Interview | Kabul Luftbrücke - "Nach einem Jahr liegen die Nerven blank"

Mo 08.08.22 | 12:02 Uhr
  24
Archivbild: Mattea Weihe (l-r), Luisa Neubauer, Ali Khademolhosseini, Theresa Breuer (auf dem Bildschirm) Thomas Hoffmann (verdeckt) und Ruben Neugebauer vom Aktionsbündnis "Luftbrücke Kabul" bei einer Pressekonferenz vor dem Bundesinnenministerium. (Quelle: dpa/J. Carstensen)
Audio: rbb24 Inforadio | 08.08.2022 | Vanessa Schlesier & Jessica Wiener | Bild: dpa/J. Carstensen

Zehntausende Menschen wollen aus Afghanistan fliehen. Die NGO Kabul Luftbrücke hilft - auch ein Jahr nach der offiziellen deutschen Rettungsaktion. Viele von ihnen seien ausgebrannt, sagt Gründerin Theresa Breuer. Sie fordert mehr Hilfe vom Bund.

rbb|24: Frau Breuer, Sie sind seit vergangenem August mit der Organisation Kabul Luftbrücke damit beschäftigt, Menschen aus Afghanistan zu evakuieren. Wie viele Menschen haben Sie im vergangenen Jahr rausgeholt?

Theresa Breuer: Wir haben mehr als 2.500 Menschen bei der Evakuierung unterstützen können. Aber das ist ein Tropfen auf den heißen Stein. Wir haben aktuell 20.000 Fälle in unserer Datenbank, die sich als gefährdet registriert haben und die überprüft werden müssen. Darunter sind sicherlich Menschen, die dringend außer Landes kommen müssen.

Die Bundesregierung hat knapp 5.000 afghanischen Ortskräften, die bei der Bundeswehr und für deutsche Ministerien gearbeitet haben, eine Aufnahmezusage gegeben, die auch für deren engste Familienmitglieder gilt. Wie viele dieser Menschen konnten Afghanistan noch nicht verlassen, obwohl sie auf der Liste der Bundesregierung stehen?

Das sind aktuell nach Angaben des Auswärtigen Amtes noch knapp 10.000 Menschen. Insgesamt waren es etwas mehr als 30.000 - ein Drittel wartet also noch auf die Evakuierung.

Zur Person

Theresa Breuer ist Journalistin und Filmemacherin. Sie hat vor der Machtübernahme der Taliban zwei Jahre in Afghanistan gelebt. Nach dem Umsturz im August 2021 gründete sie zusammen mit anderen die Kabul Luftbrücke, wo sie sich um Evakuierungen und Öffentlichkeitsarbeit kümmert. Sie lebt in Berlin.

Woran liegt es, dass das so langsam geht?

Das hängt unter anderem damit zusammen, dass die Menschen nicht direkt nach Deutschland evakuiert werden können, sondern immer über einen Nachbarstaat herausgebracht werden müssen. Und wenn ihnen dann zum Beispiel Pässe oder Visa für Iran oder Pakistan fehlen, ist es sehr schwierig, die Leute außer Landes zu bringen.

Sowohl die Bundesregierung als auch wir möchten ungern Menschen ohne ihre Familien rausbringen. Wenn zum Beispiel eine Ehefrau oder eine Tochter keinen Reisepass hat, der Hauptgefährdete aber schon, versuchen wir zumindest zuerst Dokumente für die gesamte Familie zu besorgen.

Sie haben Teams vor Ort in Afghanistan, das für Evakuierungen zuständig ist. Was ist dessen Aufgabe?

Ganz konkret kann ich mich zu operativen Details nicht äußern, um diese Teams nicht in Gefahr zu bringen. Sie kümmern sich um alle Belange, zum Beispiel eben auch Dokumente, aber auch um Transport, um Unterkunft und Verpflegung. Also alles, was man salopp gesagt braucht, wenn man sich auf eine Reise begibt.

Die Teams bestehen aus afghanischen Mitarbeiter:innen, alles andere wäre viel zu auffällig und viel zu gefährlich, denn erste Priorität ist es, die Menschen zu schützen. Und das heißt, dass wir für so wenig Aufmerksamkeit wie möglich sorgen.

Ich werde in Afghanistan auf der Straße von fremden Menschen angesprochen, mit der Bitte, sie zu evakuieren - weil bekannt ist, dass Ausländer eventuell dafür sorgen können, dass man das Land verlässt.

