diskurs Kausalität und Kontext, nicht mit dem Kinderargument "whatsaboutism" erledigen, wissen auch Sie sicher sehr wohl, dass das EU-nordatlantische USA-NATO Bündnis in Sachen Geo- Militär- und Weltökonomie-Strategie, mit dem Völkerecht letztlich nicht weniger funktional verfährt als Putinrussland, China oder jede sonstige Macht auf der Erde. Letztlich kommt es in der politisch-militärisch-ökonomischen (Welt)Politik nur darauf an, oben man es kann.
    Die USA kann völkerechtswidrig Angriffskriege führen, (zweistellige Anzahl seit 1945)seit mehr als einem halben Jahrhundert Territorium Kubas besetzen, dort extralegal Gefangene ohne Prozess noch Urteil seit 20 Jahren inhaftieren. (...)Und ist damit immer noch akzeptierte Führungsmacht "der westlichen Demokratien"
    Mit solcher Grundlage besiegt man keine Diktatur, noch ein Putinsystem. Auf lange Sicht. Wie die Eskalation nun einmal mehr beweist.
    Liefert Europa Kuba Waffen? Warum nicht? Wg. Völkerecht?

  7. 94.

    Ich fand das Interview sehr gut und Frau Merkel hat sich gut geschlagen bei ihren Antworten. In vielen Sachen kann man ihr nur zustimmen.

  8. 93.

    Vielleicht sollten wir uns auf Europa beschränken bei Beispielen. Frage: Inwieweit kann man den Fall der Loslösung des Kosovo von Serbien übertragen? Die Ukraine wäre dann an der Stelle Serbiens, die "Republiken" im Donbass an der Stelle des Kosovo und Rußland an der Stelle der NATO als eingreifende Partei zugunsten der Lostrennung. Übertragbar? Wie war das mit den schnellen Anerkennungen der jugoslawischen Teilrepubliken, gibt es da eine Parallele zu den schnellen Anerkennungen von Seiten Rußlands? Inwieweit spielen solche Präzedenzen eine Rolle im Völkerrecht? Vielleicht auch Nordzypern und Nordirland als europäisches Beispiel.

  9. 92.

    Vermutlich macht sie es, nur nicht öffentlich. Herr Scholz hatte soetwas angedeutet...("man spricht, aber wie oft sag ich nicht")

  10. 91.
    Antwort auf [Brandenburger] vom 09.06.2022 um 10:31

    Ich meine genau das, was ich in meinen Kommentaren geschrieben habe.

  11. 90.

    Richtig ist, die Kernwaffen auf sowjetischen Boden sind Eigentum der UdSSR genauso wie das allgemeine Interesse zur Begrenzung der Atommächte. Und ja, es spielen im Hintergrund IMMER geopolitische Interessen der Supermächte eine Rolle.
    Aber die UdSSR gabs nicht mehr und die zukünftige Eigentumsfrage wurde ja im friedlichen Interessensausgleich entsprechend politisch verhandelt, dazu gehörten ja im Gegenzug Sicherheitsgarantien für die Ukraine und die Annerkennung ihrer territiorialen Integrität, auch durch Russland!
    Egal was man hier nun welchem Player unterstellt. FAKT ist die NATO hat nicht die Krim und nicht die Schwarzmeerflotte angegriffen, sondern Putin hat die Krim in 2014 einfach annektiert.
    Das Völkerrecht schließt nicht umsonst "prophylaktische" willkürliche Annektionen von Gebieten und ethnische Säuberungen aus, denn es schafft den Minimalkonsenz eines friedlichen, zivilisierten Miteinander auf dem Planeten Erde.

  12. 89.

    @ Thomas, aber sachlich muss man sagen dass (auch international) die Meinung vorherrscht, dass jede Regierung einen Botschafter wie Herrn Melnyk zurück beordern würde.
    Die Gründe liegen in der verbalen Auseinandersetzung mit der gastgebenden Regierung.
    Und bevor Sie nach Quellen fragen, ja die gibt es.

  13. 87.

    Mein Gott Herr Thomas! Stellen Sie sich der Realität. "Die Ukraine" war nicht Atommacht. In der Ukraine waren nach dem Ende der Sowjetunion die Atomwaffen der Sowjetunion übrig geblieben. Das weder die EU, noch die NATO, noch die USA, noch die russische Föderation akzeptieren würde und könnte, das in der Ukraine irgendwer mit irgendwelcher Behauptung Atommacht mitten in Europa sein könnte liegt doch auf der Hand und ist nicht die grosszügige Leistung irgendwelcher Gestalten, die sich als d i e Vertretung "der Ukraine" gerierten /gerieren.
    Und sicher. Putinrussland geht es vor allem um einen Schwarzemerflottenstützpunkt. So wie es der NATO bloß um ihre geostrategischen Interessen in der Türkei und im arabischen Raum geht. Weshalb Kurdistan - die einzige Gesellschaft die demokratische Praxis und Struktur in der Region vorzuweisen hat, von der NATO, der EU, den USA eben nicht verteidigt wird.
    Und nein. Das Völkerrecht ist in der Praxis nicht so simpel wie Sie glauben machen wollen.

  14. 86.

