Grundwasserspiegel stark gesunken -
Angesichts der aktuellen Hitzewelle hat der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) vom Berliner Senat und den Bezirken einen Notfallplan für Gewässer und das Stadtgrün gefordert. Die Trockenheit im Boden sei seit Wochen alarmierend, teilte der Verband am Donnerstag mit.
Der Grundwasserspiegel in Berlin liege derzeit 20 bis 50 Zentimeter unter dem langjährigen Mittelwert. Die Bodenfeuchte sei so gering, dass die Wasserversorgung von Pflanzen bereits seit Mai besorgniserregend schlecht sei.
Berlin als Schwammstadt?
Der BUND verlangt von Senat und Bezirken ein koordiniertes und schnelles Gegensteuern. Es brauche zum einen Anreize zum Wassersparen. Zum anderen müsse mehr Regenwasser in Haushalten und Betrieben genutzt werden, um die Trinkwasserreserven zu schonen.
Der Umweltverband sieht es nach eigenen Angaben als vordringlich an, den klimagerechten Stadtumbau zu beschleunigen. Als Beispiel nannte der Verband das Konzept der so genannten Schwammstadt. Es sieht vor, Regenwasser vor Ort zu versickern, um so die Grundwasserbestände aufzufüllen.
Warnung vor "unerträglichen Sommern" in Berlin
Neben mehr Dach- und Fassadenbegrünung braucht es nach Auffassung des BUND auch ein besseres Trinkwasserfördermanagement. Dazu gehöre eine vermehrte künstliche Grundwasseranreicherung im Winter, eine stärkere Dezentralisierung der Förderbrunnen und ein Ausgleich des Grundwasserspiegels in sensiblen Naturräumen wie Mooren. "Wenn wir so weitermachen wie bisher, werden die Sommer in Berlin immer unerträglicher", so BUND-Wasserexpertin Verena Fehlenberg.
Sendung: Inforadio, 21.07.2022., 09:53 Uhr