Wahlchaos in Berlin - Verfassungsrechtler äußert Zweifel an flächendeckenden Neuwahlen

Do 29.09.22 | 13:36 Uhr
  51
Eine Frau gibt in einem Wahllokal Wahlzettel für die Wahl des Abgeordnetenhauses und den Volksentscheid in Berlin ab.(Quelle:dpa/S.Gollnow)
Bild: dpa/S.Gollnow

Nachdem das Berliner Verfassungsgericht komplette Neuwahlen in Berlin für möglich hält, zeigt sich Verfassungsrechtler Pestalozza verwundert. Ex-Innensenator Geisel weist unterdessen Rücktrittsforderungen zurück.

Der Staats- und Verwaltungsrechtler Christian Pestalozza kritisiert die vorläufige Einschätzung des Berliner Verfassungsgerichtshofs, nach der eine komplette Wiederholung der Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus sowie der Bezirksverordnetenversammlungen erforderlich sei. "Der Umfang einer Wahlwiederholung muss im Verhältnis zu den Wahlfehlern stehen", sagte der Wissenschaftler von der Freien Universität Berlin am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. "Man kann nicht flächendeckend neu wählen, wenn die Wahl zu großen Teilen fehlerfrei war."

Der Verfassungsgerichtshof sage offenbar: "Wir wollen reinen Tisch machen", so Pestalozza. Das sei aus seiner Sicht aber problematisch. "Man kann nicht aufgrund von Mutmaßungen in größerem Umfang neu wählen lassen, als es wirklich nötig ist. Das geht nicht." Wahlfehler müssten zweifelsfrei festgestellt werden, dann müsse die Mandatsrelevanz geprüft werden. Er hoffe, dass das Gericht nach seiner am Mittwoch vorgetragenen vorläufigen Einschätzung noch einmal in sich gehe.

Bei einer ersten Anhörung des Gerichts zu den Wahlpannen im Jahr 2021 hatte Gerichtspräsidentin Ludgera Selting am Mittwoch gesagt, eine "vollständige Ungültigkeit" der Wahl komme in Betracht.

Opposition will Neuwahlen

Nach der vorläufigen Einschätzung des Berliner Verfassungsgerichts hatten sich die Oppositionsparteien bereits in Stellung gebracht.

So sagte CDU-Generalsekretär Mario Czaja den Berliner Christdemokraten bereits Unterstützung zu. "Die Chancen stehen gut, dass die Christdemokraten ganz Berlin erobern - zumal die Parteien der rot-grün-roten Koalition für das Wahlchaos 2021 verantwortlich sind", sagte Czaja.

CDU-Generalsekretär Stefan Evers sagte, Berlin müsse sich nun auf komplette Neuwahlen einstellen. "Franziska Giffey ist mit dem heutigen Tag eine Regierende Bürgermeisterin auf Abruf", so Evers mit Blick auf die SPD-Regierungschefin.

Die Berliner AfD-Fraktionsvorsitzende Kristin Brinker rechnet mit einer kompletten Wiederholung der Abgeordnetenhauswahl im nächsten Frühjahr. "Ich würde mich wundern, wenn das Gericht da noch einen anderen Ausweg finden würde", sagte Brinker am Rand der mündlichen Verhandlung.

Geisel weist Rücktrittsforderungen zurück

Schon jetzt wurden Forderungen nach einem Rücktritt des SPD-Politikers Andreas Geisel als Senator laut, der zum Zeitpunkt der Wahl im September 2021 Innensenator war und inzwischen an der Spitze der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Bauen steht.

"Er sollte weiteren Schaden vom Ansehen des Senats durch seinen sofortigen Rücktritt abwenden", sagte der Berliner FDP-Landeschef Christoph Meyer. Auch CDU-Generalsekretär Evers hält einen Rücktritt nach eigener Aussage für unausweichlich. "Wer das Vertrauen in Wahlen erschüttert, gefährdet unsere Demokratie. Ich finde es schlimm, dass bis heute weder die SPD, noch der für das Wahlchaos verantwortliche Senator Geisel Konsequenzen gezogen haben."

