Planung für die City-West - Fünf Hochhäuser an der Berliner Hertzallee geplant

Ein Hochhaus sollte auf dem Gelände um die Hertzallee entstehen, hieß es vor vier Jahren. Jetzt sind insgesamt fünf geplant. Vier davon sollen auf dem Areal in der City-West gebaut werden, für das auch schon mal ein Riesenrad vorgesehen war.
Eigentlich sollte an der Hertzallee nördlich des Bahnhof Zoo mal ein Riesenrad entstehen – aber das ist lange her. Weit nach oben gebaut werden soll aber trotzdem: Vier Hochhäuser werden im Areal zwischen Fasanenstraße, Landwehrkanal, S-Bahndamm und der Hertzallee entstehen - so sieht es der Rahmenplan vor, den der Senat diese Woche beschlossen hat.
Das höchste von ihnen soll mit 110 Metern fast an Zoofenster und Upper West an der Kantstraße heranreichen, das niedrigste immerhin auch noch 75 Meter messen. Ein weiterer Bau mit einer Höhe von 65 Metern ist auf dem Areal südlich der Hertzallee, zwischen Jebens- , Fasanen- und Hardenbergstraße geplant.
Ursprünglich war zu Beginn der Planungsphase 2018 nur ein Hochhaus vorgesehen. Die Anzahl von fünf sei notwendig, um die Fläche für alles zu schaffen, was jetzt dort untergebracht werden sollte, begründet der Senat die Veränderung.
500 Appartments für Studierende geplant
Auf dem größeren Teil des Areals nördlich der Hertzallee sollen neue Gebäude für die TU entstehen. Auch bis zu 500 Studierenden-Appartments sind dort nach Angaben der Senatsverwaltung geplant.
Zwei der TU-Gebäude befinden sich derzeit schon im Bau: Das neue Mathematikgebäude und das Interdisziplinaäre Zentrum für Modellierung und Simulation, das im vergangenen Sommer Richtfest feierte.
In den drei übrigen geplanten Hochhäusern nördlich der Hertzallee ist eine "urbane Mischnutzung mit Büros, Wohnungen, Kitas und verschiedenen Erdgeschoss-Nutzungen" geplant, heißt es in einer Pressemitteilung. Um die Entwicklung bemüht sich die private Projekt Berlin Hertzallee GmbH mit Sitz in München.

Wie viele Büro- und Einzelhandelsflächen entstehen sollen, ist noch nicht klar: Nähere Details zu Nutzung und Entwicklung würden im weiteren Bebauungsplanverfahren erarbeitet, teilte die Verwaltung auf rbb|24-Anfrage mit. Vorgesehen seien nach jetzigem Stand 360 Wohneinheiten. Dabei werde das Berliner Modell der kooperativen Bauland-Entwicklung konsequent angewendet, antwortete die Verwaltung auf die Frage, ob das Land den privaten Investoren Auflagen bezüglich bezahlbaren Wohnraums machen wird.
Eigentumsverhältnisse müssen noch geklärt werden
Direkt an der Hertzallee soll ein neuer Stadtplatz entstehen – eine Freifläche, die – so die Senatsverwaltung - eine große Aufenthaltqualität für Radfahrende und Zufußgehende haben soll.
Die BVG wird ihre Bus-Endhaltestelle, die sich derzeit an der Hertzallee befindet, an das S-Bahn Viadukt verlegen. Dort soll ein Busdepot mit Ladestation für die E-Bus-Flotte gebaut werden.
Um die BVG-Station zu verlegen, müssen auf dem Gelände allerdings noch Grundstücke getauscht werden. Die zukünftigen Eigentumsverhältnisse würden in einem gesonderten Bodenordnungsverfahren zwischen dem Land Berlin, der BVG und dem Privatinvestor geregelt, teilt die Senatsverwaltung mit. Bisher könnten hier keine konkreteren Ausagen gemacht werden.
Zur Umgestaltung auf dem Areal südlich der Hertzallee gibt es bisher wenig Informationen. Hier wolle im Wesentlichen die BImA (Bundesanstalt für Immobilienaufgaben) ihren bestehenden Verwaltungsstandort ausbauen, teilte die Bauverwaltung rbb|24 mit.
Sendung: rbb88,8, 31.05.2022, 08:30 Uhr