Theresa Breuer, Kabul Luftbrücke

Ist die Arbeit in Afghanistan gefährlich für Ihre Mitarbeiter?

Wir testen die Grenzen nicht aus. Es ist nicht illegal, was wir tun, auch unter den Taliban, aber es ist natürlich nicht erwünscht. Niemand möchte sehen, dass die Menschen vor einem Regime fliehen. Deshalb versuchen wir, das Ganze unterm Radar zu machen, und das gelingt uns bisher auch ganz gut.

Sind Sie oder Ihre Mitarbeiter:innen schon mal in Konflikt geraten mit dem Taliban-Regime? Gab es Konfrontationen?

Ja, die gab es immer mal wieder. Vor allem der Landweg nach Pakistan war immer sehr unwägbar, da ist es schon dazu gekommen, dass die Taliban Ausreisende oder Passagiere mit Kabeln geschlagen, in die Luft gefeuert und Menschen sehr, sehr verängstigt haben. Man darf nicht vergessen: Man ist mit einem Hardliner-Regime konfrontiert, und dementsprechend verhalten sich die regimetreuen Menschen an den Checkpoints auch.

Kabul Luftbrücke

Es handelt sich um eine Initiative des Vereins Civilfleet Support, der sich für die Rechte von Flüchtlingen an den EU-Außengrenzen einsetzt.

Kabul Luftbrücke gründete sich im August 2021 und unterstützt seitdem Menschen in Afghanistan bei der Ausreise. Außerdem setzt sich die Organisation für die Aufnahme verfolgter Afghanen in Deutschland ein.

Mittlerweile hat die Nichtregierungsorganisation rund 20 Mitarbeiter:innen. Zum Netzwerk von Kabul Luftbrücke gehören außerdem rund 20 Freiwillige in den verschiedenen Nachbarstaaten Afghanistans. Kabul Luftbrücke finanziert sich über Spenden.

Hatten Sie Fälle, in denen Menschen, die evakuiert werden sollten, bereits verhaftet waren?

Ja, das passiert immer wieder. Eine der größten Auseinandersetzungen, die wir derzeit austragen, ist die Tatsache, dass die neuen Aufnahmezusagen und die Bewertung der akuten Gefährdungssituation von der Bundesregierung nicht schnell genug vorgenommen werden.

Das führt dazu, dass Menschen zurückgelassen wurden, die eine Verbindung zu deutschen Institutionen oder deutschen Behörden hatten – und manche wurden in der Zwischenzeit verhaftet. Teilweise sind sie wieder freigekommen, teilweise verschwunden, teilweise weisen sie deutliche Spuren von Folter auf.

Was können Sie in solchen Fällen tun?

Die traurige Antwort ist, dass wir meistens nichts tun können. Was wir aktuell machen ist, dass wir für Einzelfälle Anträge schreiben. Das ist allerdings sehr, sehr mühsam und dauert sehr lange.

Ich reise ja gelegentlich nach Afghanistan und werde teilweise auf der Straße von fremden Menschen angesprochen, mit der Bitte, sie zu evakuieren - weil bekannt ist, dass Ausländer eventuell dafür sorgen können, dass man das Land verlässt.

Was sind es für Menschen, die sich als gefährdet registrieren lassen?

Menschen, die in allen Bereichen der Zivilgesellschaft gearbeitet haben: Richter:innen, Journalist:innen, Staatsanwält:innen, Künstler:innen. Oder Menschen, die für Sicherheitskräfte gearbeitet haben, die teilweise von der deutschen Polizei ausgebildet worden sind.

Die größte Gruppe aber sind junge Frauen, denen jetzt die Zeit davonrennt. Sie haben sich an unserem Wertesystem orientiert, haben studiert, sich sportlich oder künstlerisch betätigt. Für sie wird die Chance, außer Landes zu kommen und ein Leben in Freiheit zu führen, immer kleiner.

Mediathek und TV

Warum wenden sich diese Menschen an Sie?

Weil es bei der Bundesregierung keine Stelle gibt, bei der sich Betroffene selbst melden können und es im Land auch keine Ansprechpartner der Bunderegierung mehr gibt, läuft alles über Nichtregierungsorganisationen wie die Kabul Luftbrücke. Wir haben dadurch de facto eine Gatekeeper-Funktion, weil wir entscheiden, welche Fälle an die Bundesregierung weitergereicht werden – und welche nicht. Diese Funktion dürfen wir moralisch betrachtet nicht haben.

Was wäre aus Ihrer Sicht eine Lösung?