Geisel lehnt einen Rücktritt ab. "Es ist nicht so, dass ich nicht Verantwortung spüre. Aber die Frage ist, welche Entscheidung trifft man, um die Sache besser zu machen, und ich habe mich entschlossen zu arbeiten", sagte er am Mittwochabend bei einem Leserforum der "Berliner Morgenpost". "Ich selbst war Kandidat und hätte nicht eingreifen dürfen", betonte Geisel und fragte: "Was würde es besser machen, wenn ich zurücktrete?" Er habe eine Aufgabe in Berlin, die darin bestehe, die Stadt weiterzuentwickeln. "Und wenn ich mich prüfe und mich frage: Hast du die Wahl organisiert, dann sage ich: Nein, du hast die Wahl nicht organisiert. Das bedeutet aber nicht, dass wir nicht dafür zu sorgen haben, dass das nie wieder passiert."

Giffey sagt Unterstützung für mögliche Wahlwiederholung zu

Die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) hat unterdessen eine umfassende Vorbereitung für den Fall einer Wahlwiederholung zugesagt, damit es nicht wieder zu Pannen kommt. "Ich kann das nicht ungeschehen machen, was dort passiert ist, aber ich kann dafür sorgen, jetzt, wo ich politische Verantwortung habe, dass das nicht nochmal passiert und dass wir gut aufgestellt, gut organisiert in eine solche Nachwahl oder Wiederholungswahl gehen", so Giffey am Donnerstag. Sie verwies auch darauf, dass sie zum Zeitpunkt der vorigen Wahl "nicht in politischer Verantwortung", sondern Kandidatin gewesen sei.

Jarasch will keine Wahlkampfblockade

Berlins stellvertretende Regierungschefin Bettina Jarasch (Grüne) will sich trotz einer möglichen Wiederholung der Wahl zum Abgeordnetenhaus auf die Sachthemen konzentrieren. "Wir stehen vor einem heftigen Krisenwinter und tragen als Senat die Verantwortung dafür, dass wir jetzt nicht in einen Stillstand geraten", sagte die Senatorin für Umwelt und Verkehr am Donnerstag der Deutschen-Presse-Agentur. So gelte es unter anderem, ein Entlastungspaket zu schnüren und einen Nachtragshaushalt aufzustellen. "Das letzte, was die Berlinerinnen und Berlin jetzt brauchen, ist gegenseitige Wahlkampfblockade", betonte Jarasch.

Am 26. September 2021 waren die Berlinerinnen und Berliner gleich zu vier Abstimmungen aufgerufen. Gewählt wurden der Bundestag, das Abgeordnetenhaus und die zwölf Bezirksverordnetenversammlungen. Dazu kam noch ein Volksentscheid zur Enteignung großer Wohnungskonzerne. Es bildeten sich lange Warteschlangen an Wahllokalen. Manche hatten deutlich länger als 18 Uhr offen, weil Stimmzettel fehlten oder im falschen Wahllokal ausgereicht wurden. Die Berliner Landeswahlleitung zählte allein in 207 Wahllokalen Unregelmäßigkeiten.

Sendung: rbb24 Inforadio, 29.09.2022, 08:00 Uhr

Die Kommentarfunktion wurde am 29.9.2022 um 15:39 Uhr geschlossen. Die Kommentare dienen zum Austausch der Nutzerinnen und Nutzer und der Redaktion über die berichteten Themen. Wir schließen die Kommentarfunktion unter anderem, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt.

51 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 51.

    Es bleibt zu hoffen, dass die Berliner aus ihrer Farbblindheit und Lethargie erwachen !

  2. 49.

