Zahlen in Cottbus vorgestellt - Brandenburger Jobcenter bei Vermittlung von Ukraine-Flüchtlingen noch am Anfang

Fr 22.07.22 | 14:49 Uhr
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Ukrainische Gefluechtete beim Ausfuellen von Unterlagen bei der Jobberatung am 14.04.2022 in Köln. (Quelle: dpa/Jens Krick)
Audio: Antenne Brandenburg | 22.07.2022 | Daniel Mastow | Bild: dpa/Jens Krick

Knapp 7.000 Flüchtlinge aus der Ukraine sind aktuell bei den Brandenburger Jobcentern gemeldet. Diese Zahl nannte die Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit, Ramona Schröder, am Freitag auf einer Pressekonferenz in Cottbus.

Die meisten von ihnen gehören demnach zum Zuständigkeitsbereich der Center in Cottbus und Potsdam. "Für einen Großteil der geflüchteten Menschen aus der Ukraine ist der Zugang in den Arbeitsmarkt und den Dienstleistungen wie Beratung, Fortbildungen sowie Förderungen von Arbeitsplätzen ermöglicht worden", heißt es in einer Mitteilung der Arbeitsagentur.

"Beginnen, mit den Menschen zu sprechen"

Bisher hätten sich die Jobcenter darauf konzentriert, dass die Ukrainer Leistungen beziehen können. "Jetzt beginnen wir, mit den Menschen auch zu sprechen." Die Vermittlungen in den Arbeitsmarkt stehen laut Schröder noch am Anfang. Genaue Zahlen gebe es noch nicht.

Seit dem 1. Juni werden die Hilfen und Sozialleistungen für hilfebedürftige Geflüchtete aus der Ukraine nicht mehr nach dem Asylbewerberleistungsgesetz, sondern nach dem
Sozialgesetzbuch geleistet. Die Jobcenter sind damit neue Anlaufstelle für die Geflüchteten geworden.

Steinbach ermuntert Firmen, Flüchtlinge einzustellen

Laut Ramona Schröder ist die "Schaffenskraft und der große Wunsch nach sinnvoller Beschäftigung und Arbeit bei den geflüchteten Menschen aus der Ukraine beeindruckend". Eine Barriere seien aber oft noch die Sprachkenntnisse. 85 Prozent der 7.000 Antragsteller hätten große Probleme mit der deutschen Sprache. "Sprache lernen ist Thema Nummer 1", betonte Schröder. Die Entwicklung gestalte sich dahingehend aber positiv. Die Teilnahme an Sprachkursen habe sich seit Mai verdreifacht, 700 Menschen lernten inzwischen Deutsch.

Der Brandenburger Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) hat Unternehmen dazu animiert, Geflüchtete aus der Ukraine einzustellen. Seit Anfang Juni werde für sie der Zugang zum Arbeitsmarkt deutlich erleichtert, wird er in der Mitteilung der Arbeitsagentur zitiert. Arbeitgeber ermuntere er, "das Arbeitskräftepotenzial ukrainischer Geflüchteter noch stärker zu nutzen". Dafür stünden ihnen auch die Beratungsangebote der Jobcenter und der Bundesagentur für Arbeit zur Verfügung.

Es müsse aber verhindert werden, dass die Geflüchteten "in Billig- und Hilfsjobs landen, die nicht ihrer Qualifikation entsprechen", sagte Steinbach dem rbb. "Das wäre gerade in unserer Fachkräftesituation eigentlich eine Sünde." Eine weitere Schwierigkeit sei es, dass ein Großteil der Flüchtlinge wieder zurück in die Ukraine wollen würde. "Das ist also keine langfristige Lösung des Fachkräfteproblems."

Sendung: Antenne Brandenburg, 22.07.2022,13:30 Uhr

3 Kommentare

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  1. 2.

    Was für ein Tempo: Man beginnt…

  2. 1.

    Kann man die Zahlen mal ins Verhältnis zur Gesamtzahl der Ukraineflüchtlinge in BRB setzen? Da es um Arbeitskräfte geht vieleicht als Vergleichszahl nur Erwachsene.

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