Ein neues Bundesaufnahmeprogramm, bei dem es ein transparentes Verfahren mit festgelegten Kriterien gibt, das allen Betroffenen den Zugang gewährt.

Letztes Jahr hat mit dieser Machtübernahme und diesem doch sehr chaotischen Abzug eine willkürliche Anzahl an willkürlich ausgewählten Menschen eine Aufnahmezusage bekommen, ohne dass es dafür transparente und nachvollziehbare Kriterien gab. Es war eine totale Lotterie – und das hat sich bis heute nicht geändert.

Sie bringen jetzt seit einem Jahr Menschen aus Afghanistan heraus ... wie lange können Sie das noch weitermachen?

Bei uns im Team liegen nach einem Jahr Arbeit die Nerven blank. Ich glaube, niemand in unserer Organisation hat im letzten Jahr wirklich Urlaub genommen, und wir haben schon Arbeitszeiten, die gehen teilweise bis weit nach Mitternacht, und wir fangen vor 8 Uhr morgens wieder an.

Wenn es um Menschenleben geht und man den Eindruck hat, niemand anderes übernimmt diese Verantwortung in der Art und Weise, dann geht es nicht, die Menschen im Stich zu lassen. Allerdings merke ich: Wir sind alle ausgebrannt. Es geht nur für eine bestimmte Zeit gut, und ich würde sagen: Unser Limit ist eigentlich erreicht.

Vielen Dank für das Gespräch.

Das Interview führte Nele Haring, rbb|24.

 

Sendung: rbb24 Inforadio, 08.08.2022, 13:45 Uhr

24 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 24.

    Wiedervereinigung? Da muß ich etwas verpasst haben, es war ein Anschluß. Die Länder der DDR sind der BRD beigetreten. Das geschönte Wort "Wiedervereinigung" hat man genutzt damit die Menschen in der DDR zum einen nicht so schnell merken wie sie über den Tisch gezogen worden sind und zweitens kam man damit dem ausgeprägten Minderwertigkeitgefühl entgegen.

    Zusammen mit dem übersteigerten Nationalismus in der DDR alles Zutaten warum gerade dort der Rechtsextremismus in Form von Fremdenfeindlichkeit usw. aufblüht.

    Tolle Bildungsmöglichkeiten? Berufe? Eine Verwandte von mir war Etikettierin! Von Hand! So war es in vielen Berufen. Jeder der ein Lenkrad vom Traktor vom Hinterreifen unterscheiden konnte war dort Agraringenieur, hier Hilfarbeiter, bestenfalls Maschinist.

    Das ist keine Diskriminierung, das ist Tatsache! Da saßen Leute an leitenden Stellen, nur weil sie das richtige Parteibuch hatten aber Null Qualifikation.

  2. 23.

    Paul:
    "Antwort auf [Immanuel] vom 09.08.2022 um 00:58
    Und wie viel Afghanen haben diese kurzfristige Freiheit mit dem Leben bezahlt? Wie viel Elend und Trauer wurden in die Familien getragen?"

    Und wieviel mehr Tod, Elend, Trauer, (religiöse) Unterdrückung & Folter (z.B. Steinigung) hätte es ohne die ausländischen Kräfte gegeben? Anscheinend haben Sie vergessen, wie die Taliban mit den Menschen umgegangen sind und wieder umgehen. Sie tun so, als ob dort zuvor ohne den ausländischen Kräften Friede, Freude, Eierkuchen gehrrscht hätte.

  3. 22.

    Eine Bitte an alle, die hier kommentieren: Bitte kommen Sie zurück zum Thema des Artikels. Kommantare, die damit nichts zu tun haben, werden nicht mehr freigeschaltet. Danke für Ihr Verständnis!

  4. 21.

    Und wie viel Afghanen haben diese kurzfristige Freiheit mit dem Leben bezahlt? Wie viel Elend und Trauer wurden in die Familien getragen?

  5. 20.