    Grundsätzlich wäre "Umorientierung" natürlich lupenreine Demokratie.
    Nur eben keine verfassungsgemäße Garantie auf 4 Jahre Amtszeit, einige Sonderfälle, wie Misstrauensanträge, ausgenommen.
    Wenn ich im Berliner Landtag sitzen würde, wohlwissend, in meinem Wahlkreis ist alles korrekt abgelaufen, dann fände ich Neuwahlen ebenfalls nicht fair. Der Gedanke, durch diesen Schlamassel gewinnt eine bestimmte undemokratische Gruppierung soviel dazu, dass sie relevant wird, bringt mir mein Essen zurück.

  3. 48.

    "bezahlte Schreiberlinge der AfD"

    Ihr unterstellendes Irrlichtern erinnert selbst aber doch sehr stark an AFD-Sprech.

  4. 47.

    Lieber Immanuel,

    ja, dafür entschuldige ich mich, das war unbedacht.

    Aber warum haben Sie denn hier nach der Wahl auf Oberlehrerart alle Meinungen, die eine komplette Neuwahl als notwendig beurteilt haben, abgekanzelt? Hatten Sie dafür ein Mandat?

  5. 46.

    "Und seine Argumente sind stichhaltig!"

    Welche genauen Argumente stützt der Verfassungsrechtler denn auf welche genauen Wahlerkenntnisse?

    Nach meiner Kenntnis kam gestern nur die "Spitze des Eisbergs" zu Tage.

    Mir ist nicht bekannt, dass der anerkannte Professor tiefgreifende Akteneinsicht gehabt hätte.

    Aber ich lasse mich hier gerne eines anderen Sachverhalts belehre.

    Ggf. hätten Sie einen Link o. a., auf welcher Basis der Professor seine "stichhaltigen Argumente" stützt?

  6. 45.

    "Rechtsextremismus"

    Auch Sie sind u. a. mitverantwortlich dafür, dass diverse rechte Begriffe zwischenzeitlich durch den inflationären Gebrauch bei zunehmender Zahl unter den Bürgern Europas nicht mehr wirklich als Abschreckung zünden - ich bedauere diesen Umstand des inflationären Gebrauchs mit seinen linken schwarz/weiß-Unterstellungen zutiefst.



  7. 44.

    "Nein, Rechtsextremisten werden weiterhin alles daransetzen unsere Demokratie weiter zu beschädigen."

    Erstens sind nicht alle Rechtsextremisten - das gilt für Abgeordnete und auch deren Wählerklientel, s. auch linke Wähler. Fakt.

    Darüber hinaus lassen Sie sich nun einfach überraschen, was Italien nun ggf. liefert.

    Weder Sie noch ich, aber auch andere Foristen ändern auch nur irgendetwas in Schweden, Italien, Ungarn oder sonst wo.

    Die größte Angst der etablierten Parteien ist, dass rechte Parteien aufgrund von Erfolgen dauerhaft wählbar blieben.

    Es wird also nun noch spannender.

  8. 40.

    Müller's Detlef:
    "R-G-R könnte das Landes- Verfassungsgericht doch einfach verbieten !
    Wäre doch die ehrlichste Lösung ?"

    Wo leben Sie? Kommen Sie doch einfach mal nach Deutschland, wenn Sie wissen wollen, wie ein demokratischer Rechtsstaat funktioniert und was da möglich und was nicht möglich ist! Ich glaube Sie haben da Nachholbedarf.

  9. 39.

    "Hier verwechseln offensichtlich viele Kommentatoren die fehlerhafte Durchführung der Wahl mit dem aus ihrer Sicht fehlerhaften Wahlergebnis. Mittlerweile muss sich das Gericht ohnehin die Frage gefallen lassen, inwiefern man noch von einer Wahlwiederholung sprechen kann, wenn diese nach der Hälfte der Wahlperiode erfolgt."

    Das sind aber keine Kommentatoren, sondern bezahlte Schreiberlinge der AfD wie man deutlich sehen kann.

    "Das sind dann tatsächlich vorgezogene Neuwahlen, und für diese gibt es keinen verfassungsmäßigen Grund." Richtig.

  10. 38.

