Bis 2024 - Brandenburg will mehr als 700 neue Lehrer einstellen

Do 29.09.22 | 14:30 Uhr
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Symbolbild: Lehrerin in Brandenburg unterrichtet eine Schulklasse. (Quelle: dpa/P. Pleul)
Bild: dpa/P. Pleul

Die Zahl der Lehrkräfte soll in Brandenburg noch deutlicher aufgestockt werden als bislang bekannt. Bis 2024 gebe es nach dem Entwurf des Doppelhaushalts ein Plus von 752 Lehrer-Stellen im Vergleich zu diesem Jahr, teilte das Bildungsministerium am Donnerstag mit.

Im kommenden Jahr soll es davon bereits 422 neue Stellen geben. Damit soll wie im Koalitionsvertrag vereinbart angesichts steigender Schülerzahlen die Schüler-Lehrer-Relation von 14,4:1 gesichert werden. Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) wollte die Eckdaten ihres Haushalts am Nachmittag im Bildungsausschuss des Landtags vorstellen. Mit rund 2,8 Milliarden Euro jährlich hat der Bildungshaushalt den größten Etat.

Lehrerzahl soll von 18.622 auf 19.374 anwachsen

Das Finanzministerium hatte am Dienstag bei der Vorstellung des Haushaltsentwurfs von einem Plus von 564 Lehrer-Stellen gesprochen. Dabei habe man sich auf das reine Plus nach den Haushaltsverhandlungen bezogen, sagte ein Ministeriumssprecher. In der mittelfristigen Finanzplanung seien aber schon vor den Verhandlungen zusätzliche Stellen vorgesehen gewesen. Nach den Zahlen des Bildungsministeriums wird die Zahl der Lehrkräfte von derzeit 18.622 auf 19.374 im Jahr 2024 anwachsen.

Zur Förderung von Schülerinnen und Schülern in sozialen Brennpunkten sollen zusätzlich sogenannte multiprofessionelle Teams zum Einsatz kommen. Dabei sollen unter anderem Lehrer, Sozialarbeiter, Erzieher, Verwaltungsfachkräfte oder Heilpädagogen zusammenarbeiten. Dafür sollen perspektivisch die 160 Stellen erhalten bleiben, die für das Programm "Aufholen nach Corona" genutzt werden.

Hinzu kämen 25 weitere Stellen und 65 Lehrkräfte, so dass es insgesamt 250 Vollzeitstellen für die Teams gebe, teilte das Ministerium mit. Im Koalitionsvertrag waren dafür 400 Fachkräfte vorgesehen.

Kitas sollen vollständig beitragsfrei werden

Festgelegt wurde im Entwurf für den Doppelhaushalt auch die vollständige Beitragsfreiheit in den Kitas zum 1. August 2024. Nachdem das letzte Kita-Jahr bereits beitragsfrei ist, soll kommendes Jahr das zweite und 2024 das erste Kita-Jahr beitragsfrei werden. Dafür sind im Haushalt für 2023 knapp 14,9 Millionen Euro und im Folgejahr noch einmal 48,7 Millionen Euro vorgesehen.

 

Sendung: rbb24 Brandenburg Aktuell, 29.09.2022, 19:30 Uhr

9 Kommentare

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  1. 9.

    @Matze
    Da gebe ich Ihnen voll und ganz recht. Zusätzlich dürfte die Berliner Verbeamtung auch nicht gerade förderlich sein. Es waren doch einige Lehrkräfte, die nach Brandenburg gingen, um Beamte zu werden.

  2. 8.

    Ich denke, im Bildungsministerium ist man schon froh, die pensionsbedingten Abgänge zu kompensieren, und nun gibt es noch 700 Stellen mehr? Woher sollen die Lehrer kommen? Wieviele Studenten werden jährlich in Potsdam fertig? Und noch mehr Quereinsteiger einzustellen kann nicht die Lösung sein. Das wird nichts. Multiprofessionelle Teams ist wieder ein schöner Begriff aus dem Elfenbeinturm, der in der Praxis nicht funktioniert, weil einfach das Personal dafür nicht da ist.

  3. 7.

    Stellen schaffen und in einen Stellenplan einbauen - ja, das kann man machen. Ob diese am Ende aber besetzt werden, das ist eine völlig andere Frage. In meiner Schule beginnen wir jedes Schuljahr mit 5 Lehrern Unterbesetzung. Bewerbungen bekommen wir keine. In den nächsten 5 Jahren gehen fast 50% des Kollegiums in Rente. Wer soll diese und die neuen Stellen besetzen?

  4. 6.

    @Eiskalle
    Wie wäre es, wenn Sie Ihren Kommentar vor dem Absenden noch mal durchlesen würden? Sie würden den Lesern viel Kopfschütteln ersparen. Dann können Sie sich Ihrer Rechtschreibung rühmen. Mal von der Zahl, wo man sich mit rühmt, abgesehen.

  5. 5.

    Die Brandenburger Schulen sind sowas von am Ende. Vertretungsunterricht ohne Ende. Corona Aufholprogramm? Was ist das? Hätte mir das einer erzählt als ich noch keine Kinder hatte - ich hätte es nicht geglaubt. Dieses Ausmaß an Nicht Erteilen von vernünftigen Unterricht ist einfach nur noch extrem.

  6. 4.

    Da in Berlin weniger Schulen gebaut
    werden, dürften ausreichend viele Lehrer
    in der Region verfügbar sein.

  7. 3.

    Wenn die Schulen, die jetzt schon fehlen, gebaut werden wird die 700 wohl bei weitem nicht reichen.
    Wenn weiter so wie bisher der Aufbau von freien Schulen behindert wird, werden noch mehr Stellen zu besetzen sein.
    Abwarten. Zum Anfang Schuljahr 2023/2024 wird die erste Bestandsaufnahme ernürchternd sein. Ohne Pädagogikausbildung gibt es keine Lehrer..

  8. 2.

    Was für eine Zahl wo man sich mit rümt. Ist damit der Lehrer/innen Magel erledigt oder ist die Zahl nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.

  9. 1.

    „Aufholen nach Corona“ ist doch kläglich gescheitert. Konzeptloses Bundes-Gelder weiterreichen ist der Grund. Darin gefällt man sich? „Einige Schulen haben noch nicht alles abgerufen“ :-(. Da hat man die eigenen Hausaufgaben wieder so nicht gemacht, dass keine messbaren Bildungserfolge zu erkennen sind. Und nun das:
    „Zur Förderung von... sollen zusätzlich sogenannte multiprofessionelle Teams zum Einsatz kommen. Dabei sollen unter anderem Lehrer, Sozialarbeiter, Erzieher, Verwaltungsfachkräfte oder Heilpädagogen zusammenarbeiten.

    Verrückt oder? Man gefällt sich in Anweisungen schreiben? (Wenn überhaupt das eine Leistung sein soll) Und wir wissen ja: „SOLLEN“ was das bedeutet.

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