Steigende Energiekosten - Brandenburger Koalition kündigt Notlage an und plant Milliarden-Hilfspaket

Mo 10.10.22 | 13:14 Uhr
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Die Abgeordneten beraten in der Landtagssitzung (Quelle: dpa/Bernd Settnik)
Video: rbb24 | 10.10.2022 | Material: rbb24 Brandenburg aktuell | Bild: dpa/Bernd Settnik

Wie schon während der Corona-Krise sieht die Brandenburger Regierung auch jetzt dringenden Handlungsbedarf: Den Menschen im Land sollen wegen der Energiekrise stärker entlastet werden. Das soll die Ausrufung einer Notlage möglich machen.

Die rot-schwarz-grüne Koalition in Brandenburg hat wegen steigender Energiekosten das Ausrufen einer Notlage angekündigt und will zwei Milliarden Euro zur Entlastung bereitstellen. Das teilten SPD, CDU und Grüne am Montag nach einem Koalitionsausschuss in Potsdam mit. Die Notlage, die auch in der Corona-Krise galt, soll bis Ende 2024 laufen und ermöglicht die Aufnahme neuer Schulden.

"Finalisierung" erst nach Einigung mit Bund

"Wir als Koalition stehen dafür, dass dieses Land möglichst gut durch die kommenden Monate, durch die kommenden Jahre kommt", sagte Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD). "Wir stehen dafür, dass die Menschen sich diese Energiepreise leisten können."

Die Landesregierung will die Folgen der Krise ergänzend zu dem dritten Entlastungspaket des Bundes abfedern. Das Brandenburg-Paket werde hier einen wichtigen Beitrag leisten, sagte Woidke. Die "Finalisierung" der Inhalte der Landeshilfen seien erst später möglich, nach einer Einigung mit dem Bund.

Notlage bereits während Corona-Krise

Brandenburgs Regierungschef hatte bereits im September ein Hilfspaket angekündigt und damals gefordert, dass der Bund eine Notlage ausruft. Die Erklärung der außergewöhnlichen Notlage ist Voraussetzung dafür, die im Grundgesetz verankerte Schuldenbremse auszusetzen und neue Kredite aufnehmen zu können.

Sendung: rbb24 Inforadio, 10. Oktober 2022, 13 Uhr

14 Kommentare

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  1. 14.

    Hatte die EZB nicht schon wegen Corona 750 Mrd. ausgegeben? Wieviel sollen die nach Ihrer Meinung noch nachdrucken?

  2. 13.

    Die entsprechenden Programme sind entweder schon ausgelaufen bzw. Laufen aus. Mittlerweile hebt die EZB sogar wieder den Leitzins an um die Inflation zu dämpfen!

  3. 12.

    Und eben aus diesem Grund wurde die Schuldenbremse im GG verankert. Das Problem ist jedoch, dass als die Schuldenbremse zB bei Corona ausgesetzt wurde nicht darauf geachtet wurde, dass ein Zweck- und Sachzusammenhang zur Bewältigung der Notlage gegeben sein muss. Alles erhielt das Etikett Corona egal ob ein Sachzusammenhang bestand! Genau das befürchte ich auch dieses Mal, obwohl die Länder erhebliche Einnahmeüberschüsse haben!

  4. 11.

    Die EZB druckt Geld und verteilt es und Brandenburg nimmt Schulden auf und verteilt es. Am Ende ist das Geld nichts mehr wert da es nicht erarbeitet wurde.

  5. 10.

    Und trotzdem finden weiterhin Antiregierungsdemos in Brandenburg statt. Wird sich ein neuer Grund finden.

  6. 9.

    So ist es ebend ,wie bei vielen anderen Dingen (zB Bildung), jedes Bundesland kocht sein eigenes Süppchen. Man will es sich ja schliesslich auch nicht mit den Wählern/innen verscherzen. Wer glauben Sie wird dann irgendwann diesen zusätzlichen Kredit zurückzahlen, jetzt geben und später nehmen.

  7. 8.

    Noch vorige Woche erklärte Herr Steinbach, dass das Land ohne das der Bund die Notlage erklärt nicht handeln könne. Jetzt geht es offensichtlich doch. Wann hat denn nun Herr Steinbach nicht ganz die Wahrheit gesagt.
    Im Übrigen folgt das Land dem Bund. Es stellt eine Summe ins Schaufenster ohne konkret zu sagen, wofür das Geld verwendet werden soll

  8. 7.

    Machen se nüscht, wird gemeckert. Machen se was, wird ooch gemeckert.
    Hauptsache man kann negativ über die Politik, welche Parteien ooch immer, herziehen…
    Konstruktive Kritik wäre besser, als rumtrollen.

  9. 6.

    Da werden 2 Milliarden (!) aufgerufen um Schuldengeld zweckentfremdet für den Schuldenhaushalt, zu Lasten der Kinder/Enkel, weiter aufzublähen? Denn wenn man nicht weiß, wieviel der Bund zahlt, sucht man eine "Notlage", um die "Haushaltsunterdeckung" mittels Tricks auszugleichen? Die "Unterdeckung" kennt man, was benötigt wird für den Energieausgleich kennt man nicht. "Taschenspielertricks" auf Kosten der Nachhaltigkeit und der zukünftigen Generation?

  10. 5.

    Na hoffentlich nur für die Tafeln und für Darlehen bei Energieschulden.

  11. 4.

    Wie auch bei anderen Ansagen: Was machen die eigentlich wenn’s dann wirklich mal ‚richtig’ ernst wird?????

  12. 3.

    Also Geldverschwendung wird es mit Sicherheit nicht sein wenn es beim Volk auch ankommt.
    Da macht es aber ein Land richtig, haben ist besser als brauchen nachher ist der Zug wieder abgefahren bis sich alle einig wären.
    Andere Bundesländer sollten nachziehen.
    Wo ist das Problem?
    Die machen alles richtig.

  13. 2.

    Na da sollte Berlin gleich mal mitziehen.

  14. 1.

    In der MPK habe sich die Minsterpräsidenten und der Bund noch nicht einmal über ein Hilfsprogramm verständigt und trotzdem rufen die Brandenburger Koalitionäre trotz eines Überschusses im Haushalt sie wären in einer Notlage. Das nenne ich Geldverschwendung ohne gemeinsam mit den anderen Bundesländern und dem Bund eine konzertierte Aktion zu starten!

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