    Es spricht der typische AfD Wähler. Keine Ahnung von demokratischen Grundsätzen aber gegen die "da oben" pöbeln.

    Es heißt Verfassungsgerichtshof des Landes Berlin (BerlVerfGH)und wird vom Abgeordnetenhaus von Berlin gewählt und nicht vom amtierenden Senat!

    "Der Präsident und die acht weiteren Mitglieder des Gerichts werden vom Berliner Abgeordnetenhaus mit Zweidrittelmehrheit für die Dauer von sieben Jahren gewählt. Drei Mitglieder müssen Berufsrichter sein, drei weitere Mitglieder müssen die Befähigung zum Richteramt haben. Zudem ist festgelegt, dass Frauen und Männer jeweils mindestens drei Verfassungsrichter stellen müssen. Die Wiederwahl der Verfassungsrichter ist nicht zulässig. "

  11. 37.

    Volle Zustimmung! Hier verwechseln offensichtlich viele Kommentatoren die fehlerhafte Durchführung der Wahl mit dem aus ihrer Sicht fehlerhaften Wahlergebnis. Mittlerweile muss sich das Gericht ohnehin die Frage gefallen lassen, inwiefern man noch von einer Wahlwiederholung sprechen kann, wenn diese nach der Hälfte der Wahlperiode erfolgt. Das sind dann tatsächlich vorgezogene Neuwahlen, und für diese gibt es keinen verfassungsmäßigen Grund. Sie würden jedoch denen sehr gefallen, die jetzt auf eine Mobilisierung der rechten Kräfte hoffen, weil sich die politische Großwetterlage grundlegend verändert hat. Und das nicht etwa aufgrund des Versagens der Landesregierung, sondern aufgrund der Verbrechen des Lieblings der Rechten, der die Welt von Moskau aus destablilisiert.

  12. 36.

    Auch ich denke, dass in einer Demokratie einem Abgeordneten, der unzweifelhaft - weil ohne mandatsrelevante Fehler - für 4 oder 5 Jahre gewählt wurde, nicht einfach so dass unzweifelhaft errungene Mandat wieder entzogen werden kann, nur weil es irgendwoanders mandatsrelevante Fehler gab, die seine Wahl in keinster Weise berühren. Der demokratische Grundsatz "Gewählt ist gewählt!" bedeutet "Unzweifelhaft demokratisch gewählt ist gewählt!"

    Ein Abgeordneter, dem sein Mandat nur deshalb entzogen werden soll, weil es bei der Wahl anderer Abgeordneter mandatsrelevante Fehler gab, kann sicher erfolgreich dagegen klagen. Denn in einer Demokratie dürfen demokratisch errungene Mandate nicht einfach so wieder entzogen werden.

    Es sei denn, im Wahlgesetz steht etwas anderes.

  13. 35.

    Günther:
    "Welcher Partei gehört der Herr Verfassungsrechtler an?"

    Es kommt hier nicht auf die eventuelle Parteizugehörigkeit dieses Verfassungsrechtlers an, sondern auf seine Argumente!

    Und seine Argumente sind stichhaltig!

  14. 34.

    F.T.S.:
    "Lieber Herr Geisel, die Menschen haben kein Vertrauen, dass Sie es in Zukunft besser machen."

    Liebe(r) F.T.S.,
    sprechen Sie bitte nur von sich und nicht von "den Menschen"! Sie haben kein Mandat, für uns zu sprechen!

  15. 33.

    R-G-R könnte das Landes- Verfassungsgericht doch einfach verbieten !
    Wäre doch die ehrlichste Lösung ?

  16. 32.

    Ist diese "Umorientierung" nicht gerade das Wesen von Demokratie?
    Es werden immer mehr Mängel des Senats in der Regierungsverantwortung für Berlin sichtbar. Gerade in den letzten Monaten.

  17. 31.

