61. Jahrestag des Mauerbaus - Politiker in Berlin und Brandenburg erinnern an Opfer der Berliner Mauer
In Berlin und Brandenburg ist an den Bau der Berliner Mauer vor 61 Jahren und die Opfer des DDR-Grenzregimes erinnert worden. Allein in Berlin starben nach dem Bau Forschern zufolge mindestens 140 Menschen durch die Grenztruppen.
Am 61. Jahrestag des Mauerbaus in der DDR ist in Berlin und Brandenburg mit Gedenkveranstaltungen an die Opfer der Grenze erinnert worden. An verschiedenen Orten wurden am Samstag Kränze niedergelegt.
Berlins Regierende Bürgermeisterin Franzsika Giffey (SPD) nahm an einer Andacht in der Kapelle der Versöhnung in der Bernauer Straße in Mitte teil. Im Anschluss legte sie zusammen mit anderen Teilnehmern einen Kranz an der Gedenkstätte der Berliner Mauer nieder. "Die Berliner Mauer war ein Bauwerk der Unfreiheit, des Unrechts und der Diktatur", hatte Giffey vorab mitgeteilt.
Giffey erinnert an historische Verantwortung
Giffey erinnerte an die Menschen, die beim Versuch, die Mauer zu überwinden und in die Freiheit zu fliehen, ihr Leben gelassen hätten. Zu ihnen zähle auch der gerade mal 18-jährige Peter Fechter. "Sein Tod im August 1962 spiegelt auf besondere Weise die Brutalität und Grausamkeit der Mauer wider", so Giffey.
Allein in Berlin starben nach dem Mauerbau Forschern zufolge mindestens 140 Menschen durch die DDR-Grenztruppen. An der innerdeutschen Grenze waren laut Bundesregierung mindestens 260 Todesopfer zu beklagen. Es gebe eine historische Verantwortung, das Geschehene wach zu halten und an das Leid zu erinnern, betonte Giffey.
Woidke betont Bedeutung des Tages
Auch in Brandenburg ist am Samstag an die Opfer der Grenzanlagen erinnert worden. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) verwies bei der zentralen Gedenkveranstaltung des Landes am ehemaligen Grenzturm Nieder Neuendorf in Hennigsdorf (Oberhavel) auf die Bedeutung des Tages. Das Datum zeige, wie wichtig Demokratie und Freiheit seien. Der Tag sei auch wichtig für die Opfer und die Angehöhrigen der Mauertoten, so Woidke.
Orte wie der Grenzturm in Nieder Neuendorf erzählten von der Geschichte der deutschen Teilung und hielten die Erinnerungen für nachfolgende Generationen wach, erklärte Woidke: "Das ist von unschätzbarem Wert."
Die DDR hatte am 13. August 1961 mit dem Bau der Mauer rund um den Westteil Berlins begonnen. Das Bollwerk trennte die Stadt mehr als 28 Jahre in zwei Hälften. Millionen Menschen wurden von Familienangehörigen, Freunden und Bekannten getrennt. Die Teilung Berlins endete erst mit dem Fall der Mauer am 9. November 1989.
Sendung: Antenne Brandenburg, 13.08.2022, 10 Uhr