Straßenproteste - Auch am Tag der Deutschen Einheit beteiligten sich viele an Montagsdemos

Di 04.10.22 | 11:18 Uhr
Eine Demonstration im Cottbuser Schillerpark am 03.10.2022 (Quelle: dpa/Frank Hammerschmidt)
Video: rbb|24 | 04.10.2022 | Material: rbb24 Abendschau, rbb24 Brandenburg aktuell | Bild: dpa/Frank Hammerschmidt

Der Montag hat sich in den vergangenen Wochen mehr und mehr zum Protesttag entwickelt. Am Tag der Deutschen Einheit fanden in Brandenburg und Berlin besonders viele Veranstaltungen statt.

Am Tag der Deutschen Einheit fanden in Brandenburg und Berlin wieder zahlreiche sogenannte Montagsdemos statt. Meist ging es dabei offiziell um die hohen Energiepreise, den Ukraine-Krieg und die Corona-Politik.

Protest in 40 Städten Brandenburgs

Wie die Polizei dem rbb am Dienstag mitteilte, wurden am Montagabend allein in Cottbus etwa 2.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer gezählt. Bereits am Montagvormittag hatte es in der Innenstadt von Frankfurt (Oder) eine Demonstration gegeben. Schätzungen eines rbb-Reporters zufolge nahmen 1.500 bis 2.000 Menschen daran teil. Einige von ihnen können den Beobachtungen zufolge der Reichsbürger-Szene zugeordnet werden.

Weitere 1.000 Menschen kamen laut Polizei in Wittenberge (Prignitz) zusammen. In Oranienburg (Oberhavel) seien es etwa 420 und in Potsdam rund 60 gewesen. Auch in 35 weiteren Städten Brandenburgs wurde protestiert, insgesamt sollen laut Brandenburger Polizei etwa 10.500 Teilnehmende auf der Straße gewesen sein.

Vor einer Woche waren bei Demonstrationen in Brandenburg nach Schätzungen der Polizei rund 13.000 Menschen auf die Straße gegangen, die Woche davor waren es landesweit rund 7.500 Menschen.

Die nach Polizeiangaben größte Demonstration in Berlin zog vom Potsdamer Platz zum Bebelplatz in Mitte. Die Polizei zählte bis zu 1.400 Teilnehmer und meldete vereinzelte Auseinandersetzungen mit Körperverletzungen und einzelne Festnahmen. Überwiegend sei die Demonstration aber störungsfrei verlaufen, sagte eine Polizeisprecherin.

Zu dem Protestzug unter dem Motto "Heizung, Brot & Frieden! Protestieren statt frieren" hatte ein Bündnis aus größtenteils linken Gruppierungen aufgerufen.

Die Berliner Polizei beobachtet die Demonstration "Heizung, Brot & Frieden! Protestieren statt frieren" am Potsdamer Platz. (Quelle: dpa/F. Sommer)Demonstration auf dem Potsdamer Platz in Berlin am 3.10.2022.

Auf Plakaten stand "Waffen liefern? Nein" oder "Wirtschaftskrieg und Aufrüstung stoppen" sowie "Volksabstimmung gegen Sanktionen". Es waren Logos der DKP und der "Antifaschistischen Aktion" zu sehen. Man wolle nicht zulassen, dass wegen falscher Entscheidungen der Bundesregierung 100.000 Menschen ihre Wohnungen verlören, sagte der Demo-Anmelder Uwe Hiksch vor Ort. "Wir wollen eine soziale Politik in diesem Land."

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 03.10.22, 19:30 Uhr

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