    "Das wird Zeit, dass diese Wahl wieder holt wird. Seit einem Jahr geht's in Berlin nur Berg ab. Es muss ein neuer Senat ran, ick'e hoffe das es die CDU wird. "

    Seit wann wird solange gewählt bis es einer Minderheit passt? Und wieviele Namen benutzen sie hier eigentlich gleichzeitig? Leicht an den markanten Rechtschreibfehlern erkennbar.

  18. 29.

    Da in rund der Hälfte der Wahllokale auch noch nach 18 Uhr gewählt wurde, d.h. ein Teil der Wähler:innen bereits die ersten Hochrechnungen kannte, ist die Wahl flächendeckend fehlerbehaftet. Das hätte auch Andreas Geisel auffallen müssen, der laut Berliner Wahlordnung die Rechtsaufsicht über Berliner Wahlen hat, auch wenn er dieser Verantwortung offensichtlich nicht nachgekommen ist und dies wohl auch nicht wollte.

  19. 28.

    War quasi ein Scheinreferendum.

  20. 27.

    Eine Teilwahl wäre hier sicher nicht angebracht. Man kann den genauen schaden gar nicht mehr feststellen. Angefangen von denen, die weg geschickt wurden und nicht wiederkamen. Und wenn es schon Teil des Problem ist, dass einige nach 18 Uhr wählten, als die ersten Hochrechnungen verfügbar waren, wie ist das dann erst jetzt ein Jahr danach?
    Es gibt Dinge, die man nicht korrigieren kann und bei denen nur ein kompletter Neuanfang oder wie hier Neuwahl eine Lösung bringt.
    Der Senat täte gut daran, erst gar nicht auf die Entscheidung des Verfassungsgerichtes zu warten, sondern sofort Maßnahmen zu unternehmen, damit es zu Neuwahlen kommen kann. Sonst steht alles unter dem Damoklesschwert der Anfechtbarkeit. Von dem weiteren Vertrauensverlust in die Politik ganz zu schweigen.

  21. 26.

    Das wird Zeit, dass diese Wahl wieder holt wird. Seit einem Jahr geht's in Berlin nur Berg ab. Es muss ein neuer Senat ran, ick'e hoffe das es die CDU wird.

  22. 25.

    Erstaunlich das Ihr verunglimpfender Kommentar durchgekommen ist. Ein eindeutig demokratischer Satz, mit Extremisten unzulässig so in Zusammenhang zu bringen, verrät mehr über Sie, als Ihnen lieb sein kann: Sie wollen verletzen und haben „noch eine Rechnung offen“? Und die Diskussion bringt es auch nicht weiter. Übrigens ist die beste Politik gegen Extremisten, wenn die Leute das Gefühl haben Chancengleichheit zu leben.... Wollen Sie darüber länger nachdenken und die Diskussion nicht behindern?

  23. 24.

    "Hier darf immer noch jeder seine Meinung abgeben, egal ob direkt betroffen oder nicht. Unsere Berliner Mitleser kommentieren ja auch alles Möglich zu Brandenburg, meist in einer sehr überheblichen Art."

    Viel interessanter ist wie hier Rechtsextremisten und anderen Verfassungsfeinden eine Bühne geboten wird. Rechtsextremismus ist ein Verbrechen und keine Meinung!

  24. 23.

    Wenn die zahlreichen Pannen mandatsrelevant waren, und es gab zu hauf große und kleine Pannen, zum beträchtlichenTeil wurden die eingesetzetnen Wahlhelfer quasi von heut auf morgen zusammengesucht, und hatten keine Ahnung, wie eine Wahl fehlerfrei abzulaufen hat. Tja, und wer keine Ahnung hat, dem fällt so manche Panne und Fehler gar nicht auf. Somit ist davon auszugehen, dass nicht alles auf den Beschwerdetisch kam, was eigentlich hingehört hätte.

    Selbst die Vorbereitungen der Wahl mussten schon chaotisch gewesen sein, da mein Mann, der bei vielen Wahlen schon Wahlhelfer war, und wieder angeschrieben wurde und sofort zusagte, dann aber nie mehr was hörte. Letztendlich musste er feststellen dass auf seine Dienste diesmal verzichtet wurde, und lieber Wahlhelfer ohne Erfahrung eingesetzt wurden.