    Sie merken es nicht, oder? Wiedervereinigung nannte sich das und diese vereinte Menschen, Familien, die sich vorher nicht sehen und treffen konnten. Familienzusammenführung nennt man das heute. Wen speziell mussten Sie aufnehmen? Es waren alles mündige Bürger, die alle ihre Wurzeln haben und niemand sie großzügig aufnehmen musste, weil jeder, ob Frau oder Mann, gute Berufe ausüben konnten, dank toller Bildungsmöglichkeiten. Den Nutzen der Vereinnahmung des Ostens hatte übrigens der Westen und westliche Unternehmen, die den Hiesigen die Berufsanerkennungen absprachen, damit andere geschützt waren, die Fachkräfte abwarben und hier Löhne zahlten, die eigentlich nicht einmal Hilfsarbeiter tolerieren. Von Stunde an wurde aus dem Westen heraus bestimmt und Führung übernommen, keine Chance für Hiesige. Das Sie das alles nur als Klischee seit Jahrzehnten bedienen, liegt an der Mentalität der Überheblichkeit derer, die nichts von Brandenburgern wissen wollen, pure Diskriminierung.

  6. 19.

    Nein, ich frage mich nur warum es ausgerechnet viele Menschen (nicht alle) in den neuen Bundesländern sind, die anderen nicht den Dreck unter den Fingernägeln gönnen, dabei aber selbst davon profitiert haben dass man sie aufgenommen hat.

  7. 18.

    Es sind Menschen, die nicht in Afghanistan bleiben können, weil es für sie dort zu unsicher ist und jedesmal wenn ich das lese, bin ich glücklich, hier geboren zu sein in einer Zeit, die mir ein würdevolles Leben ermöglicht. Jeder gerettete Mensch hat eine Zukunft in der freien Welt und die wenigsten Menschen wollen unfrei sein. Das Recht auf ein freies und würdevolles Leben sollte man jedem gönnen. Sozialneid bekämpft man im Kampf um und für soziale Gerechtigkeit, aber nie mit dem Hass auf andere Menschen.

  8. 17.

    Sind Sie jetzt ein besserer Mensch? Selten einen unschöneren Kommentar gelesen. Diskriminierung und Beleidigung, weil Sie auf Angst und Neid nicht anders reagieren können? Dann sind Sie keinesfalls besser als die anderen, glauben Sie mir, Sie hassen von der anderen Seite und genau das ist ebenso gefährlich.

  9. 16.

    " Es reicht, nur weil eine Minderheit die sich in NGO s organisieren meint noch mehr Menschen aus Afghanistan zu holen soll der Steuerzahler noch mehr blechen. "

    Mich hat 1989 auch keiner gefragt ob wir 17 Millionen reine Wirtschaftflüchtlinge aufnehmen sollen, die bis heute Milliarden kosten. Und die hatten keinen mörderischen Krieg weil "unsere Freiheit am Hindukusch verteidigt" werden mußte, im Gegenteil. Man hatte sich einer Diktatur entledigt, hatte mehr oder minder freie Wahlen, alles was die Afghanen nicht haben.

  10. 15.

    Paul:
    "Also, was hat dieser "Einsatz" über 20 Jahre gebracht? Nichts, außer Elend und Versagen der westlichen Diplomatie."

    Das ist Unsinn!
    Der Einsatz hatte für eine gewisse Zeit für einen Teil des Landes etwas Frieden gebracht: Mädchen konnten in die Schule, Frauen konnten studieren, etc. pp. Das war zwar leider nicht nachhaltig, aber einige Afghanen konnten zumindest eine gewisse Zeit lang Freiheiten genießen, die sie ohne diesen Einsatz nicht gehabt hätten. Das ist nicht Nichts!

  11. 14.

    Hardmut:
    "Und wer hatte seine Finger wieder mit drin? Die USA. Zündeln auf der ganzen Welt und stürzen eine Nation nach der anderen in die Kriese. Die Welt sollte langsam mal aufwachen und sich gegen die USA wehren."

    Da hat wohl jemand seinen demokratischen Kompass verloren! Denn schlimmer als die USA und deren Demokratie sind doch auf jeden Fall erstmal all die Diktaturen auf dieser Welt!

  12. 13.

    Alexander:
    "Sorry aber warum immer Deutschland?"

    Wie kommen Sie auf "immer" Deutschland?
    Andere Länder haben viel viel mehr Flüchtlinge aufgenommen! Polen hat z.B. viel mehr ukrainische Flüchtlinge aufgenommen.

  13. 12.

    moritz:
    "Deutschland kann nicht zehntausende und noch mehr Afghanen aufnehmen ..."

    Wieso nicht? Natürlich kann Deutschland diese Afghanen aufnehmen. Die Frage ist nur, ob man es will. Aber können tut man das sicherlich!

  14. 11.

    "willkürlich ausgewählten Menschen eine Aufnahmezusage bekommen" - das war genauso von der Bundesregierung gewollt und wurde im Gesetzestext zur Evakuierung mit "designierten Personen" beschrieben. Statt dies zu thematisieren wurden die Nein-Stimmen durchs mediale Dorf gejagt.