    Die Ostpolitik von Egon Bahr war richtig. Die Fehler des Westens begannen mit dem "Fallenlassen" Gorbatschows, NUR weil sich seine sozialistische Vorstellung von unserem kapitalistischen Wirstschaftsliberalismus unterschied. Egon Bahr warnte zu Lebzeiten selbst noch vor diesem Umgang mit Russland.
    Spätens mit Amtsantritt des Ex-KGB-Offiziers Putin waren die Würfel dann gefallen. In #47 hatte ich bereits belegt, warum jetzt der Wandel im "Wandel durch Handel" wie übrigens auch in China nicht mehr stattfinden kann. Es war die blinde Profitgier und die damit erkaufte politische Ruhe, welche die so dringend notwenigen Transformationen in erneuerbare Energien, Industrie 4.0 und den Ausbau eigener nachhaltiger Produktionstandorte 16 Jahre verhindert haben.
    Die Explosion der tickenden Zeitbomben Putin, Xi Jinping etc. war und ist nur eine Frage der Zeit.

  15. 85.

    Hallo rbb24,
    finden sie nicht, dass die Ukraine Hetze nun reicht, und die pro russische Einvernahme eben so.
    Wenn ihr Forum da zu dienen soll, dass hier extreme Theorien willkommen sind, dann haben sie sich als öffentlichrechtliche Institution nur einen Bereich ausgewählt.
    Die pro russische Note, ist selbst nach dem Überfall noch salonfähig, und Herr Putin ebenso, und das in allen hiesigen Medien.

    Kein Wunder, dass das Vertrauen in dieses Land wieder schwindet.

  16. 84.

    "Die Russlandpolitik unter Merkel war richtig (...)"
    Nein war sie nicht. Denn sie folgte auch dem chauvinistischen Selbstverständnis der westeuropäisch-nordatlantischen
    Bourgeoisie, das grösste Flächenland der Erde sei eine unterentwickelte, im Grunde bemitleidenswerte Regionalmacht, der man mit Doppelmoral und Paternalismus entgegen treten kann. Während man absichtsvoll verlogen behauptete, die NATO sei ein friedliebender Schützenverein, der quasi nur Brauchtumspflege betreibt. Die EU oder gar das nordatlantisch-USA-Bündnis habe keine knallharten geostrategischen und militär-weltökonomischen Interessen, sondern beschäftige sich doch weltweit nur ehrlichen Herzens mit der Einrichtung von Demokratien und friedliebender Politik überall. Das dies nicht der Wahrheit entspricht: Dafür braucht man keinen Hauptschulabschluss. Der Verblödungskampagne in diesem Sinne tat und tut das dennoch keinen Abbruch. Beweist nur, Propaganda ist auch Propaganda, kommt sie intellektueller daher als Putin

  17. 83.

    Ihr Kommentar in #52:
    "Und schon ätzt dieser unerträgliche Herr Melnyk wieder und beleidigt ungeniert und offenbar völlig bar jedweden Bewusstseins für Anstand: Frau Merkel sei - natürlich völlig im Gegensatz zu ihm - nicht zur Selbstkritik in der Lage... Und wir lassen uns das alles bieten. Vielen Dank!"
    und als Rechtfertigung kommt in #80:
    "Sie erinnern sich vermutlich an die legendäre Beleidigung des Herrn Scholz, von dem Her Melnyk als beleidigte Leberwurst sprach."
    Sie beziehen sich nun auf das Zitat:
    "Eine beleidigte Leberwurst zu spielen, klingt nicht sehr staatsmännisch. Es geht um den brutalsten Vernichtungskrieg seit dem Naziüberfall auf die Ukraine, es ist kein Kindergarten."
    Das Synonym: "beleidigte Leberwurst" ist zwar nicht die übliche Diplomatensprache, aber eine mögliche deutsche Umstandsbeschreibung und alles andere als eine "legendäre Beleidigung des Herrn Scholz".
    Dagegen ist ihr Synonym "ätzt" eine klare Herabwürdigung und keine sachliche Meinungsäußerung.

  18. 82.

    Selbstverständlich sind jene Eliten die heute das Kriegskabinett der Ukraine bilden mitverantwortlich für den Krieg. Denn nicht erst (!) seit dem selbstverständlich unrechtmässigen, verbrecherischen, verabscheuungswürdigen Angriff Putinrusslands - also des anderen kapitalistisch-oligarchischen Landes - vertreten diese "ukrainischen" Eliten die Auffassung, dass ihre Nationenbildung nur auf dem Schlachtfeld, faktisch mit einem militärischen Endsieg errungen werden kann. Man muss dem handelnden Personal nur zuhören. Ob dem Bandera-Asov-Regiment-Fan und Botschafter-Darsteller Melnyk, den Kirmesboxern im Range eines Bürgermeisters, oder Bruder eines Bürgermeisters, oder dem Comedy-Darsteller, der auch nur Funktion einer weiteren Oligarchen-Clique ist, die in der Lage ist einen Wahlkampf und eine Partei zu finanzieren.
    Das alles hat selbstverständlich mit Demokratie, Menschenrechten oder den behaupteten Werten einer EU nichts zu tun. Aber Orban, die polnischen Reaktionäre eben auch nicht.

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