  25. 22.

    Oh, da hat „Wossi“ wohl voll ins Schwarze getroffen... Da muss man gleich nachlegen: Für viele Jahrzehnte wird dieses Thema mit Berlin verbunden sein und wie es nicht laufen darf. Und ja, das Internet vergisst nicht... Auch nicht Ihren äußerst wichtigen Beitrag ;-(

  26. 21.

    Hier darf immer noch jeder seine Meinung abgeben, egal ob direkt betroffen oder nicht. Unsere Berliner Mitleser kommentieren ja auch alles Möglich zu Brandenburg, meist in einer sehr überheblichen Art.

  27. 20.

    Der Berliner Verfassungsgerichtshof zieht die vollständige Wiederholung der Abgeordnetenhauswahl in Betracht. Es wäre an der Zeit, die Dilettanten der rot-grün-roten Stadtregierung abzuwählen.

  28. 19.

    Nach erster Ansicht des Verfassungsgerichtshofs kam es aber flächendeckend zu verschiedenen Unregelmäßigkeiten, was eine generelle Wahlwiederholung sehr wohl rechtfertigt, weil bei einer nur teilweisen Wiederholung gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz verstoßen wird. Wie so oft stehen hier also mehrere Grundrechte diametral gegenüber und es muss abgewogen werden, welches in diesem Fall die höhere Bedeutung für die Demokratie und das Vertrauen in demokratische Wahlen hat. In dem Moment, wo teilweise Neuwahlen erheblich mandatsrelevant sein können, gewinnt der Gleichheitsgrundsatz an Gewicht, denn dann wäre der Zustand faktisch derselbe, wie die Weiterwahl nach 18:00 Uhr am Wahltag unter Kenntnis der ersten Prognosen. Die Nachwähler würden damit ein höheres Gewicht bekommen, als die, die nicht erneut wählen dürfen. Es ist daher sehr wohl spannend, was der VerfGH am Ende entscheidet.

  29. 18.

    "Wenn Wahlen etwas änderten, wären sie längst verboten."

  30. 17.

    Eine Teilwahl käme der Berliner Flickschusterei der letzten Jahre gleich. Sämtliche Bürokraten sollten jetzt damit aufhören und reinen Tisch gegenüber der Berliner Bevölkerung machen. Neben der Demokratie nimmt vor allem das Urvertrauen der Berliner in ihre Stadtregierung erheblichen nachhaltigen dauerhaften Schaden, findet keine komplette Neuwahl in allen Bezirken, allen Wahlkreisen statt. Schon wenn nur ein Wahllokal nach 18 Uhr offen bleibt und die ersten Hochrechnungen über die Medien kommen, ist die Wahl kompromittiert.

  31. 16.

    "Nur mit korrekten Neuwahlen schafft man es ,das dieses leidige Thema endlich ein Ende hat ."

    Nein, Rechtsextremisten werden weiterhin alles daransetzen unsere Demokratie weiter zu beschädigen.

  32. 15.

    "Momentan sollte man am besten das Spekulieren einstellen und die endgültige Entscheidung des Berliner Verfassungsgerichts abwarten ..."

    Ach, was soll man dann hier in den Kommentarspalten schreiben bzw. wie der RBB Klicks generieren? ;)

    Ich stimme Ihnen ja zu. Man muss aber auch sagen, dass die Gerichtspräsidentin diese Spekulation durch ihren Äußerungen - zu Beginn der ersten Anhörung - stark befeuert hat.

  33. 14.

    Was interessiert einen Umländer das Versagen einer Landesveraltung des Landes, welches er nicht bewohnt? Kümmern Sie sich besser um Tesla und das diesbezügliche Versagen Ihrer Verwaltung und Politik.

  34. 13.