  15. 10.

    Auch nicht das?
    "Den Großteil der Afghanen will Deutschland aufnehmen. Insgesamt 25.000 Afghanen sollen kommen. „Hierzu gehören rund 19.000 Ortskräfte und ihre Familienangehörige sowie rund 6.000 weitere besonders gefährdete Afghaninnen und Afghanen. Diese Zahl hat Deutschland an die Kommission gemeldet", teilte eine deutsche Ministeriumssprecherin in Berlin mit.
    Quelle: www.tagesstimme.com › 2021 › 12 › 11 › 15-eu-staaten-wollen-40000-afghanen-aufnehmen
    Und wird da eigentlich irgendetwas geprüft, wegen Asylanspruch oder so???

  16. 9.

    Die Frage ist, was welche Entscheidung langfristig für uns die beste wäre. Die afghanische Mittelschicht dort unten lassen und hoffen, dass sie wie eine Art "Gegengift" das Regime bzw. die Zukunft Afghanistans positiv beeinflusst? Oder die Leute wegholen, bevor sie evtl. selber "vergiftet" werden, genauso wie der Ruf des verlässlichen Deutschlands?

  17. 8.

    Der Abzug der BW erfolgte fluchtartig, es wurde jede Menge militärisches Gerät zurückgelassen, weil dafür keine Transportkapazitäten verfügbar waren. Und natürlich waren die "Ortskräfte", es waren allerdings weit weniger als die jetzigen Zahlen, erstmal nicht berücksichtigt. Es galt, die eigenen Leute heil heraus zu holen. Grund: Die USA als "Beschützer" der BW hatte es eiliger als vorgesehen. Der zunächst zum 11. September festgelegte US Abzug wurde auf den 4. Juli Hals über Kopf vorverlegt weil die militärische Lage immer prekärer.wurde. Die USA hatten noch ihre Flucht aus Vietnam in Erinnerung.

  18. 6.

    Welches Land wollte mit allen Mitteln den IS und die Taliban besiegen? Wie viel Afghanen haben die USA aufgenommen? Aus 5000 sind nun mit der Zeit 30000 geworden? Und die haben alle samt Familien für D gearbeitet? Übrigens können Sie die Niedelage auch als Abzug der Truppen bezeichnen. Vorangegangen war ein gestelltes Ultimatum der Taliban an die Besatzer zum Verlassen des Landes. Also, was hat dieser "Einsatz" über 20 Jahre gebracht? Nichts, außer Elend und Versagen der westlichen Diplomatie.

  19. 5.

    Und wer hatte seine Finger wieder mit drin? Die USA. Zündeln auf der ganzen Welt und stürzen eine Nation nach der anderen in die Kriese. Die Welt sollte langsam mal aufwachen und sich gegen die USA wehren.

  20. 4.

    Bisher hat D ca. 21000 Afghanen aufgenommen wie der RBB berichtete. Es reicht, nur weil eine Minderheit die sich in NGO s organisieren meint noch mehr Menschen aus Afghanistan zu holen soll der Steuerzahler noch mehr blechen. Wenn diese NGOs dieser Meinung sind, dann sollen sie auch für den Unterhalt dieser Menschen in D aufkommen. Es ist leicht Forderungen zu erheben die andere bezahlen müssen.
    Nur zur Erinnerung Afghanistan hätte eine gut ausgerüstete Armee. Aber diese Armee wollte nicht kaem

  21. 3.

    Krieg verloren? Wohl kaum. Man kdt einfach abgezogen. Mehr nicht, aber auch nciht weniger.
    Mehr Afghanen aufgenommen als alle EU Staaten zusammen ist auch nicht richtig.

  22. 2.

    Sorry aber warum immer Deutschland? Ist es nicht sinnvoller in den anliegenden Länder sie unter zu bringen? Ist sprachlich und kulturell doch viel einfacher oder nicht ? Sie wollen in Sicherheit und bekommen sie auch in den Nachbarländern.

  23. 1.

    Deutschland kann nicht zehntausende und noch mehr Afghanen aufnehmen, nachdem es schon mehr aufgenommen hat, als alle anderen EU Staaten zusammen. Deutschland hat den Krieg am Hindukusch verloren und ist Hals über Kopf aus Afghanistan vor den Taliban geflüchtet. Das ist, so leid es einem tun kann, der schlichte Sachverhalt.

Nächster Artikel