    Man kann nicht Flächendeckend neu wählen, wenn die Wahl zu großen Teilen in Ordnung war.... Wer schätzt das ein? Herr Aksen oder Herr Geisel +? Ich frage für einen Freund..

  35. 12.

    Warum schreiben Sie dann etwas dazu? Hat Sie jemand gezwungen, diesen Bericht zu lesen?

  36. 11.

    Nun ist der Verfassungsrechtler auch schon etwas älter (84 jahre alt). Vielleicht durchblickt er das nicht mehr so ganz..... was in diesem Alter für mich inordnung wäre.

  37. 10.

    Nur mit korrekten Neuwahlen schafft man es ,das dieses leidige Thema endlich ein Ende hat .

  38. 9.

    Welcher Partei gehört der Herr Verfassungsrechtler an?

  39. 8.

    Nur damit Journalisten was zu schreiben haben, kann man doch mich nicht überfordern. Gestern Neuwahl, heute nicht...
    Demokratie ist nicht einfach, aber man muss sie auch nicht komplizieren. Einfach mal nichts schreiben. Ich habe für mich beschlossen, nichts mehr lesen.

  40. 7.

    „Mandatsrelevanz“ - Ein wichtiger Begriff.... Ergebnisse hier kann man auch ohne Gericht feststellen... und diskutieren.
    „die Stadt weiterzuentwickeln und Wohnungen zu bauen“ - „um Gottes Willen„, bloß nicht, obwohl: zählen Sie mal auf...
    Das Schlimmste: Herr Geisel lässt die nächste Wahl organisieren... weil, er darf ja nicht und ist nicht verantwortlich? Doch, dass war er und hat versagt. Was für ein demokratischer Schaden. Diktatoren werden sich erinnern... und uns dies bei leisester Kritik „aufs Butterbrot schmieren“, immer wieder, noch viele Jahre lang.

    P.S. Sogar deutsche Wahlbeobachter werden lächerlich gemacht, wenn sie „Geisel“ heißen.

  41. 6.

    Da hofft man kurz das doch wieder demokratische Werte zurückkehren und dann kommen solche eher an andere Staaten erinnernde Aussagen.
    Ist das jetzt eine Drohung dass sie noch mal in sich gehen sollen oder wie hat man das zu verstehen?

  42. 5.

    Lieber Herr Geisel, die Menschen haben kein Vertrauen, dass Sie es in Zukunft besser machen. Die Ergebnisse Ihrer bisherigen Zeit in Verantwortlichkeit sprechen doch Bände. Peinlich, wie dieser Mann an seinem Stuhl klebt.

  43. 4.

    Geisel versteht nicht was politische Verantwortung bedeutet. Es geht einfach darum die eigenen Vorteile und den fürstlichen Sold zu sicher.

  44. 3.

    Wenn dieser SPD-Politiker Charakter hätte, würde er Konsequenzen ziehen und zurücktreten. Das nennt man politische Verantwortung übernehmen. Mir ist wirklich mal aufgefallen, wenn ein anderer Politiker oder eine andere Politikerin von einer anderen Partei irgendwelche Fehler gemacht hat, ist die SPD die Erste, die einen Rücktritt fordern.

  45. 2.

    Momentan sollte man am besten das Spekulieren einstellen und die endgültige Entscheidung des Berliner Verfassungsgerichts abwarten ...

  46. 1.

    "Der Umfang einer Wahlwiederholung muss im Verhältnis zu den Wahlfehlern stehen, man kann nicht flächendeckend neu wählen, wenn die Wahl zu großen Teilen fehlerfrei war."
    Genau so sehe ich das auch.
    Den Bewohnern der "fehlerhaften Wahlbezirke" neue Wahlunterlagen zur Briefwahl schicken und den Rest der Berliner in Ruhe lassen.
    Wenn jetzt komplett neu gewählt werden würde, hätten die Wähler, früher als es ihnen zusteht, Gelegenheit zur "Umorientierung". Das ist unfair und undemokratisch.
    So empfinde ich es zumindest.

Nächster Artikel